Bleibelastung im Mechernicher BodenKreis veröffentlicht Merkblatt

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Blei_Merkblatt

Im Internet ist das Merkblatt abrufbar.

  • Das im Juli angekündigte Merkblatt des Kreises Euskirchen zur Bleibelastung im Mechernicher Boden ist jetzt erschienen.
  • Es informiert detailliert über mögliche Vorsichtsmaßnahmen im eigenen Garten, je nachdem, wie hoch der Bleigehalt im Boden ist.
  • Es geht auch darum, wie Eltern ihre Kinder auf das Thema Blei im Boden aufmerksam machen.

Mechernich – Der Kreis Euskirchen hat nun das bereits bei der Bürgerversammlung im Juli angekündigte Merkblatt zur Bleibelastung in Kall und Mechernich veröffentlicht. Es gibt zum einen noch einmal grundsätzliche Infos darüber, ab welchem Gehalt im Boden das Blei gefährlich wird und zum anderen konkrete Handlungsempfehlungen für Kinderspielflächen und den Gartenbau.

Das Schreiben richtet sich vor allem an die Menschen, die ganz oder teilweise in der Bleibelastungszone wohnen. Laut dem Kreis gehören dazu die Orte Bergheim, Bleibuir, Breitenbenden, Denrath, Eicks, Dottel, Glehn, Heufahrtshütte, Hostel, Kalenberg, Kall, Kallmuth, Katzvey, Keldenich, Kommern, Kommern-Süd, Lückerath, Lorbach, Mechernich, Roggendorf, Schaven, Scheven, Schützendorf, Sötenich, Strempt, Wallenthal, Wallenthaler Höhe und Weißenbrunnen.

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Je nach Höhe der Bleibelastung gibt es unterschiedliche Empfehlungen. Wie hoch der Bleigehalt im Boden der einzelnen Grundstücke ist, lasse sich nur durch eine kostenpflichtige Bodenuntersuchung feststellen, so der Kreis. Informationen dazu können Grundstückbesitzer bei einer persönlichen Beratung von der Unteren Naturschutzbehörde erhalten.

Wilde Pflanzen nicht essen

Es gebe allerdings ein paar grundsätzliche und allgemeine Empfehlungen für die Gartennutzung innerhalb der Bleibelastungszone, heißt es vom Kreis weiter. Unbebaute Flächen des Grundstücks sollten vollständig abgedeckt werden. Zum Beispiel durch dichtes Gras oder Rindenmulch.

Eltern sollten darauf achten, dass Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Erde buddeln können. Denn gerade Kleinkinder könnten das Blei durch das Schlucken von Erde im Körper aufnehmen.

Vom Anbau von Wurzelgemüse wie Möhren und Blattgemüse wie Spinat wird abgeraten. Pflanzen wie Zucchini, Tomate, Blumenkohl oder Radieschen haben laut Kreis hingegen ein niedriges Anreicherungsvermögen für Blei.

Keine Bedenken bei Strauch- und Beerenobst

Allerdings sollte bei den bodennahen Pflanzen Mulch aufgebracht werden, um Verschmutzung mit belasteter Erde gering zu halten. Strauch- und Beerenobst könne ohne Bedenken verzehrt werden. Wilde Pflanzen oder Pilze sollten dagegen nicht gegessen werden. Gemüse und Obst sollte gewaschen und geschält und das Wasch- oder Kochwasser nicht zur Zubereitung von Speisen verwendet werden.

Bei einer Bleibelastung von weniger als 750 Milligramm pro Kilogramm sei der Gefahrenverdacht ausgeräumt, dennoch sollten sich Grundstückbesitzer vorsorglich an die allgemeinen Empfehlungen halten.

Bei einem Wert von 750 bis 1500 Milligramm pro Kilogramm Erde sollte auf Kinderspielbereichen ein Bodenaustausch bis zu einer Tiefe von 35 Zentimetern durchgeführt und eine Grabsperre eingerichtet werden.

Ab einer Belastung von 1000 Milligramm pro Kilogramm Erde werde empfohlen, auf allen unbebauten Flächen des Grundstücks einen solchen Bodenaustausch vorzunehmen. Wer Gemüse anbauen will, sollte das in einem Hochbeet mit unbelastetem Boden tun oder in den Beeten den Boden bis zu einer Tiefe von 60 Zentimetern austauschen.

Bei Werten von mehr als 1500 Milligramm Blei pro Kilogramm Erde sollte der gesamte unbebaute Boden bis zu einer Tiefe von 35 Zentimetern ausgetauscht werden. Für Nutzgärten gelten dieselben Empfehlungen wie bei einer Belastung von 750 bis 1500 Milligramm pro Kilogramm Erde.

Gründlich die Hände waschen

Generell sollten Eltern ihren Kindern frühzeitig erklären, warum es wichtig sei, beim Spielen im Freien die Finger nicht in den Mund zu nehmen. Außerdem sollten sich Kinder wie Erwachsene nach dem Spielen oder der Gartenarbeit gründlich die Hände waschen.

Das Merkblatt ist auf der Webseite des Kreises unter dem Suchbegriff „Bleibelastungszone“ zu finden und soll zudem an alle Haushalte in der Bleibelastungszone verteilt werden.

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