Die beiden Eifeler Freunde wollen sich die Strecke des Eifelsteigs von Kornelimünster bis nach Trier aufteilen und dabei Spenden sammeln.
313 KilometerAndreas Winkler und Henrik Zöll wollen den Eifelsteig in zwei Tagen laufen

Den Eifelsteig fest im Blick haben Henrik Zöll ( v.l.), Sebastian Nelles und Andreas Winkler.
Copyright: Stephan Everling
Die beiden Freunde gehen mit einigem Respekt an die Aufgabe, die sie sich selbst gestellt haben: Andreas Winkler und Henrik Zöll wollen den kompletten Eifelsteig in einem Zug durchlaufen. 313 Kilometer als Staffellauf, von Kornelimünster bis nach Trier, ohne wirkliche Pause – wie früher beim Sechstagerennen, als zwei Radrennfahrer sich bei den Fahrten rund um die Uhr immer wieder abwechselten.
Das Event soll natürlich nicht als Selbstzweck über die Bühne gehen. Mit dem Lauf wollen die beiden Sportler Spenden für ein besonderes Projekt der Hilfsgruppe Eifel sammeln. „BewegtErleben“, so der Name der Schwimmtherapie, die regelmäßig mit dem Tribea Gesundheitszentrum im Lehrschwimmbecken in der Grundschule in Satzvey durchgeführt wird.
Mehrere Halbmarathons wurden als Training absolviert
Am zweiten Weihnachtstag sei es gewesen, erinnert sich Winkler, als er mit einer Tüte Chips auf dem Sofa gelegen habe. Ein guter Moment, einen Freund anzurufen und ihm etwas Verrücktes vorzuschlagen: Den Eifelsteig am Stück zu laufen, statt ihn in Etappen zu wandern. „Wir haben beide unser Leben lang Sport gemacht“, sagt Winkler, er selbst hat das Hobby als Lehrer für Sport und Deutsch sogar zum Beruf gemacht, doch trotzdem stellt er wie auch Henrik Zöll immer wieder eines klar: „Wir sind keine Profis, das Ziel ist, anzukommen“.
Die beiden haben viel trainiert. Mehrere Halbmarathons habe er zurückgelegt, um sich auf die Herausforderung vorzubereiten, berichtet Winkler. Für Zöll stand der 24-Stunden-Lauf in Pronsfeld auf dem Programm. „103 Kilometer habe ich dort geschafft, aber ohne Höhenmeter“, sagt er. Davon gibt es aber auf dem Eifelsteig jede Menge: Rund 7600 Höhenmeter werden zu bewältigen sein. Zwischen 15 und 21 Kilometer sind die Etappen lang, die im Wechsel von den Läufern zurückgelegt werden.
Während der eine zu Fuß unterwegs ist, hat der andere Zeit, sich in dem alten Renault-Transporter zu erholen, mit dem Sebastian Nelles die Sportler zu den jeweiligen Wechselpunkten bringt. „Da werden wir eine Matratze hinten auf die Ladefläche legen, auf der man sich dann ein paar Minuten ausruhen kann“, beschreibt Winkler die Idee. Mit dabei ist auch Henriks Frau Clara Zöll, die dafür sorgt, dass das Event auf Social Media zu sehen sein wird.
Acht Minuten pro Kilometer ist das Ziel auf dem Eifelsteig
Am Freitag, 8. August, 4 Uhr morgens, soll das Abenteuer in Kornelimünster beginnen. Einen Durchschnitt von acht Minuten pro Kilometer haben sich die Freunde vorgenommen, wenn sie das durchhalten, sollten sie am Samstagabend in Trier ankommen. Doch da gibt es bei aller Vorbereitung noch jede Menge Unwägbarkeiten. Vor allem vor Verletzungen haben Winkler und Zöll Respekt. Denn die Strecke ist nicht ohne. „Die Nacht wird am spannendsten“, sagt Zöll, der sich eine besonders starke Stirnlampe für die Stunden in der Dunkelheit besorgt hat.
Über ihren Instagramkanal, auf dem sie schon über ihr Training und die Vorbereitungen für den Lauf informiert haben, wollen Zöll und Winkler live von der Strecke berichten. „Wir haben mehrere Leute, die uns unterwegs unterstützen wollen“, so Winkler. Einen genauen Zeitplan für den Langstreckenlauf gebe es nicht. Denn wie gesagt: Das Ankommen ist das Ziel, und was für Widrigkeiten unterwegs lauern, kann niemand wissen. „Das ist kein normaler Lauf, wir gehen mit Respekt dran“, sagt Winkler, der noch zu Weihnachten mit einer Tüte Chips auf der Couch lag.
„BewegtErLeben“
Das Projekt „BewegtErLeben“, für das Winkler und Zöll Spenden einwerben, wird seit 2020 im Lehrschwimmbad in Satzvey angeboten. Mit diesem Bewegungsangebot zu Land und zu Wasser können 18 Kinder und junge Erwachsene mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen ihre körperlichen und kognitiven Eigenschaften und Fähigkeiten stärken und verbessern. Umgesetzt wird die Therapie vom Tribea Gesundheitszentrum. In 30-minütigen Einheiten mit Eins-zu-eins-Betreuung können die Teilnehmer in dem bis zu 32 Grad warmen Wasser spezielle Übungen machen, die auf ihre jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt sind.
Unterstützt wird die Teilnahme an der Bewegungstherapie von der Hilfsgruppe Eifel. „Wir waren bei dem Stammtisch der Hilfsgruppe und haben uns dazu entschieden, für dieses Projekt Spenden einzuwerben“, so Winkler. Das Geld soll direkt auf das Konto der Hilfsgruppe mit dem Vermerk „Eifelsteig“ gehen. „Nach dem letzten Stand sind bereits 1200 Euro an Spenden eingegangen“, freut sich Winkler.