Kurioses Sportereignis in der EifelVierte Kürbis-Regatta lockt 2500 Zuschauer an

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Höchste Konzentration war bei der Kürbis-Regatta angesagt. Dieser Aktive war trotz der Kälte mit freiem Oberkörper angetreten. 

Mechernich-Obergartzem – Was benötigt man, um mit einem Boot über einen See zu paddeln? Die Antwort auf diese Frage erhielten rund 2500 Zuschauer während der vierten Regatta auf dem Areal des Krewelshofs: Dazu reichen ein Riesenkürbis und eine kälte-resistente Paddlerin oder Paddler. Ein derartiger Kürbis bringt bis zu 615 Kilo auf die Waage und ist somit alles andere als ein Leichtgewicht.

Bedingt durch die eigenwillige Form und die enorme Masse verhält sich jedes Gewächs im Wasser anders und lässt sich nur sehr ungern steuern. Die „Rennboote“ kamen aus Belgien, Luxemburg und Deutschland und sind zu 100 Prozent biologisch abbaubar.

Kürbisse müssen richtig geschnitten werden

„Die eigentliche Kunst besteht darin, den Kürbis richtig zu schneiden und auszuhöhlen. Sonst wird er kippelig. Aus dem Inneren kann zudem allerlei Essbares gemacht werden“, so Veranstalter Theo Bieger. Auf einer Fläche von 15 Hektar werden in Obergartzem Kürbisse angebaut. Das sind rund 100 000 Panzerbeeren, wie sie auch genannt werden, die geerntet werden müssen.

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Wohl behütet waren diese Teilnehmer mit Kürbis-Helmen. 

„Ich finde das interessant, dass sie zunächst vorbereitet werden müssen“, staunte Gabriele Rauls-Blankenheim aus Weißenbrunnen. Auch Paula Garcia war von den Früchten, die Christoph Columbus 1492 nach Europa brachte, begeistert: „Ich hätte nicht gedacht, dass sie so groß werden können.“ Mit Baby Zaira war die ganze Familie Garcia aus Aachen zur Regatta gekommen. Am Start waren zwei Kürbis-Giganten und 20 Kürbis-Bändiger – zwölf Frauen und acht Männer.

Die Rennstrecke auf dem See war nur etwa 35 Meter lang. Das reichte indes aus, damit der böige Wind den Aktiven Kopfschmerzen bereiten konnte. Mit ihren 16 Jahren war Neele Bank bereits zum dritten Mal bei der Regatta am Start: „Das Schwierige an der Sportart ist, dass man nur kurz vor dem Event trainieren kann.“ Ihre Erfahrungen gab die leidenschaftliche Schwimmerin aus Mechernich gerne weiter: „Kein Wasser in den Kürbis lassen und möglichst nicht ins Drehen kommen!“

Erfinder war bei „Wetten, dass ...?“

Doch das nartürlich leichter gesagt als getan. 250 Kilometer waren Denise Windmann, Sarah Täsch, Maya Matthes und Christian Weck aus Versmold bei Osnabrück angereist. Obwohl bei der Regatta jeder gegen jeden antrat, starteten sie als Team „Orange“ und zogen vor dem Start ihre originellen Schutzhelme an.

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„Zuerst kriegt man einen kühlen Kopf, aber dann ist man doch von der Schutzfunktion voll überzeugt“, meinte Christian. Vor was sie sich schützen wollten, verrieten die Kanuten nicht. Eine Kopfbedeckung war bei einer Lufttemperatur von acht und einer Wassertemperatur von 13 Grad jedenfalls nicht die schlechteste Idee.

Matthias Gerber moderierte den Paddel-Spaß. Der Erfinder und Pionier der lustigen Sportdisziplin hatte im Jahr 2007 die Außenwette bei „Wetten, dass ...?“ gewonnen. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die für die Sicherheit auf dem Wasser sorgte, musste erstmals keinen Teilnehmer retten. Alle Kanuten steuerten ihre Kürbisse sicher – keiner kenterte.

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