Jahresprogramm 2024Neuer Pächter betreibt die Kneipe im Kommerner Freilichtmuseum

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In der Gaststätte Watteler in der Baugruppe Marktplatz Rheinland stehen Museumschef Dr. Carsten Vorwig und Daniel Manner an der Zapfanlage. Margarethe Becker, Ann Heinen und Alina Hilbrecht (v.l.) stehen an der Theke.

In der Gaststätte Watteler in der Baugruppe Marktplatz Rheinland präsentierten (v.l.) Museumschef Dr. Carsten Vorwig, Daniel Manner, Margarethe Becker, Ann Heinen und Alina Hilbrecht die Höhepunkte des Jahresprogramms. Bald gibt es dort auch wieder Bier vom Fass.

Sein Jahresprogramm 2024 hat das LVR-Freilichtmuseum Kommern vorgestellt. Für die Gaststätte Watteler wurde ein neuer Pächter gefunden.

Die gemütliche, rheinische Kneipen-Gastlichkeit der Nachkriegszeit ist in der Gaststätte Watteler im Kommerner Freilichtmuseum allgegenwärtig. Betritt man den Schankraum, fühlen sich Kenner in die Zeit der 70-er und 80-er Jahre zurückversetzt. Gekachelte Wände, rustikale Eiche und eine Musikbox mit den Hits vergangener Zeiten inklusive. „Was in den Jahren seit der Corona-Pandemie fehlte, war ein Pächter, der die Gaststätte in der Baugruppe Marktplatz Rheinland wieder mit Leben füllt“, sagt Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig. „Daher sind wir sehr froh, dass wir jetzt wieder einen Betreiber gefunden haben.“

Verena Klein serviert eine Currywurst mit Pommes und einen Teller mit einem „Strammen Max“.

Küchenklassiker wie Currywurst, Strammer Max und Toast Hawaii serviert Pächterin Verena Klein.

Passend zum historischen Kneipen-Ambiente, bieten Verena Klein und ihr Partner, Küchenchef Andreas Boitz, leckere Küchenklassiker, die auf keiner Speisenkarte aus dieser Zeit fehlen dürfen: „Es gibt die Watteler-Platte, also Currywurst-Pommes-Mayo, aber auch Toast Hawaii oder Strammen Max“, zählt die neue Wirtin auf. „Die Zapfanlage ist leider noch nicht wieder in Betrieb, aber in spätestens 14 Tagen gibt es bei uns auch wieder Bier vom Fass.“

In der Woche vor Ostern beginnt der Jahrmarkt anno dazumal

Das ist gut, denn in der Woche vor Ostern beginnt auch in diesem Jahr wieder der Jahrmarkt anno dazumal im Freilichtmuseum. Direkt vor der Haustür der Gaststätte Watteler haben bereits die Aufbauarbeiten für die Kirmes-Attraktionen der Nachkriegszeit begonnen.

Außenansicht der Gaststätte Watteler am Marktplatz Rheinland im LVR-Freilichtmuseum Kommern.

Die Gaststätte Watteler ist Bestandteil der Baugruppe Marktplatz Rheinland im LVR-Freilichtmuseum Kommern.

„Wir haben in diesem Jahr ein neues, historisches Riesenrad dabei, und neben der beliebten Raupenbahn wird es noch einen Pressluftflieger namens Ufo-Jet geben“, macht Veranstaltungsmanager Daniel Manner schon heute Lust auf einen Besuch auf dem Rummelplatz. In der Baugruppe Westerwald werden die Jahrmarktsattraktionen aus der Kaiserzeit präsentiert. „Ein Moritatensänger ist dabei, dazu der Luxemburger Georges Christen, der als starker Mann die Muskeln spielen lässt“, so Manner weiter.

