Wegner übernimmtNeuer UWV-Chef im Kreis Euskirchen will das Freie-Wähler-Problem angehen

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Das Bild zeigt den neuen UWV-Kreisvorsitzenden Uwe Wegner.

Der Weilerswsister Fraktionschef Uwe Wegner ist neuer Vorsitzender des UWV-Kreisverbands Euskirchen.

In Weilerswist hat Uwe Wegner die Unabhängige Wählervereinigung zum Wahlerfolg geführt. Als Kreischef erwartet ihn eine ganz andere Aufgabe.

Gut zwei Jahre vor der nächsten Kommunalwahl stellt sich der UWV-Kreisverband personell neu auf. Der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Wählervereinigung im Weilerswister Gemeinderat, Uwe Wegner, hat den Vorsitz übernommen. Er löst damit die Euskirchenerin Susanne Daniel ab, die nicht wieder kandidierte.

Der 47-jährige Diplom-Verwaltungsfachwirt hat federführend die erst 2019 gegründete UWV in Weilerswist aufgebaut, die 2020 auf Anhieb mit 9,3 Prozent in den Rat einzog und dort drei Sitze innehat. 

Wir haben als Marke unsere Stärken. Ich sehe nicht die Notwendigkeit, etwas anderes zu machen.
Uwe Wegner, neuer Kreisvorsitzender der UWV

Bei den Unabhängigen kündige sich nun ein Generationswechsel an, so Wegner nach der jüngsten Kreisversammlung: „Mit dieser Wahl wurde eine deutliche Verjüngung des Vorstandes vorgenommen.“

Wegners Stellvertreter im Kreisvorstand sind Philipp Wagner (Bad Münstereifel) und Georg Hartwig (Weilerswist). Zu Beisitzern wurden Andreas Bühl (Bad Münstereifel) sowie Marion Leufer (Weilerswist) gewählt.

Das Amt des Kassierers übernahm Edmund Daniel aus Bad Münstereifel, als Schriftführerin fungiert weiterhin Nicole Troschke aus Mechernich. Kassenprüfer sind Stephan Klaes (Blankenheim) und Niklas Lünebach (Mechernich).

Tritt die Aiwanger-Partei im Kreis an, könnte das der UWV schaden

Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Franz Troschke, gehört dem Vorstand nun nicht mehr an. „Es wird Zeit, dass Jüngere übernehmen“, begründete Troschke seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur. Ob er 2025 nochmal für den Kreistag, dem er im kommenden Jahr 25 Jahre lang angehören wird, antrete, stehe noch nicht fest, sagte Troschke.

Wegner übernimmt den Kreisverband der UWV in einer nicht ganz unkomplizierten Phase. Denn in Zülpich hat sich im Oktober der Kreisverband der Freien Wähler (FW), der Partei des bayrischen Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger, gegründet.

Chef der FW im Kreis ist Detlef Krings, der wiederum Fraktionschef der UWV im Zülpicher Stadtrat ist. „Die Mitglieder des Ortsverbandes Zülpich, Jörg Esser und Detlef Krings, erklärten sich im Rahmen der Mitgliederversammlung zur von ihnen neu gegründeten Kreisvereinigung der Partei Freie Wähler“, heißt es dazu in Wegners Mitteilung.

Die Freien Wähler hätten angekündigt, bei der nächsten Kommunalwahl auf Kreisebene als Partei antreten zu wollen. Bei den Wahlen zum Zülpicher Stadtrat wollten sie jedoch weiterhin als UWV um Stimmen kämpfen.

Weilerswist: Uwe Wegner schließt Bürgermeister-Kandidatur nicht aus 

Wegner über die Mitglieder der Kreis-FW: „Die von ihnen propagierten Grundlagen – Politik des gesunden Menschenverstandes, klare Absage an links- und rechtsradikale Auffassungen bei klarem Bekenntnis zum Grundgesetz – unterscheiden sich nicht von denjenigen der UWV, deren Politik schon seit über 60 Jahren im Kreisgebiet präsent ist.“

Wie aber will man diese komplizierte Gemengelage den Wählerinnen und Wählern erklären? „Es ist ja noch ein bisschen hin bis zur Kommunalwahl“, antwortete Wegner dieser Zeitung:  „Ich habe den Kollegen in Zülpich angeboten, dass wir uns mal darüber austauschen und darüber reden, in welcher Konstellation man vielleicht einen gemeinsamen Weg finden kann.“

Er sei zuversichtlich, dass das gelinge.  Die UWV habe im Kreis Euskirchen einen hohen Wiedererkennungswert, erklärte der neue Vorsitzende: „Wir haben als Marke unsere Stärken. Ich sehe nicht die Notwendigkeit, etwas anderes zu machen.“

Angesprochen auf die Gerüchte, er wolle 2025 als Bürgermeisterkandidat in Weilerswist antreten, erklärte Wegner: „Dazu kann ich nichts sagen. Das ist ein Thema, mit dem ich mich noch nicht befasst habe. Ich würde es nicht ausschließen, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch nicht bejahen.“ Man wisse ja nicht, wie sich die Dinge in den nächsten eineinhalb Jahren entwickelten.  

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