Große BühneKinder stellen beim Lesetag der Dorfgemeinschaft Billig Lieblingsbücher vor

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Danica Lorbach moderiert mit Mikrofon in der Hand. Zwei Kinder hören zu.

Danica Lorbach moderierte zum zweiten Mal den Lesetag in Billig. Einfühlsam unterstützte sie die Kinder.

15 Kinder hatten sich angemeldet, um den rund 60 Besuchern in Billig ihre Lieblingsgeschichten vorzulesen.

Mit Büchern in den Händen spazierten die kleinen Leser ins Billiger Sportlerheim. Dort veranstaltete die Dorfgemeinschaft zum zweiten Mal eine Leseaktion für Kinder. Die Idee dabei ist, die Mädchen und Jungen selbst aus ihren Lieblingsbüchern lesen zu lassen.

15 Kinder hatten sich angemeldet und waren bereit, vor den rund 60 Besuchern laut vorzulesen oder ihr Lieblingsbuch vorzustellen. Denn noch nicht alle Kinder konnten lesen. Zur ersten Gruppe der „Leseratten“ im Alter von vier bis sechs Jahren gehört Sebastian. Selbstbewusst trägt er sein Buch „Leuchte und entdecke Dinosaurier“ nach vorne und nimmt auf einem der Sitzsäcke Platz.

Zum Buch gehört eine Taschenlampe, mit der man die Dinos sichtbar machen kann. Sebastian blättert im Buch, er erzählt und erzählt. „Was magst du an Dinosauriern?“, fragt ihn Danica Lorbach, die zum zweiten Mal die Veranstaltung moderiert. „Alles!“, ist die lautstarke Antwort, und Sebastian fügt hinzu: „Die im Wasser sind böse, aber es gibt auch die Netten.“

Beim Vorlesen aus dem Lieblingsbuch sind die Kinder kaum zu bremsen

Alle lachen über diese gelungene Feststellung. Als Lorbach sich bei ihm für die ambitionierte Vorstellung seines Lieblingsbuches bedanken will, protestiert Sebastian: „Da ist doch noch was.“ Und sogleich schlägt er die nächste Seite auf und beschreibt fröhlich weiter. So leicht lässt er sich beim Lesen nicht bremsen.

Nicht alle Kinder sind so ungehemmt. Vor so vielen Leuten laut zu lesen, erfordert viel Mut. Danica Lorbach unterstützt die Kinder einfühlsam, und auch manches Elternteil hilft. Alle Zuhörer applaudieren laut für jeden Beitrag. Zwischendurch stimmt Elke Wiedenau Mitmach- und Mitsinglieder zur Auflockerung an. Einige Eltern kennen die Bewegungen und machen mit.

In der zweiten Gruppe der Sieben- und Achtjährigen sind schon sehr geübte Leser dabei. Selbstbewusst eröffnet Jano seine Lesung aus „Räuber Hotzenplotz“ mit den Worten: „Da les ich vor!“ Und als Lorbach ihn anschließend fragt: „Liest du gerne?“, antwortet er mit einem überzeugenden „Ja“.

Auch Landrat Markus Ramers war mit seinem Sohn gekommen

Die Absicht hinter dem Lesetag, Kinder beim Lesen zu fördern und für das Lesen zu interessieren, scheint voll erreicht worden zu sein. „Die Idee entstammt einem fröhlichen Backesabend“, erinnert sich Fritz Tolknett vom Dorfgemeinschaftsverein, der an dieser Idee mitgestrickt hat. Ein besonderes Erlebnis ist der Nachmittag nicht nur für die Kinder, die selbst vorlesen, sondern auch für die Mädchen und Jungen, die zuhören. Die Stille im Raum und die beobachtenden Augen der Kinder zeigen, dass Lesen faszinieren kann.

Für die Teilnehmer, die zwischendurch mal eine Pause brauchen, gibt es die Möglichkeit, sich schminken zu lassen. Und natürlich gehören zur Stärkung auch Kuchen und Getränke in das anstrengende Leseprogramm.

Landrat Markus Ramers ist mit seinem Sohn gekommen und lobt die Kinder: „Von eurem Lesetag hat man bis ins Kreishaus gehört. Toll, was ihr hier macht!“

Wie wichtig das Lesen ist, machen auch der Rotary Club Euskirchen, der Lions Club Euskirchen und die Buchhandlung Mütters aus Bad Münstereifel deutlich, die diese Aktion finanziell fördern. Jeder junge Leser erhält am Ende einen Büchergutschein über 15 Euro. Fritz Tolknett ist zufrieden: „Im nächsten Jahr machen wir das wieder.“

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