Bahnhofsgebäude aus dem Ahrtal geht im Mai auf Reise nach Kommern

Neben dem historischen Jahrmarkt, der im vergangenen Jahr knapp 50.000 Besucher nach Kommern lockte, gibt es im Freilichtmuseum in diesem Jahr aber auch noch viele andere Baustellen. „Ein Großprojekt ist die Translozierung des Bahnhofs aus Walporzheim“, berichtet Museumsdirektor Vorwig: „Ende Mai stehen der Abbau des Gebäudes und der Transport nach Kommern an, bis zum Herbst wollen wir dann hier am neuen Standort das Dach drauf haben.“

Zu einem richtigen Bahnhof gehören natürlich auch ein paar Meter Schienen – und da sollte nach Möglichkeit auch ein passendes Fahrzeug drauf stehen. „Was für eine Lok oder Triebwagen es werden wird, steht aber noch nicht fest“, so Vorwig weiter: „Uns ist bereits ein Schienenbus angeboten worden, aber dieser Typ ist nie auf der Ahrtalbahn verkehrt, weswegen er nicht infrage kommt.“

Neue Ausstellungen: Kitsch und Gärten im Freilichtmuseum

Fündig geworden sind die Bauforscher hingegen bei der Innenausstattung für ein Projekt aus dem vergangenen Jahr: „Für das Trafohäuschen aus Bürvenich haben wir die passende Technik gefunden, inklusive Material, mit der wir das Thema Elektrifizierung und Hausanschluss darstellen können“, freut sich Vorwig.

Neue Ausstellungen sind ebenfalls geplant: Im Mai startet die Kitsch-Ausstellung, bei der nicht nur Stücke aus dem Fundus gezeigt werden, sondern auch Objekte, die von der Öffentlichkeit eingereicht werden konnten. „Wir werden die 20 Stücke, die im Online-Voting die meisten Stimmen bekommen haben, hier vor Ort präsentieren“, kündigte Ausstellungsmacherin Ann Heinen an.

Unter dem Titel „Wink mit dem Zaunpfahl“ stehen ab dem 7. Juli in einer weiteren neuen Ausstellung die Gärten auf dem Museumsgelände im Mittelpunkt. „Da wird es dann zum Beispiel auch um das Thema Nachbarschaft gehen“, so Margaretha Becker: „Geplant ist zusätzlich ein Begleitprogramm mit Führungen und Angeboten für Kinder.“

Erstmals werden in diesem Jahr im Freilichtmuseum auch zwei Führungen mit Unterstützung einer Gebärdendolmetscherin angeboten. „Damit wollen wir einen Beitrag zum Barriereabbau leisten“, betont Vorwig. Premiere ist am 4. Mai mit einer Führung durch die Baugruppe Marktplatz Rheinland. Am 29. Juni steht eine allgemeine Museumsführung auf dem Programm. Beginn ist jeweils um 14 Uhr.


Höhepunkte des Jahresprogramms im LVR-Freilichtmuseum Kommern

An 365 Tagen im Jahr ist das Kommerner Freilichtmuseum geöffnet. Hier einige Höhepunkte aus dem umfangreichen Jahresprogramm:

  • Bereits an diesem Wochenende, 16. und 17. März, sind beim Holzrücken im Museumswald acht Rückepferde im Einsatz (11 bis 15 Uhr).
  • Der Jahrmarkt anno dazumal lockt zwischen dem 26. März und dem 7. April scharenweise Besucher ins Museum. Der Jahrmarkt ist täglich (außer an Karfreitag, 29.3.) von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weil das Parken in diesem Jahr kostenlos ist, wird bei den Großveranstaltungen ab sofort für alle Erwachsenen, die nicht Mitglied im Förderverein sind, ein Veranstaltungszuschlag von zwei Euro erhoben.
  • Jede Menge Kitsch wird ab dem 5. Mai bei der Ausstellung „Grässliche Glückseligkeit – Faszination Kitsch“ im Ausstellungspavillon präsentiert.
  • Bei der Zeitblende steht am 17. und 18. August das Jahr 1974 im Mittelpunkt: „Abba, die Fußball-WM in Deutschland, der erste VW Golf und der Start der Krimiserie Derrick – das alles sind Themen aus diesem Jahr“, so Daniel Manner. Auch der historische Campingplatz und die Oldtimer-Schau mit 200 Fahrzeugen dürfen da nicht fehlen.
  • Am 21. und 22. September wird der Tag nach der Ernte mit einem großen Bauernmarkt gefeiert, am 13. Oktober steht der Tag des Apfels auf dem Programm.
  • Der „Advent für alle Sinne“ findet traditionell am ersten Adventswochenende, 30. November/1. Dezember, statt.

Alle Veranstaltungen sind auch im gedruckten Programm-Flyer oder auf der Internetseite des Museums ersichtlich.  

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