AbstimmungsgesprächeMehrheit ist gegen die Dependance der Weilerswister Gesamtschule

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Die Weilerswister Gesamtschule in der Martin-Luther-Straße

Die Weilerswister Gesamtschule in der Martin-Luther-Straße

Weilerswist – Gegen Abstimmungsgespräche der Weilerswister Verwaltungsspitze mit der Stadt Erftstadt über die mögliche Errichtung einer Dependance der Weilerswister Gesamtschule in Friesheim hat sich am Donnerstagabend eine knappe Mehrheit im Ausschuss für Bildung, Jugend und Soziales ausgesprochen.

Zehn Ausschussmitglieder votierten gegen die Verwaltungsvorlage und für den Antrag der SPD, keine Gespräche zu führen. Sechs Ausschussmitglieder, einige aus den Reihen der CDU, enthielten sich der Stimme, sieben Politiker hatten gegen den SPD-Antrag gestimmt und wollten damit die Argumentation von CDU-Fraktionsvize Wolfgang Petersson stützen.

Der hatte dafür plädiert, ohne gesicherte Fakten keine Entscheidung zu treffen und die Stadt Erftstadt zu beauftragen, viele offene Fragen zu klären, bevor man in Weilerswist eine Entscheidung treffen wolle. Petersson forderte, festzustellen, was die Einrichtung einer Dependance in Friesheim den Weilerswister Schülern bringen werde, welche Kosten eine solche Dependance Weilerswist aufbürde und welche Erwartungen an die Kooperation gestellt würden.

Petersson stellte klar, dass bei allen Nachteilen, die sich aus solch einer Kooperation ergeben würden, die Vorteile überwiegen müssten, wenn seine Fraktion zustimmen solle.

„Wie eine Sau durchs Dorf“

Doch der Sprecher der CDU musste erkennen, dass seine Vorstellungen von vielen Ausschussmitgliedern nicht geteilt wurden. FDP-Fraktionschef Hans Josef Schäfer etwa sagte: „Wir lassen uns von Erftstadt wie die Sau durchs Dorf treiben. Wir denken hier immer nur an finanzielle Auswirkungen, nicht aber an die Schüler.“ Die Erftstädter wollten ihre Schullandschaft schützen. Er werde einer Kooperation nicht zustimmen, denn: „Wir sind für Weilerswist zuständig.“

Auch Karlheinz Nauroth (Grüne) kündigte an, er werde den Abstimmungsgesprächen nicht zustimmen. Erftstadt wolle auf Kosten der Nachbarkommune eine Gesamtschule errichten. Auch SPD-Sprecher Andreas Schulte sprach sich gegen Abstimmungsgespräche aus. Die Situation für die Weilerswister Gesamtschule sei nicht dramatisch, wenn Erftstadt eine eigene Gesamtschule gründe.

Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst (parteilos) warnte vor einem voreiligen Beschluss: „Alle Fraktionen haben sich mit ihren politischen Partnern in Erftstadt ausgetauscht, keiner hat Fakten vorliegen. Es gibt nur Bewertungen.“

Doch ihr Appell fruchtete nicht. Ausschussvorsitzender Bernd Giesen ließ über den SPD-Antrag, keine Gespräche zwischen den Kommunen zu beginnen, abstimmen. Und der erhielt eine Mehrzahl.

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