Dankmesse am SonntagPriester feiert goldenes Jubiläum in Kommern

Experte der Orientalistik, Priester und Autor: Prof. Dr. Dr. Hans Ferdinand Fuhs ist bis heute in vielen Bereichen tätig. Nun feiert er den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe.
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Mechernich-Kommern – „Da kann ich nichts für, meine Tätigkeit macht mir einfach Freude“, entgegnet Prof. Dr. Dr. Hans Ferdinand Fuhs, wenn er nach dem Grund gefragt wird, woher er mit 77 Jahren die Energie für seine vielfältigen Tätigkeiten nimmt. Am Sonntag feiert der Experte der Orientalistik und Pfarrer im Sendungsbereich Zülpich mit einer feierlichen Dankmesse sein goldenes Priesterjubiläum. „Wenn einen erfüllt, was man tut, dann ist das immer auch eine Kraftquelle“, sagt der gebürtige Bad Godesberger.
Ziemlich genau vor 50 Jahren, am 2. Juli 1969, wurde Fuhs durch Josef Kardinal Höffner im Kölner Dom zum Priester geweiht. Er studierte in Bonn, Freiburg im Breisgau, Cambridge, Jerusalem, Kairo und Addis Abeba die Fächer Katholische Theologie und Orientalistik.
Professuren in Würzburg und Paderborn
1982 wurde er als Professor für Geschichte und Umwelt des Alten Testaments an die Universität Würzburg berufen. Vier Jahre später, im Jahr 1986, folgte die Ernennung zum Professor für Exegese – der Erklärung und Auslegung des Alten Testaments – an der Theologischen Fakultät Paderborn. Zeitgleich war Fuhs als Pfarrverweser in Oberdürrbach bei Würzburg tätig, bevor er schließlich 1993 nach Kommern kam, als sogenannter Nothelfer des Ortspfarrers.
Mehr als die Hälfte seiner Schaffenszeit als Priester wirkte er im Seelsorgebereich Veytal. Dieser umfasst Kommern, Satzvey, Antweiler, Lessenich und Firmenich-Obergartzem. Dort war Fuhs zunächst zur Unterstützung von Pfarrer Jakob Bister tätig, später von Pfarrer Burkhard Möller. Bis heute ist der Professor als Präsident der Kommerner St.-Sebastianus- Schützenbruderschaft beim alljährlichen Festumzug durch den Ort mit dabei. Ebenso ist er im Vorstand des Vereinskartells und seit langem Mitglied der Feuerwehr, mit der er bis zu seinem 60. Geburtstag noch zu Einsätzen ausrückte.
Immer auf dem neuesten Forschungsstand
Als Mitglied des Seelsorgeteams Veytal im Sendungsraum Zülpich ist der Priester trotz seines Alters in verschiedensten Bereichen ebenfalls aktiv und erfüllt Aufgaben wie die Seelsorge, Heilige Messen oder Krankenkommunion. Dabei ist dem 77-Jährigen besonders wichtig, nah am Menschen zu sein – und nah an der Zeit. Denn „Dinge von vorgestern“ zu erzählen, das liegt ihm nicht. Er sei nach wie vor Mitglied des Deutschen Hochschulverbands, erzählt er, und erhalte Monat für Monat eine Zusammenfassung der neuesten Forschungsergebnisse aus einem breitgefächerten Feld an Themengebieten.
„So manches, was früher für richtig gehalten wurde, muss man heute korrigieren“, erklärt der Priester. Nicht nur einmal habe er Vorlesungen daher umschreiben müssen. Geprägt hatten ihn die ebenfalls „revolutionären Priestersemester der 68er“ und die einschneidenden Veränderungen durch das Zweite Vatikanische Konzil, weiß Fuhs zu berichten: „Das war eine Erlösung und Befreiung für uns.“ An diesem Reformkurs halte er weiter fest, auch wenn das nicht immer einfach sei.
Herausforderungen der Kirche bleiben bestehen
Ebenfalls eine Herausforderung sei die Entwicklung der zunehmenden Zusammenlegung von Pfarreien zu einem Sendungsraum, wie Kommern sie mit Zülpich eingegangen ist. Er beobachtet dies mit sorgenvollem Blick. „Dabei nah an den Menschen zu bleiben, ist sehr schwierig“, so Fuhs. Da müsse eine Systemveränderung stattfinden.
Dazu gehöre es, junge engagierte Gläubige zu ermutigen und zu bestärken, damit die Leitungsebene begreife, dass „es so nicht weitergeht“, betont er. Viele seien gläubig, jedoch unzufrieden mit der Kirche, wie sie jetzt sei. Fuhs: „Man muss offen für alle sein und die jungen Menschen mal machen lassen.“ (hab)
Am Sonntag, 7. Juli, feiert Prof. Dr. Dr. Hans Ferdinand Fuhs ab 14 Uhr mit einer feierlichen Dankmesse das goldene Priesterjubiläum in der Kirche St. Severinus in Kommern. Im Anschluss gibt es einen Empfang in der Bürgerhalle.