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SchlüsselübergabeEuskirchener auch an neuer Stelle ganz schön jeck

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Viel los war bei der Eröffnung des Straßenkarnevals in Euskirchen. Die Jecken standen dicht an dicht.

Dicht an dicht standen die Euskirchener Jecke, als auf der Kreuzung von Bahnhof- und Veybachstraße der Straßenkarneval eröffnet wurde.

Mit der Schlüsselübergabe von Bürgermeister Reichelt an das Dreigestirn wurde der Straßenkarneval in Euskirchen an neuer Stelle eröffnet.

Ist dies das Ende einer jahrzehntealten Gewohnheit? Die Eröffnung des Straßenkarnevals in Euskirchen ging am Donnerstag nicht auf dem Alten Markt über die Bühne, sondern erstmals an anderer Stelle in der Fußgängerzone.

„Das ist ein Versuch“, sagte der Präsident des Festausschusses Euskirchener Karneval (Feuka), Stefan Guhlke, kurz vor dem Start auf der Kreuzung von Bahnhof- und Veybachstraße. Wenig später zog er ein erstes Fazit: „Ich bin sehr positiv überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass es so voll wird.“ Vorab habe es kritische Stimmen gegeben. „Aber der Erfolg gibt uns recht.“

Ausgelassene Stimmung am neuen Ort

In der Tat standen bunt kostümierte Jecke dicht an dicht und genossen die ausgelassene Stimmung, für die unter anderem der Sänger Torben Klein, die Prinzengarde und die Bands Los Rockos und Party Connection sorgten. Karin Brock, mitten im Getümmel, war angetan: „Das ist alles gut organisiert hier. Und man merkt, wie froh alle sind, dass sie wieder rausgehen und feiern können.“

Hermann-Josef Kerzmann, Chef der Prinzengarde und Jungfrau im Trifolium 1999/2000, schwärmte ebenfalls: „Klasse, toll. Der Versuch ist es wert, wiederholt zu werden.“ Andreas Sürth dagegen, Prinz der Session 2006/2007, fremdelte mit der neuen Umgebung: „Ich finde es etwas schade, dass die Optik des Alten Markts fehlt. Wenn man aber die Gründe für den Wechsel kennt, kann man die Entscheidung verstehen.“

Veybach-Center trägt Teil der Kosten

Damit meinte Sürth das Finanzierungskonzept. „Das Veybach-Center trägt einen Teil der Kosten der Veranstaltung“, hatte dazu Moderator Christian Schaffrath im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt. Durch den Umzug an das Einkaufszentrum wolle der Feuka dem Sponsor „etwas zurückgeben“.

Das Dreigestirn war begeistert von dem großen Andrang. „Leev Jecke, schön, dass Ihr hier seid. Es ist ein fantastisches Bild von hier oben“, rief Jungfrau Johanna (Jochen Tews), während Prinz Mucki I. (Markus Tews), flankiert von Bauer Thomas (Wierum), seiner Vorfreude freien Lauf ließ: „Die nächsten fünf, sechs Tage werden einfach supersuperschön.“

Küfer Joos (Tews) sprach den Narren aus dem Herzen, als er mit Blick auf die coronabedingte Zwangspause sagte: „Endlich ist es wieder normal, jeck zu sein.“

Reichelts Vertrag für das Dreigestirn

Kurz vorher hatte das Trifolium sich von Sacha Reichelt den Stadtschlüssel aushändigen lassen. Der Bürgermeister, von Haus aus Jurist, sagte, er habe zu der Übergabe einen Vertrag ausgearbeitet, den das Dreigestirn lesen müsse, und präsentierte dazu ein dickes Buch.

Bei Mucki kam Reichelt damit aber nicht gut an: „Wir wollen die Zeit lieber mit Frohsinn, Spaß und Freude verbringen“, sagte der Prinz, und der Verwaltungschef gab klein bei: „Ihr könnt den Vertrag auch einfach so unterschreiben. So machen es die meisten Juristen.“

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