LVR-FreilichtmuseumNeuer Altar kommt aus Oberpleis

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Der Altar aus Oberpleis kommt ins Freilichtmuseum.

Der Altar aus Oberpleis kommt ins Freilichtmuseum.

Mechernich-Kommern – Die Evangelische Kirchengemeinde Oberpleis hat einen Altar an das LVR-Freilichtmuseum Kommern verschenkt – denn sie hatte zwei. Einen neuen, der regelmäßig genutzt wird, und einen älteren, der nach dem Abriss einer baugleichen Bartning-Notkirche in den 1960er-Jahren von der Gemeinde in Oberpleis übernommen werden konnte. Dieser kommt nun zusammen mit einem Original-Klapptisch ins Freilichtmuseum.

Kirche stammt aus dem Notkirchenprojekt 

Denn im Freilichtmuseum in Kommern wird zurzeit die Diasporakapelle aus Overath wieder aufgebaut. Sie wurde, wie die Evangelische Kirche Oberpleis, vom Bauhaus-Ideengeber Otto Bartning geplant und stammt ebenfalls aus dem Notkirchenprojekt der Nachkriegszeit. Am Sonntag, 21. Juli, wird sie als Teil der Baugruppe „Marktplatz Rheinland“ eröffnet und kann größtenteils im Erbauungszustand 1951 präsentiert werden.

„Beide Objekte, Altar und Klapptisch, werden dauerhaft in unserer Ausstellung gezeigt und geben den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, den Kirchenraum so zu sehen, wie Otto Bartning ihn geplant hat,“ so Dr. Josef Mangold, Leiter des LVR-Freilichtmuseums Kommern. Auch ein Klappfenster aus der Kirche wurde vom Freilichtmuseum übernommen.

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Um den Altar von Gemeindepfarrer Heiko Schmitz entgegenzunehmen, waren Dr. Josef Mangold und der Hausforscher des LVR-Freilichtmuseums Kommern, Dr. Carsten Vorwig, selbst nach Oberpleis gefahren. Bei einer Führung durch die Kirche ergab sich die Möglichkeit zum Austausch – denn beide Bartning-Kirchen haben spannende Geschichten.

52 Kirchen in vier Jahren

Nach dem Zweiten Weltkrieg fehlten neben Wohnraum auch Räumlichkeiten für Gottesdienste, die deshalb zunächst in Kinosälen, Gasthöfen oder Schulen stattfanden. Um diese Not zu lindern, entwickelte Otto Bartning, Mitbegründer der Bauhaus-Idee, Ende der 1940er-Jahre unter anderem die Typenentwürfe D „Diasporakapelle“ und „Gemeindezentrum“.

Der Aufbau sollte schnell, kostengünstig und überwiegend in Eigenleistung der Gemeindemitglieder erfolgen. Zwischen 1949 und 1953 wurden 52 Kirchen vom Typ D gebaut. (eb)

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