Besucheransturm befürchtetNationalpark schränkt Aufenthalt auf Aussichtsempore ein

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Die Brautschau der Rothirsche lässt sich im Nationalpark Eifel von einer Empore aus beobachten. Die Nationalparkverwaltung mahnt aber, dass Rudelbildung nur bei den Tieren erlaubt sei, nicht bei den Menschen.

Die Brautschau der Rothirsche lässt sich im Nationalpark Eifel von einer Empore aus beobachten. Die Nationalparkverwaltung mahnt aber, dass Rudelbildung nur bei den Tieren erlaubt sei, nicht bei den Menschen.

Schleiden-Dreiborn – Die Hirsche röhren wieder. Im September beginnt alljährlich die Brunft beim heimischen Rotwild. Ein Naturschauspiel, das viele in seinen Bann zieht. Entsprechend war die Aussichtsempore bei Dreiborn im Nationalpark Eifel in den vergangenen Jahren immer gut besucht. Die Verantwortlichen blicken deshalb mit gemischten Gefühlen auf die kommenden Wochen. Denn nach wie vor leben wir in Zeiten einer weltweiten Pandemie.

„Das Problem ist einfach, dass sich die Besucher da unglaublich knubbeln“, beschreibt Martin Weisgerber die Sorgen der Nationalparkverwaltung. Im vergangenen Jahr seien innerhalb von vier Wochen etwa 10000 Schaulustige dort gewesen, und in diesem Jahr habe der Park sowieso schon einen Besucher-Zuwachs von 50 Prozent. Rudelbildung beim Rothirsch sei erlaubt, beim Menschen nicht, formuliert es die Nationalparkverwaltung in einer Mitteilung. Dennoch habe man sich dazu entschlossen, die Empore offen zu lassen, allerdings unter Auflagen.

Eine Einbahnstraßenregelung soll das Infektionsrisiko an der Empore senken.

Eine Einbahnstraßenregelung soll das Infektionsrisiko an der Empore senken.

Es gelte eine Einbahnstraßenregelung, und nur etwa ein Drittel der Plätze dürfe besetzt werden. Maximal seien so 20 Leute gleichzeitig auf der Empore, erläutert Weisgerber das Prozedere. Sollten sich Schlangen bilden, werde ein Zeitlimit von 30 Minuten auf der Empore eingeführt, das die Ranger kontrollieren. Zudem werde der Park in diesem Jahr keine Spektive und Ferngläser für die Beobachtung zur Verfügung stellen. Das sei mit den geltenden Hygienevorschriften nicht zu leisten, so Weisgerber.

Grundsätzlich rate er dazu, nicht unbedingt am Wochenende und in der Dämmerung nach Dreiborn zu kommen, sondern besser an einem Wochentag und dann tagsüber. Auch in der Mittagssonne ließen sich die Hirsche gut beobachten. „Meiner Erfahrung nach hängt das eher vom Wetter ab als von der Tageszeit“, sagt Weisgerber. Bei eisigem Wind blieben sie meist versteckt, aber bei Sonne habe man gute Chancen. Außerdem könne die Brunft auch gut in den Wildparks der Region beobachtet werden.

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Die Ranger des Nationalparks sind laut Weisgerber ab dem heutigen Samstag vom frühen Morgen bis zum späten Abend unterwegs und achten darauf, dass die Vorschriften an der Empore eingehalten werden.

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