Im Bahnhofsgebäude in Weilerswist hat Marisa Flommersfeld-Arévalo eine Mischung aus Café und Vinothek eröffnet und plant Kulturevents.
Neues CaféEin Hauch von Spanien im ehemaligen Bahnhofskiosk in Weilerswist

Sie habe ihren beruflichen Wechsel nicht eine Sekunde bereut, sagt Marisa Flommersfeld-Arévalo.
Copyright: Heike Nickel
Ein Hauch von Spanien hat Einzug gehalten in Weilerswist: In den Räumen des ehemaligen Kiosks im Bahnhofsgebäude hat sich Marisa Flommersfeld-Arévalo einen Lebenstraum erfüllt. Marisa Café y Vino heißt er, und er verbindet südländische Kulinarik mit einem stilvollen Design.
„Ein gemütlicher und stilvoller Treffpunkt, der mediterrane Lebensfreude, Genuss und echte Begegnungen vereint“, so das Konzept der Mini-Gastro. „Ein Café mit Seele und Vinothek-Flair, wo man sich willkommen fühlt.“ Die 52-jährige Besitzerin mit spanischen Wurzeln lebt mit Mann und Sohn seit 13 Jahren in Weilerswist-Süd. Viele Jahre hat sie im Marketingbereich gearbeitet, und zwar für eine der größten Handelsgesellschaften für exklusive Lebensmittel im Bereich hochklassiger Gastronomien.
Die Gastfreundschaft steht im alten Bahnhofskiosk an erster Stelle
„Ich bin viel rumgekommen, vor allem bei den Sterne-Restaurants“, sagt Marisa Flommersfeld-Arévalo. Aber in ihr gab es den Wunsch, noch einmal etwas ganz anderes zu machen. Und dann entdeckten sie und ihr Mann die leerstehenden Räume im Bahnhofsgebäude, dessen Architektur sie einfach sehr schön finde. Also stellte sie ihr Konzept für ein kleines, gemütliches Cafe mit Vinothek im Rathaus vor und lief damit offene Türen ein.
„Ich bin überzeugt, wahre Gastfreundschaft lebt vom Herzen der Menschen – derer, die sie geben, und derer, die sie empfangen“, heißt es auf der Web-Seite zum Café, die Flommersfeld-Arévalo betreibt. Und weiter: „Weilerswist braucht genau so einen Ort mit Herz. Einen Ort, der belebt, inspiriert und uns alle verbindet.“ Und tatsächlich: Bislang hat man Vergleichbares bisher vergeblich gesucht in der Gemeinde.

Jeden Tag gibt es frisch gebackenen Kuchen. Und auch warmes Mittagessen wird angeboten.
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Nach umfänglicher Sanierung mit großem Geschick, aus einem eher kühlen Raum einen heimeligen Ort im meditarrenen Boho-Design zu schaffen, in dem man gerne verweilt, wurde Marisa Café y Vino Mitte August feierlich eröffnet. „Und bisher wird das Angebot sehr gut angenommen“, freut sich die Besitzerin. Sie habe bereits nach drei Wochen Stammkundschaft.
Ab 7.30 Uhr ist das Café geöffnet, Pendler freuen sich über die Gelegenheit, sich mit frischem Kaffee to go versorgen zu können. Nicht mit irgendeinem, sondern mit Schamong-Auslese aus der ältesten Rösterei Kölns. Und natürlich gibt es auch kleine Pausensnacks zum Direktessen oder Mitnehmen: Muffins, Brezeln oder Blätterteig-Twister. „Ich probiere gerade einiges aus und schaue, was gut bei den Gästen ankommt“, so Marisa Flommersfeld-Arévalo.
Das Angebot in Weilerswist ist klein, aber „ehrlich gemacht“
Auf ihrer Karte findet sich ein eher kleines Angebot, „mit Liebe ausgesucht und ehrlich gemacht“. Alle verwendeten Zutaten seien hochwertig. Sie habe eine Konditorin gefunden, die sie täglich mit frischen Backwaren und handgemachtem Kuchen versorgt. Es gibt Frühstück, Mittagessen und Abendsnacks. „Jeden Freitagabend und jeden ersten und dritten Samstag im Monat bieten wir hier leckere spanische Tapas an, dazu ausgewählte Weine oder Biere“, sagt die frischgebackene Gastronomin: „Das ist eingeschlagen wie eine Bombe!“
Reservieren kann man hierfür nicht. Wer kommt, der kommt, „und wenn man etwas warten muss auf einen Sitzplatz, kann man das bei einem Glas Wein tun“, sagt sie. Im Sommer laden zudem ein paar Tische auf der Miniterrasse am Bahngleis ein, oder auch auf den Stufen vor dem Café, die Flommersfeld-Arévalo bei schönem Wetter mit Kissen bestückt.
Marisa Café y Vino ist mit kleinen Tischen ausgestattet, „Zweisamkeit ist hier eher schwierig“, sagt die Café-Betreiberin und lacht. Ihre Wunschvorstellung ist aber auch eher ein geselliges Miteinander: „Ich möchte hier einen Treffpunkt schaffen, an dem man miteinander ins Gespräch kommt. Ich wünsche mir, dass die Menschen hier ein bisschen Ruhe und Gelassenheit finden, aber auch in den Austausch gehen.“
Das soll zukünftig auch bei kulturellen Ereignissen möglich werden. Flommersfeld-Arévalo plant Kunstausstellungen, Lesungen „und vielleicht auch mal einen Flamenco-Abend“. Den Auftakt macht Tanja Wodok, die am 2. Oktober, 19 Uhr, aus ihrem Buch „Das ,Ich liebe dich'-Experiment“ liest. Tickets für 9 Euro können per E-Mail an info@marisa-cafe.de bestellt werden.
Marisa Café y Vino, Bahnhofsallee 11 in Weilerswist, Tel. 0163/2548790; geöffnet Dienstag bis Donnerstag, 7.30 bis 17 Uhr, Freitag 17 bis 23 Uhr, 1. und 3. Samstag im Monat 16 bis 21 Uhr, jeden 4. Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr.