Millionen-ProjektMarkantes Bauwerk mit Standortvorteil in Mechernich

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Bis Ende 2023 soll das Bauprojekt auf dem alten RWZ-Gelände (Vordergrund) fertiggestellt werden.

Mechernich – Viele Jahrzehnte lang prägten das Kornlager und die Silotürme der Rheinischen Warenzentrale (RWZ) den Bereich rund um den Mechernicher Bahnhof. Wo einst zu Erntezeiten Hochbetrieb herrschte, wenn die Bauern aus der Region ihr Getreide ablieferten, wird aktuell im Sieben-Tage-Betrieb auf einer Baustelle gearbeitet.

Kooperation mit NEW und Lebenshilfe

Die Unternehmer Hubert und Peter Schilles aus Floisdorf investieren dort in den Umbau des ehemaligen RWZ-Areals in ein Zentrum für Menschen mit Behinderung. Als Miteigentümer von zwei der vier Etagen sind die  Nordeifelwerkstätten (NEW) beteiligt. Das Heilpädagogische Zentrum Lebenshilfe mit Hauptsitz in Bürvenich wird in dem Neubau Wohnungen für Menschen mit Behinderung anbieten.

Das auf ein Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro geschätzte Projekt soll nach heutiger Planung im Dezember 2023 fertiggestellt und bezogen werden.

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Eine Tiefgarage mit 82 Stellplätzen gehört ebenfalls zum Projekt von Unternehmer Hubert Schilles.

Im Sieben-Tage-Betrieb wird derzeit an der Fertigstellung der Tiefgarage mit 82 Stellplätzen  und  den ersten Maurerarbeiten am Erdgeschoss gearbeitet. Dort sowie im ersten Obergeschoss sollen die Nordeifelwerkstätten eine Heimat finden.

NEW: Berufsbildung wird in Mechernich konzentriert

„Wir wollen den Bereich der Berufsbildung, den wir derzeit dezentral an allen unseren Standorten anbieten, in Mechernich konzentrieren“, berichtet NEW-Geschäftsführer Georg Richerzhagen.

„Die gute Erreichbarkeit und der barrierefrei umgebaute Bahnhof in direkter Nachbarschaft machen das Gelände für uns zu einem idealen Standort“, so Richerzhagen weiter. Es sei sinnvoll, den Berufsbildungsbereich der NEW von den vorhandenen Werkstätten in Kuchenheim, Zingsheim, Kall und Ülpenich zu entkoppeln: „In der rund zweieinhalbjährigen Zeit im Berufsbildungszentrum sollen die Menschen entsprechend ihrer Möglichkeiten gefördert werden. Unser Wunsch ist dabei die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. Von daher ist es gut, am neuen Standort in Mechernich auch sichtbarer für die Öffentlichkeit und mögliche Arbeitgeber zu sein“, betont Richerzhagen.

Wohnungen für Menschen mit Behinderung

Die Lebenshilfe HPZ will im Neubau zehn Wohnungen für behinderte Menschen anbieten. „Auch für uns ist der Standort ideal“, freut sich Geschäftsführer Philipp Krosch über die gute Zusammenarbeit mit der Firma Schilles und den Nordeifelwerkstätten. Betreutes Wohnen bietet die Lebenshilfe HPZ derzeit bereits an drei Standorten im Kreis Euskirchen an.

„Für Mechernich sprach neben der verkehrsgünstigen Lage am Bahnhof auch die Nachbarschaft zum Kreiskrankenhaus und dem Sozial-Pädiatrischen Zentrum, mit denen wir ebenfalls wichtige Kooperationen  eingegangen sind“, ergänzt Geschäftsführer-Kollege Christian Pfaff.

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Der Backstein des Siloturms und des alten Lagerhauses  soll als  gestalterisches Leitthema für das Millionen-Projekt übernommen werden.

Der Erste Beigeordnete Thomas Hambach begrüßt das Investment der Floisdorfer Unternehmer aus Sicht der Stadt Mechernich: „Aufgrund unserer langjährigen sehr guten Geschäftsbeziehungen und Erfahrungen untereinander kann ich sagen, dass die Stadt davon ausgeht, dass das in der Realität auch etwas wird, was die Gebrüder Schilles anpacken“, sagte Hambach laut Mitteilung der Stadtverwaltung.

Das Projekt in unmittelbarer Nähe zu dem auf Initiative der Stadt barrierefrei ausgebauten Bahnhof unterstreiche zudem die zentrale Bedeutung von Mechernich im Kreisgebiet und darüber hinaus, betonte Hambach.

Markanter Siloturm bleibt erhalten

Das Hauptgebäude komme insgesamt auf eine Länge von rund 150 Meter, wobei allein 3000 Quadratmeter Nutzfläche den Nordeifelwerkstätten und 1500 Quadratmeter der Lebenshilfe zur Verfügung stünden.

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Der Backstein des alten Siloturms, der erhalten bleibt und ins Gesamtgefüge des Bauprojekts eingebunden wird, werde als Leitthema für die Architektur des Areals aufgenommen und sich an diversen Stellen des Projekts wiederfinden. Eine große Dachterrasse solle den Bewohnern der Lebenshilfe-Wohnungen zugänglich sein und einen „sensationellen Ausblick in die Eifel bieten“, so Architekt Mertens in einer Sitzung des Mechernicher Planungsausschusses.

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