Grundstück gefundenWaldkindergarten soll auf Bergheimer Bolzplatz angesiedelt werden

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Die Grenzen markiert: Eva Becker und Michael Fingel haben das Waldstück, das der Kindergarten künftig nutzen kann, mit einem gelben Seil abgesteckt.

Die Grenzen markiert: Eva Becker und Michael Fingel haben das Waldstück, das der Kindergarten künftig nutzen kann, mit einem gelben Seil abgesteckt.

Mechernich-Bergheim – 600 Quadratmeter Wald und 10 000 Quadratmeter Wiese stehen ab August den Kindern des Kindergartens Bunter Wald zur Verfügung. Für das Projekt der erst im September gegründeten Elterninitiative ist nun ein Grundstück gefunden. Auf dem Bolzplatz am Ende der Straße In der Wolfskaul in Bergheim sollen die Wildhörnchen, so soll die Waldkindergartengruppe heißen, ein Zuhause finden. Der Vorschlag sei von dem Beigeordneten Thomas Hambach gekommen, berichtet Eva Becker, zweite Vorsitzende der Elterninitiative. Ein Vorschlag, der bei allen Beteiligten gut angekommen sei.

Sie und Vorsitzender Michael Fingel sind in jedem Fall zufrieden. Durch die Kombination aus großer Wiese und Wald seien sie nicht ganz so wetterabhängig. „Das ist ja das Schöne an dem großen Platz, dass wir auch sturmunabhängig betreuen können“, sagt Becker. Andere Waldkindergärten müssten bei heftigem Wind schließen, so Fingel. Sie aber wollten die Schließzeiten möglichst gering halten.

Ein Waldkindergarten braucht nicht viel Platz

Der Bolzplatz diente bisher auch als Festplatz für den Ort. Das soll auch weiter so bleiben, sagt Becker. Denn ein Waldkindergarten braucht nicht viel Platz. Zwei 35 Quadratmeter große Schutzhütten sollen in einer Ecke des Platzes aufgestellt werden, der Rest bleibt wie er ist. Und kann auch weiterhin vom Dorf genutzt werden.

20 Plätze

Künftig sollen 20 Kinder den Waldkindergarten besuchen. Auch einige U3-Plätze wird es geben. Die Nachfrage nach den Plätzen sei groß, berichtet Eva Becker. Dennoch sollten sich alle Eltern melden, die gerne ab August einen Platz hätten, denn man wisse nie, ob nicht noch jemand abspringe. Auch Betreuungspersonal sei bereits gefunden, so Becker. Grundsätzlich sei das Konzept des Kindergartens, dass die Kleinen so viel Zeit wie möglich draußen verbringen. Der Kindergarten soll am 1. August an den Tag gehen und von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr geöffnet sein.

www.bunterwald.de

Die Schutzhütten sollen aus Holz gebaut und mit einem begrünten Dach versehen werden. Eine der Hütten sei als Aufenthaltsraum mit Sanitäranlagen und kleiner Kochecke konzipiert, so Becker. Die andere solle mehr eine Art Ruheraum sein und als Büro dienen. Außerdem plant die Elterninitiative eine kleine Streuobstwiese, eine Holzterrasse und eine Feuerstelle.

Elterninitiative und Stadt arbeiten eng zusammen

Um die Strom- und Wasserversorgung sowie die Verkehrssicherung im Wald wolle sich die Stadt kümmern, berichtet Becker. In einem Zug solle dann auch die Straße In der Wolfskaul saniert werden, heißt es von der Stadt. Den städtischen Gremien wurde das Projekt bislang noch nicht vorgestellt, das solle aber in den kommenden Monaten passieren, so Becker. Das Waldstück, das der Kindergarten künftig nutzen kann, gehört zum Bundesforst. Die Zusammenarbeit mit dem Förster Reiner Fuchs sei sehr gut, berichten Fingel und Becker.

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Damit die Kinder künftig wissen, in welchem Teil des Waldes sie sich austoben können, haben die beiden das Areal mit einem gelben Seil gekennzeichnet. Der nächste Schritt sei nun der Bau der Schutzhütten und die Betriebserlaubnis. Letztere sei ein längerer Prozess, aber sie seien gut im Zeitplan, sagt Becker. Eng hingegen könnte es bei den Hütten werden. Die Initiative sucht noch nach einem regionalen Zimmereibetrieb, der die Hütten bis Anfang Juli bauen kann. Es sei ihnen klar, dass das zeitlich sportlich sei, sagt Becker. Aber sie hofften, dass sich jemand finde, der ihr Projekt unterstützen wolle.

Dass das Waldkindergarten-Projekt bisher so schnell und reibungslos ablaufe, liege zum einen an der guten Zusammenarbeit mit der Stadt, aber vor allem an der tatkräftigen Unterstützung aller Beteiligten der Elterninitiative, betonen beide. Für das große Engagement seien sie sehr dankbar.

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