Wasser im KellerKanalisation in Nettersheim mit heftigem Regenguss überfordert

Lesezeit 2 Minuten
Ein Feuerwehrauto fährt mit Blaulicht über eine überflutete Straße.

So dramatisch wie in der Flutnacht war der Einsatz für die Nettersheimer Feuerwehr am Mittwoch zum Glück bei Weitem nicht.

In etwas mehr als zehn Minuten kamen in Nettersheim 20 Liter Regen pro Quadratmeter herunter. Die Feuerwehr war bis nach Mitternacht im Einsatz.

Teils kräftige Regengüsse sind am Mittwoch über dem Kreis Euskirchen niedergegangen. Für die Feuerwehren verlief der Abend dennoch weitgehend ruhig. Drei Einsätze in der Stadt Bad Münstereifel und drei in der Stadt Euskirchen vermeldet Kreis-Sprecher Wolfgang Andres aus Sicht der Rettungsleitstelle.

Intensiver war der Einsatz für die Feuerwehrleute in Nettersheim. Unter der Leitung von Marco Schell waren rund 40 Kräfte der Löschgruppen Nettersheim, Zingsheim und Bouderath ab 19.15 Uhr im Kernort im Einsatz. Wie Rene Schreiber, der Leiter der Nettersheimer Gemeindefeuerwehr, berichtet, zog sich der Einsatz bis 0.30 Uhr in der Nacht hin.

Heftiger Regenschauer in Nettersheim dauerte nur kurz

Der Schauer, der über Nettersheim niederging, war kurz, aber ausgesprochen heftig. Der „Wetterfrosch der Gemeinde“, so Schreiber, habe 20 Liter pro Quadratmeter in etwas mehr als zehn Minuten gemessen und von einer der höchsten Intensitäten gesprochen, die er erlebt habe. Und: Hochgerechnet wären das in einer Stunde 100 Liter je Quadratmeter gewesen. Diese Menge Wasser in kürzester Zeit war für die Kanalisation schlicht zu viel.

Betroffen waren laut Schreiber vor allem der Bereich um das Naturzentrum und den Römerplatz sowie angrenzende Straßen. Das Wasser drang in die Keller zweier Häuser ein und musste von den Feuerwehrleuten abgepumpt werden. In diesem Bereich wurde ein Kanalrohr durch Geröll und Steine verstopft. Diese können, wie Schreiber berichtet, aber durchaus in vorherigen Regenfällen dort hinein- und bei nachlassendem Regen nicht fortgespült worden sein. Eine Nachwirkung der Flut sei es definitiv nicht: Nach der Katastrophe seien sämtliche Kanäle befahren und gereinigt worden.

Auch unsachgemäß in einem Flutgraben entsorgter Grünschnitt sorgte dafür, dass das Wasser nicht planmäßig ablaufen konnte. Gerade im Bereich des Römerplatzes habe es lange gedauert, bis das Wasser abgelaufen sei. Die Feuerwehrleute haben laut Schreiber einige Verstopfungen beseitigt, um im Fall eines erneuten nächtlichen Regengusses ein Volllaufen weiterer Keller zu vermeiden. Am Donnerstag hat eine Fachfirma die Reinigung des Kanals übernommen.

KStA abonnieren