Eine Infoveranstaltung zum Thema Wolf findet am 5. Dezember im Kreishaus in Euskirchen statt.
LosungsfundeWie das Land das Monitoring zum Wolf im Kreis Euskirchen verbessern will

Das Thema Wolf, hier zwei Tiere in einem Wildpark, polarisiert im Kreis Euskirchen.
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Die Verbreitung der Wölfe im Kreis Euskirchen und in der Region zählt derzeit zu den am stärksten polarisierenden Themen. Vielfach moniert wird in diesem Zusammenhang das bisherige Monitoring des Landes. Nach Überzeugung von Kritikern spiegeln die daraus resultierenden Bestandszahlen nicht den tatsächlichen Stand der Wolfspopulation in der Region wider, zumal die genetische Auswertung von Proben nach Tierrissen oft sehr lange Zeit in Anspruch nimmt. In der Kreisjägerschaft gibt es daher schon erste Überlegungen, ein eigenes Monitoring aufzubauen.
Derweil hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (Lanuk) das Monitoring zwischenzeitlich um Losungsfunde erweitert. Standorttreue Wölfe, so das Lanuk, grenzen ihr Territorium gegenüber ihren Artgenossen ab. Unter anderem setzen sie dazu ihren Kot exponiert und somit meist leicht zu finden ab. Der Kot, auch Losung genannt, werde etwa auf Geländeerhebungen und Vegetation oder im Bereich von menschengemachten Strukturen wie Feldwegen und Kreuzungen abgesetzt.
Losungen können über das Wolfsportal gemeldet werden
Um beim Fund einer solchen Losung einen Wolf vermuten zu können, sollte diese mindestens 20 cm lang und 2,5 cm breit sein, sowie von außen sichtbare Haare, Knochenfragmente und sonstige Reste von Beutetieren enthalten.
Entsprechende Losungsfunde können über das Wolfportal des Lanuk gemeldet werden. Hierbei sei die Übermittlung von Fotos (Detailaufnahme und Übersichtsfoto) notwendig. Um eine schnellstmögliche weitere Bearbeitung zu gewährleisten, sei es zudem sinnvoll, beim Fotografieren der Losung einen Maßstab oder genormten Gegenstand danebenzulegen. Sollte sich bei der ersten Bewertung durch das Lanuk der Verdacht erhärten, dass es sich um eine Wolfslosung handeln könnte, und festgestellt werden, dass die Losung frisch genug für eine genetische Untersuchung sei, beauftrage das Lanuk einen Luchs- und Wolfsberater mit der genetischen Probennahme vor Ort.
Infoveranstaltung im Kreishaus in Euskirchen am 5. Dezember
Auch in der Kreisverwaltung steht das Thema „Wolf“ auf der Tagesordnung. Der Kreis lädt daher für Freitag, 5. Dezember, 18 Uhr, alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in den Sitzungssaal des Kreishauses zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Wolf im Kreis Euskirchen“ ein. Ziel der Veranstaltung sei es, sachlich über die aktuelle Situation des Wolfsbestandes in der Region zu informieren, rechtliche und praktische Fragen zu klären sowie Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Tierhalterinnen und Tierhalter aufzuzeigen.
Experten des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (MUNV), des Lanuk sowie der Herdenschutzberatung der Landwirtschaftskammer NRW werden den aktuellen Stand des Wolfsmonitorings vorstellen, die rechtlichen Grundlagen und Zuständigkeiten erläutern und Fördermöglichkeiten sowie praktische Maßnahmen zum Herdenschutz aufzeigen.
Mit der Veranstaltung möchte der Kreis Euskirchen einen sachlichen Beitrag zur Information und zum Dialog über den Wolf und den Herdenschutz im Kreis Euskirchen leisten. Im Anschluss an die Fachvorträge besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Eine Anmeldung über das Beteiligungsportal ist erforderlich.

