RatssitzungStadt Euskirchen senkt fast alle Gebühren

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Am Rande des Alten Marktes in Euskirchen stehen graue Abfalltonnen. Im Hintergrund ein Fahrzeug der Technischen Dienste, links ein roter Bücherschrank.

Die Gebühren für die Abfallentsorgung werden in Euskirchen für 2024 gesenkt. Dies hat der Stadtrat beschlossen.

Erfreuliche Nachrichten für die Gebührenzahler: Der Euskirchener Stadtrat hat Entlastungen beschlossen. Schmutzwasser wird teurer.

Siebenmal in Folge hatte die Stadt Euskirchen die Friedhofsgebühren erhöht – bis der Trend 2023 gestoppt wurde. Und auch für das kommende Jahr werden die Tarife gesenkt. So hat es der Rat am Dienstag auf Vorschlag der Stadtverwaltung nach Beratung der entsprechenden Satzung beschlossen.

Einige der relevanten Ausgaben sind zwar gestiegen, etwa für Personal, für die Leistungen der Technischen Dienste oder für die Mietnebenkosten der Trauerhallen. Doch in die Kalkulation fließen zum einen Teile eines Überschusses aus dem Jahr 2021 ein, der verrechnet werden muss, zum anderen 240.000 Euro aus dem allgemeinen Haushalt. Diesen Betrag setzt die Verwaltung wie im vorigen Jahr für die Grünflächenpflege an.

Teil der Friedhofskosten in Euskirchen wird durch Steuergelder gedeckt

Diese Methode rechtfertigt man mit dem Argument, dass die Friedhöfe parkähnliche Anlagen sind, die die Stadt in Ordnung halten muss. Deshalb ist es legitim, einen Teil der dadurch entstehenden Kosten durch Steuergelder abzudecken. Besagte 240.000 Euro sind immerhin mehr als ein Zehntel des jährlichen Gesamtaufwandes, den die Kämmerei für das Friedhofswesen ermittelt hat, gut 2,1 Millionen Euro.

Die Nutzungsgebühr für ein Wahlgrab sinkt nun gegenüber 2023 um 40 auf 2855 Euro. Bei einem Reihengrab (künftig 2235 Euro) und einem Baumreihengrab (1905 Euro) sind es jeweils 30 Euro weniger, bei einem Urnenwahlgrab (1990 Euro) 25 Euro, um einige Beispiele zu nennen. Die Grabarbeiten werden in den meisten Varianten um 5 Euro günstiger, bei einer Erdbestattung etwa schlagen sie 2024 mit 775 Euro zu Buche.

Die neuen Abfallgebühren in Euskirchen

Rednerinnen und Redner mehrerer Fraktionen lobten die Entwicklung. Bei den meisten anderen Kommunalgebühren fällt sie ähnlich aus. So werden die Euskirchenerinnen und Euskirchener im neuen Jahr auch in Sachen Abfallentsorgung ein wenig entlastet, denn die Stadt reduziert die Jahresgebühr um 5,5 Prozent auf 1,97 Euro je Liter. Für eine 80-Liter-Tonne ergibt sich daraus beispielsweise eine Reduzierung der Jahresgebühr von 124,91 auf 118,35 Euro. Bei einem 240-Liter-Gefäß sind es 473,41 statt wie bisher 499,65 Euro.

Die jeweiligen Gebühren decken auch die Entsorgung von Biomüll, Altpapier, Sperrmüll und Sondermüll ab. Wer kompostiert und deshalb auf eine Biotonne verzichtet, erhält Rabatt. Ein-Personen-Haushalte zahlen ebenfalls weniger.

Die Straßenreinigung in Euskirchen wird für die Anlieger günstiger

Die Straßenreinigungsgebühren sinken recht deutlich, für eine Anliegerstraße von jährlich 1,42 auf 1,19 Euro je Meter Grundstücksseite, für eine innerörtliche Straße von 1,53 auf 1,30 Euro, für eine überörtliche Straße von 1,29 auf 0,79 Euro, für Geschäftsstraßen und die Fußgängerzone von 7,95 auf 6,89 Euro und für Straßen nur mit Winterwartung von 24 auf 9 Cent.

Für die Schmutzwasserentsorgung zahlen die Euskirchener 2024 mehr

Bei den Kanalbenutzungsgebühren ergibt sich ein geteiltes Bild: Für Schmutzwasser steigt der Tarif um 20 Cent auf 2,48 Euro je Kubikmeter, für Niederschlagswasser fällt er um 2 auf 75 Cent je Quadratmeter bebaute oder versiegelte Fläche.

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