AufwandsentschädigungStadt Euskirchen zahlt ehrenamtlichen Feuerwehrleuten mehr Geld

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Das Symbolbild zeigt einen Einsatzleiter der Euskirchener Feuerwehr, der sich an einem Einsatzort mit einem Kollegen bespricht.

Funktionsträger der Euskirchener Feuerwehr, zum Beispiel Einsatzleiter, erhalten künftig höhere Aufwandsentschädigungen.

Funktionsträger der Freiwilligen Feuerwehr in Euskirchen erhalten von Januar an höhere Aufwandsentschädigungen. Das hat der Rat beschlossen.

Die Stadt Euskirchen zahlt den Führungskräften, weiteren Funktionsträgern sowie den Ausbildern und Ausbilderinnen der Freiwilligen Feuerwehr vom neuen Jahr an höhere Aufwandsentschädigungen. Auch die Beträge für den Ersatz des Verdienstausfalls von beruflich Selbstständigen werden angehoben. Die entsprechende Satzung hat der Rat einstimmig beschlossen. Er folgte damit einem Vorschlag der Stadtverwaltung.

Mit dem Erlass der Satzung würden Einheitlichkeit, Transparenz und Rechtssicherheit erhöht, erklärte Fachbereichsleiter Jan-Christoph Neitscher. Da die Satzung sich an der Entschädigungsverordnung des Landes NRW orientiere, sei es außerdem künftig einfacher, die Beträge anzupassen, wenn die allgemeine Kostenentwicklung dies erfordere.

In Euskirchen sind etwa 30 Ausbilderinnen und Ausbilder für die Feuerwehr im Einsatz

Die Entschädigungssätze waren vorher seit Jahren nicht mehr geändert worden. Dies gilt zum Beispiel für die Ausbilderentschädigung, die sich seit 2006 auf 11,50 Euro pro Unterrichtsstunde belief. Sie steigt nun auf 19 Euro je Stunde. Dies kommt in Euskirchen etwa 30 Ausbilderinnen und Ausbildern zugute, wie der Leiter der Feuerwehr, Alexander Berger, auf Anfrage sagte.

„Infolge der Pandemie haben wir immer noch eine ganze Reihe von Ausbildungen nachzuholen“, ergänzte er in diesem Zusammenhang. Der Aufwand, den angehende Feuerwehrleute betreiben, ist groß. Allein ein Grundlehrgang umfasst nach den Angaben Bergers, der Chef von knapp 500 Ehrenamtlern ist, 160 Unterrichtsstunden.

Wer über das normale Maß hinaus Feuerwehrdienst leistet, erhält mehr Geld

Mehr Geld erhalten bald auch die Funktionsträgerinnen und -träger, die „regelmäßig über das normale Maß hinaus Feuerwehrdienst leisten“. Demnach erhält der Leiter der Feuerwehr in Zukunft eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 346,80 Euro, rund 61 Euro mehr als momentan. Seinen Stellvertretern steht der halbe Satz zu (173,40 Euro), bei zahlreichen weiteren Funktionsträgern sind es 15 Prozent. Betroffen sind unter anderem Löschzug- und Löschgruppenführerinnen und -führer, der Stadtjugendfeuerwehrwart oder Posten wie Ausbildungsbeauftragter, Pressebeauftragter und Sicherheitsbeauftragter, um einige weitere Beispiele zu nennen.

Grundlegend geändert wurde außerdem die Aufwandsentschädigung für den Einsatzleitdienst (im Fachjargon „B-Dienst“). Bisher erhielten die sechs davon betroffenen ehrenamtlichen Kräfte eine Pauschale in Höhe von rund 120 Euro. Künftig werden sie individuell, also nach tatsächlich geleisteten Diensten entschädigt.

Der finanzielle Aufwand der Stadt wird sich nach Neitschers Berechnung durch die beschlossenen Anhebungen auf etwa 30.000 Euro im Jahr verdoppeln. Im Stadtrat stießen die Änderungen auf uneingeschränkte Zustimmung, wie Wortbeiträge aus den Fraktionen zeigten. Hubert Küpper (CDU) sagte, die Feuerwehrleute hätten die Erhöhung „mehr als verdient“. Grünen-Sprecherin Dr. Simone Galliat nannte sie überfällig und fügte hinzu: „Die Feuerwehrleute leisten einen unschätzbaren Dienst an der Gesellschaft.“ Mit der neuen Satzung bringe man Wertschätzung und Dank für die Freiwilligen zum Ausdruck. SPD-Fraktionschef Michael Höllmann lobte die Neuerung ebenfalls ausdrücklich.

Dazu gehört auch eine Änderung des Regelstundenersatzes für ehrenamtliche Feuerwehrmitglieder, die beruflich selbstständig sind. Er steigt auf maximal 84 Euro je Stunde, wie es auch die Entschädigungsverordnung des Landes vorsieht.

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