1806 erbautEhemaliges Pfarrhaus in Kommern steht zum Verkauf

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Zuletzt waren Flüchtlinge im 1806 erbauten ehemaligen Pfarrhaus in der Gielsgasse in Kommern untergebracht.

Zuletzt waren Flüchtlinge im 1806 erbauten ehemaligen Pfarrhaus in der Gielsgasse in Kommern untergebracht.

Kommern – Es sieht ein bisschen mitgenommen aus, das alte Pfarrhaus in der Gielsgasse in Kommern. Von den hellblau gestrichenen Fensterläden und Türen bröckelt der Lack ab, und auch die Fassade sowie die Mauern des kleinen Hofes müssten dringend repariert und angestrichen werden.

Das denkmalgeschützte Gebäude, 1806 erbaut, steht zum Verkauf. Eigentümer ist die Stadt Mechernich, die das ehemalige Pfarrhaus in den zurückliegenden Jahren zuerst als Jugendhaus nutzte. Zuletzt waren 26 Flüchtlinge darin untergebracht.

„Ausgesprochen repräsentatives ehemaliges Pfarrhaus von herrschaftlichem Anspruch in städtebaulich bedeutsamer Lage an der Gielsgasse, südlich des Bleibaches“, heißt es in einer Beschreibung der Denkmalbehörde wörtlich. Vor 200 Jahren lebten Geistliche noch ziemlich feudal, wie man an der anspruchsvollen Architektur und den trutzigen Mauern rund um das Pastorat ablesen kann

Zwei Kaufwillige haben sich gemeldet

„Das alte Pfarrhaus ist schon ein tolles Ding“, meinte Thomas Schiefer, der Mechernicher Stadtplaner, zum Thema. Die Kommune sei als Eigentümer leider nicht immer angemessen mit der historischen Immobilie umgegangen. Nun will man es besser machen und hat deshalb nach Interessenten gesucht, die aus dem heruntergekommenen Gebäude plus Nebenanlagen wieder ein Schmuckstück machen.

Zwei Kaufwillige haben sich bei der Stadt gemeldet. Beide wollen ihr Nutzungskonzept in der Ratssitzung am kommenden Dienstag den Fraktionen vorstellen. Thomas Schiefer verriet im Vorfeld nur so viel: Ein Interessent würde gern ein Gästehaus mit einfachem Standard im alten Pfarrhaus einrichten. Kein Restaurant, sondern vielmehr ein Hotel Garni mit Frühstück.

Allerdings hat man in Kommern die Befürchtung, dass sich diese Nutzung mit dem nahe gelegenen Bürgerhaus am Arembergplatz nicht so recht verträgt. Im Bürgerhaus wird quasi jedes Wochenende gefeiert, entweder auf privaten Festen oder bei Vereinsfeiern. Das könnte Gäste auf Dauer in ihrer Nachtruhe stören.

Pastorat in ein Atelier

Der zweite Bewerber ist Künstler und würde das Pastorat gerne in ein Atelier mit angeschlossener Malschule, Galerie und Wohnung umbauen. Über den angestrebten Verkaufspreis schwieg sich Stadtplaner Schiefer natürlich aus. Die Entscheidung, welcher der beiden Interessenten letztlich zum Zug kommt, fällt in nichtöffentlicher Sitzung.

„Es geht der Stadt nicht in erster Linie um den Verkaufserlös. Es wäre schön, wenn das alte Pfarrhaus so renoviert würde, dass es sich in das historische Ensemble Kommerns einfügt“, sagte Schiefer.

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