Kommunalwahl 2020Das Los entscheidet in Weilerswist und Gemünd

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Die Vase der Entscheidung: Alexander Eskes (li.) zog im Wahlausschuss im Beisein von Wahlleiter René Strotkötter den Zettel mit dem Namen Dino Steuers.

Die Vase der Entscheidung: Alexander Eskes (li.) zog im Wahlausschuss im Beisein von Wahlleiter René Strotkötter den Zettel mit dem Namen Dino Steuers.

Schleiden/Weilerswist – In 155 Wahlbezirken im Kreis Euskirchen standen am Sonntag die Kandidaten für die Mandate in den Stadt- und Gemeinderäte zur Wahl. 89707 Wähler haben ihre Stimmen abgegeben. Und in gleich zwei Bezirken reichte die Wahl nicht aus: Die Sieger standen nicht fest, da zwei Kandidaten exakt die selbe Anzahl an Stimmen erhalten hatten. Für Gemünd 2 und Weilerswist Süd-Nord musste am Dienstagabend in den Wahlausschüssen das Los entschieden, wer ins Kommunalparlament einzieht.

Die Lage in Schleiden

„So einen spannenden Wahlausschuss hatten wir noch nie“, sagte Jochen Kupp (CDU) am Montagabend im Ratssaal schmunzelnd, als Bürgermeister Ingo Pfennings mit den beiden Briefumschlägen zur Wahlurne schritt. In jedem der versiegelten Umschläge war ein Zettel mit einem Namen: Zum einen Julia Kloska-Knapp (CDU), zum anderen Markus Herbrand (FDP). Sie hatten bei der Stadtratswahl am Sonntag im Wahlbezirk Gemünd 2 je 184 Stimmen (32,7 Prozent) erhalten.

„Selbst die Stellen für die Siegel sind mit dem Zentimetermaß nachgemessen worden, damit die Umschläge vollkommen gleich aussehen“, berichtete der Bürgermeister. Nachdem er die Umschläge eingeworfen und die Urne geschüttelt und umgedreht hatte, zog Pfennings mit Hilfe des Beigeordneten Marcel Wolter das Siegerlos. „Da steht Julia Kloska-Knapp“, sagte der Verwaltungschef und präsentierte den Zettel den Mitgliedern des Wahlausschuss und den acht Bürgern, die gekommen waren. Anschließend öffnete er auch den zweiten Umschlag – zum Beweis, dass dort der Name Herbrands stand.

Das Siegerlos mit den Namen von Julia Kloska-Knapp präsentierte Bürgermeister Ingo Pfennings dem Wahlausschuss, nachdem er es als erstes aus der Urne gezogen hatte.

Das Siegerlos mit den Namen von Julia Kloska-Knapp präsentierte Bürgermeister Ingo Pfennings dem Wahlausschuss, nachdem er es als erstes aus der Urne gezogen hatte.

„Ich war ein bisschen aufgeregt, aber jetzt freue ich mich“, sagte die Siegerin. Markus Herbrand war nicht zu der Sitzung gekommen.

Während Kloska-Knapp als Nummer eins auf der Reserveliste ohnehin in den Rat eingezogen wäre, ist Herbrand nun draußen. Für ihn rückt Norbert Müller von der Reserveliste nach. Die CDU hat im Stadtrat jetzt zehn Sitze (neun Direktmandate), FDP und SPD je vier (je ein Direktmandat), die Grünen drei und die UWV einen.

Die Lage in Weilerswist

Nach elf Minuten war alles vorbei. Vor allem für CDU-Ratsfrau Marietta Sahm. Denn als der Erste Beigeordnete und Wahlleiter René Strotkötter den Namen vorlas, den der Zweite Beigeordnete Alexander Eskes auf einem Zettel aus einer Glasvase gezogen hatte, war die Stichwahl zwischen Dino Steuer (CDU) und Myriam Kemp (Grüne) um den Wahlbezirk Weilerswist Süd-Nord entschieden. „Es ist Dino Steuer“, sagte Strotkötter. Steuer erhält damit das Direktmandat.

Für die stimmengleiche Myriam Kemp, die Steuer unmittelbar gratulierte, bedeutet das, dass sie über die Reserveliste in den Gemeinderat einzieht. Und für Marietta Sahm, die nach eigener Aussage 45 Jahre im Rat mitgearbeitet hat, ist das Mandat die nächsten Jahre passé.

Das Losverfahren war notwendig geworden, weil beide Kandidaten exakt 130 Stimmen erreicht hatten. Im Forum der Gesamtschule verfolgten etwa 30 politisch Interessierte die Sitzung des Wahlausschusses, der auch das Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl feststellte. In einer Stichwahl am 27. September entscheidet sich, ob die Bürger Amtsinhaberin Anna-Katharina Horst (parteilos) oder den von CDU, SPD und FDP aufgestellten, parteilosen Metternicher Rechtsanwalt Alexander Welter als Gemeindeoberhaupt wollen.

Außerdem sind die Wähler an diesem Tag aufgerufen, in der Stichwahl zwischen den Landratskandidaten Markus Ramers (SPD) und Johannes Winckler (CDU) zu entscheiden.

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