Gerne im KostümIn Schleiden findet an zwei Wochenenden die Darts-Meisterschaft statt

Lesezeit 4 Minuten
Fünf junge Männer schauen ein Spiel der Darts-WM von Gabriel Clemens im Fernseher an.

Anschauungsunterricht im TV: Die WM-Spiele, hier von Gabriel Clemens, verfolgen Fabian Güth, Lars Griskewitz, Yanik Moitzheim, Nico Völler und Jan Hallmann.

Das ganz große Kino vom Londoner Ally Pally werden die Eifeler kaum nach Schleiden holen können. Aber ein bisschen WM-Stimmung soll's schon sein, wenn am 7. Januar die Stadtmeisterschaft im Steeldarts startet.

Während bei der Darts-WM in London der Saarländer Gabriel Clemens für Furore sorgt, bereitet sich Schleiden darauf vor, ein wenig von der Stimmung des Großereignisses in die Eifel zu bringen – ein bisschen Ally Pally bei Mayer’s. An zwei Wochenenden veranstaltet der Junggesellenverein die zweite Auflage der Schleidener Stadtmeisterschaft.

Am 7. und 8. Januar findet die Vorrunde in dem Schleidener Restaurant statt. Die Ausscheidungsrunden und das Finale werden am Samstag, 14. Januar, ab 11 Uhr durchgeführt. Und um authentische Atmosphäre zu schaffen, gibt es für alle, die kostümiert kommen, einen Rabatt.

In den Pausen der WM-Spiele fliegen in der Eifel die Pfeile

Für echte Dartfans, wie es die Jungs vom Junggesellenverein Olef sind, sind die Spiele der Weltmeisterschaft im Steeldarts, die derzeit im Londoner Alexandra Palace stattfinden, natürlich ein Muss. Auch wenn die Begegnungen zuweilen zu ungünstigen Tageszeiten stattfinden, treffen sich die, die Zeit und Gelegenheit haben, vorm Fernseher. Eine besondere Attraktion in diesem Jahr sind für sie natürlich die Spiele von Gabriel Clemens – etwa, als er am Neujahrstag im Viertelfinale die Nummer eins der Weltrangliste, den Waliser Gerwyn Price, besiegt hat.

Doch beim Sport zuzusehen ist für Lars Griskewitz und die Olefer nur das halbe Vergnügen. So fliegen die rund 30 Zentimeter langen Pfeile mit der Stahlspitze auch während der Pausen der WM-Matches. „Das Jahr über spielen wir nicht immer so viel, aber während der Dart-WM wieder öfter“, so Jan Hallmann.

Schleidener Stadtmeisterschaft findet mit 128 Teilnehmern statt

Mit 128 Spielern ist das Teilnehmerfeld für die Stadtmeisterschaft voll. In der Vorrunde wird in Gruppen zu je acht Teilnehmern gespielt, die   ersten beiden qualifizieren sich für die Endrunde. Gespielt wird an neun Dartscheiben. Bei Steeldart müssen, anders als beim E-Dart, die erreichten Punkte von Hand errechnet werden. In der Vorrunde werden die Mitspieler als Schiedsrichter tätig. „Das hat im letzten Jahr prima geklappt: Zwei spielen gegeneinander, einer ist Schiedsrichter, und die anderen haben Pause“, beschreibt es Griskewitz.

Während acht Wettkampfflächen im Saal verteilt sind, hängt die neunte Scheibe auf der Bühne. Von hier wird das Geschehen auf Bildschirme übertragen, so dass alle im Saal das Spiel verfolgen können. Hier wird   auch elektronisch gezählt, so dass richtiges WM-Gefühl aufkommt.

Übertragungen werden nach Spaßpotenzial ausgewählt

In der Vorrunde werde noch spontan entschieden, welche Partien auf der Bühne ausgetragen werden, kündigt Griskewitz an: „Wenn zum Beispiel zwei aus einem Dorf gegeneinander antreten oder zwei sich kennen, dann kann das lustig sein.“

Die Meisterschaft wird mit den traditionellen Steeldarts ausgetragen, bis zu 30,5 Zentimeter lang und bis zu 50 Gramm schwer. „Das Gefühl ist authentischer als mit den Softdarts, die für die Dartautomaten notwendig sind“, erläutert Hallmann. Auch wäre die Anschaffung der Automaten sehr viel teurer gewesen. Organisiert wird das Ereignis in Kooperation mit der SG Oleftal von Lars Griskewitz, Jan Hallmann, Nico Völler, Louis Poensgen, Dustin Larres, Yanik Moitzheim und Fabian Güth, der für die technische Umsetzung der Übertragung zuständig ist.

Kostümierte Besucher zahlen weniger Eintritt 

Wer die WM in London verfolgt, wird festgestellt haben, dass die Ereignisse auf der Bühne nur einen Teil des Spaßes darstellen. Das Publikum mischt kräftig mit und sorgt mit originellen Kostümen und lautstarken Sprechchören für Stimmung.

Auch in Schleiden soll es nicht gesittet und very british zu gehen, sondern gerne ähnlich spektakulär. „Wir wollen erreichen, dass möglichst viele Zuschauer kostümiert zu der Veranstaltung kommen“, betont Griskewitz. Deshalb werde es an allen Veranstaltungstagen einen Rabatt auf den Eintrittspreis geben. Fünf Euro in der Vorrunde und sieben Euro in der Endrunde werden die Preise betragen. Wer kostümiert ins Mayer’s kommt, erhält dann jeweils zwei Euro Rabatt.


301 und 501

Gespielt wird in der Vorrunde die Spielvariante 301 und Single Out. Das bedeutet, dass jeder Spieler 301 Punkte auf dem Konto hat, die er durch Treffer auf die Dartscheibe verringert. Beim letzten Wurf ist egal, welches Feld er trifft, Hauptsache – es bringt die richtige Punktzahl. „Damit wollen wir den Ablauf beschleunigen“, so Griskewitz. In der Endrunde wird’s dagegen schwieriger. Hier wird das für Turniere und natürlich auch die Darts-WM gängige 501 und Double Out gespielt. Die Spieler starten logischerweise mit 501 Punkten. Und: Der letzte Wurf in einem Spiel muss ein Treffer in dem äußeren Ring sein, in dem die Punktzahlen verdoppelt werden. (sev)

KStA abonnieren