Gasleck verursacht Brand in SchleidenZwei Feuerwehrleute verletzt – Bewohner gerettet

Lesezeit 3 Minuten
Nach der Durchzündung stand der Dachstuhl des Einfamilienhauses in Herhahn schlagartig in Flammen.

Nach der Durchzündung stand der Dachstuhl des Einfamilienhauses in Herhahn schlagartig in Flammen.

Im Schleidener Höhenort Herhahn ist ein Einfamilienhaus ausgebrannt. Zwei Einsatzkräfte wurden verletzt.

Gas, das aus einer undichten Leitung austrat, hat in der Nacht zum Mittwoch zu einem Feuer geführt, bei dem ein Wohnhaus im Schleidener Ortsteil Herhahn ausbrannte.

Zu dem Wohnhausbrand wurden rund 70 Feuerwehrleute der Einheiten Herhahn, Dreiborn, Schleiden, Oberhausen und Gemünd sowie der Einsatzleitwagen aus Harperscheid gegen 1 Uhr gerufen. Als sie vor Ort eintrafen, brannte aber lediglich eine an das Einfamilienhaus angebaute Garage, die nach Angaben der Polizei vor Ort als Geräteschuppen genutzt wurde.

Schleidener Feuerwehrleute retten schlafenden Mann aus dem Haus

Der 62 Jahre alte Bewohner des Hauses wurde von der Feuerwehr gerettet. Die Einsatzkräfte verschafften sich durch eine Balkontür Zugang zu dem Haus und retteten den schlafenden Mann. Das Haus selbst sei, so Einsatzleiter Udo Schmitz, zu diesem Zeitpunkt nur leicht verraucht gewesen. Dennoch wurde der Mann sicherheitshalber mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung nach Schleiden ins Krankenhaus gebracht.

Nach Angaben der Polizisten vor Ort ist der Mann gehbehindert und auf starke Medikamente angewiesen. Er habe den Beamten gegenüber angegeben, sich gegen 20 Uhr am Abend schlafen gelegt zu haben. In seiner Garage, wo der Brand aus bislang ungeklärter Ursache ausbrach, ist der Mann demnach zuletzt am Montag gewesen.

Während der Löscharbeiten stellten die Einsatzkräfte fest, dass im Keller Gas austrat. Da sich das Leck offenbar vor dem Absperrhahn befand, mit dem sich das Gas hätte abstellen lassen, befahl Einsatzleiter Udo Schmitz seinen Leuten, sich sofort aus dem Haus zurückzuziehen. 

Durch ausströmendes Gas kommt es zur Durchzündung im Wohnhaus

Mitarbeiter des Gasversorgers mussten von außen mit einem Kleinbagger die Leitung freilegen, um das Rohr abdrücken und so das Gas stoppen zu können. Das nahm ungefähr 20 Minuten in Anspruch. Währenddessen strömte das Gas weiter ins Haus.

Da es noch letzte Brandnester gab, kam es schließlich zur Durchzündung. Schlagartig stand der komplette Dachstuhl in Flammen. Nachdem die Gefahr durch das austretende Gas gebannt war, bekämpften die Einsatzkräfte das Feuer. Die Löscharbeiten zogen sich aber bis zum Morgen hin. Problematisch war auch die Wasserversorgung. Löschwasser musste aus 1,5 Kilometern Entfernung über eine Schlauchleitung zur Einsatzstelle transportiert werden. 

Wie Einsatzleiter Schmitz sagte, wurden bei dem Einsatz auch zwei Feuerwehrleute verletzt. Ein Feuerwehrmann zog sich bei Arbeiten mit einem Trennschleifer eine Schnittverletzung zu, eine Feuerwehrfrau wurde mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, das sie aber nach kurzer Zeit wieder verlassen konnte.

Das Haus wurde durch den Brand unbewohnbar. Die Brandursache ist noch unklar. Brandsachverständige der Euskirchener Polizei haben die Ermittlungen aufgenommen. Während der Löscharbeiten musste die B266 zwischen dem Abzweig Dreiborn und dem Kreisverkehr Vogelsang zeitweise in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden. 

KStA abonnieren