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Sanierung in WeilerswistKölner Straße wird Baustelle

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Weilerswist – In zwei Wochen soll es losgehen, dann dürften den Weilerswistern harte Monate bevorstehen. Denn in 14 Tagen sollen die Bauarbeiten für die Umgestaltung der Kölner Straße in Weilerswist beginnen. Zunächst, so Planer Stephan Bach vom Ingenieurbüro Dobelmann & Kroke, werden die Bagger die alte Fahrbahndecke zwischen der alten Autobahnabfahrt im Norden von Weilerswist und dem Eispfad abtragen. Das soll jeweils nach Fahrspuren getrennt passieren, damit der Autoverkehr und der Busverkehr noch weitergeführt werden können.

Keine Ampel möglich

Doch bei den weiteren Bauabschnitten, so der Diplomingenieur am Donnerstagabend im Gemeindeentwicklungsausschuss vor den Kommunalpolitikern und zwei Dutzend Anliegern, müsse man den entsprechenden Bauabschnitt teilweise sogar ganz für den Verkehr sperren. Denn die Straßenbreite lasse dort keinen Ampelverkehr zu. Im Ausschuss hatte zunächst SPD-Fraktionschef Friedrich Schulte angemahnt, dass man dringend über die Abläufe sprechen müsse, denn es gebe noch viel Unsicherheit bei den Anwohnern. Und aus der Erfahrung der Bauarbeiten an der Bonner Straße wisse man, dass zu lang andauernde Bautätigkeiten für manches Geschäft das wirtschaftliche Aus bedeuten könnten. Bevor der Planer die Abläufe auf der Baustelle erläuterte, machte zunächst ein Sprecher der Anwohner seine Bedenken öffentlich: Sein Unternehmen nutze, gemeinsam mit einem Geldinstitut einen Parkplatz mit knapp 30 Stellplätzen. Diese Parkflächen würden an drei Stoßzeiten tagsüber von insgesamt 500 bis 600 Kunden genutzt. Ob man nicht die Grenze für einen Bauabschnitt bis an den Hellweg verlegen könne, damit über den Hellweg und über eine einstreifige Fahrspur längs der Kölner Straße der Verkehr von dem Parkplatz der Postfiliale und der Kreissparkasse abfließen könne, bat der Geschäftsmann. Doch dieser Vorstellung erteilte Bach eine klare Absage. Das sei aus Gründen der Baustellentechnik und der Arbeitsabläufe nicht möglich. Denn man brauche Platz für den Bagger, Raum für die Materialtransporter und müsse, wenn die Fahrbahndecke nach der Sanierung der Kanalisation, der Trinkwasserleitungen und der Hausanschlüsse wieder hergestellt werde, den kompletten Straßenabschnitt nach Einbau der Verschleißdecke für mindestens 24 Stunden komplett sperren. Ansonsten werde der Fahrbahnbelag durch Fahrzeuge zerstört.

Die Planer, so Bach, hätten dafür zu sorgen, dass die Buslinien in Richtung Brühl – immerhin 80 Busse am Tag – den Ortskern passieren könnten. Deshalb werde der Busverkehr über Eispfad, Theodor-Heuss-Straße und Bonner Straße umgeleitet.

Insgesamt eineinhalb Jahre lang wird an der Kölner Straße gebaut, wenn alles so klappt, wie sich die Bachfachleute dies vorstellen. Zwei Bushaltestellen zwischen Postfiliale und Raiffeisenbank werden verlegt und 185 Häuser laut Bürgermeister Peter Schlösser angeschlossen.

Viele Brücken von der Baustelle zu den Häusern müssen sicherstellen, dass die Bewohner längs der Kölner Straße ihre Wohnungen auch erreichen können, wenn Bagger, Walzen und Bauarbeiter vor ihren Haustüren agieren.

FDP-Fraktionschef Hans-Josef Schäfer machte darauf aufmerksam, dass ausgerechnet dann, wenn sich die Bauarbeiten von Norden bis auf Höhe des Hellwegs ausgedehnt hätten, auch der Ausbau des Hellwegs in der gemeindeeigenen Prioritätenliste geplant sei. Der Hellweg werde aber benötigt, um die Zufahrt zur Post und Kreissparkasse sicherzustellen.

Die Bauarbeiten, so stellte Schlösser klar, gingen nicht ohne Belästigungen für den Ortskern ab. Doch die Baufirma, die vor Ort tätig sei, sei spezialisiert auf den Ausbau innerörtlicher Straßen und habe bereits in Lommersum in der Brabanter Straße und in Weilerswist in der Anton-Schell-Straße ihre Kompetenz unter Beweis gestellt. „Der Polier und der Schachtmeister stehen den Anliegern in allen Fragen rund um das Bauprojekt jederzeit zur Verfügung“, sicherte Schlösser zu.

Damit der Durchgangsverkehr nicht durch den Ortskern fährt, soll eine großräumige Umleitung eingerichtet werden, die mit den Straßenverkehrsbehörden und der Bezirksregierung abgestimmt sei. Demnach soll der überörtliche Verkehr über die Autobahnen 1 und 553 oder über die A 61 und die A 553 umgeleitet werden.