Prozess am LandgerichtAngeklagter gesteht den Überfall auf Rentnerpaar in Zülpich

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Ein Beamter steht in der Nähe des Tatorts neben einem Polizeifahrzeug.

Nach dem Überfall in Füssenich sicherte die Polizei am Tatort Spuren.

Im Prozess um die brutale Tat in Zülpich-Füssenich legte der Angeklagte ein Geständnis ab. Er nannte auch erstmals ein mögliches Motiv.

Überraschende Wende im Prozess um den rätselhaften Überfall auf ein Rentner-Ehepaar im Zülpicher Ortsteil Füssenich im vergangenen August: Am zweiten Prozesstag am Landgericht Bonn legte der angeklagte 37-jährige Rumäne ein Geständnis ab, und erstmals konnte sich die Öffentlichkeit ein Bild von den möglichen Motiven machen.

Er sei mit einem Einbruch in das Haus der Senioren beauftragt worden und habe den Auftrag angenommen, da er eine Einnahmequelle gesucht habe, um seine große Familie in Rumänien zu ernähren. Mit einem Fahrer habe er in der ausgedehnten Hofanlage des Ehepaars einen Tresor öffnen sollen. Das Anwesen sei an jenem Abend verwaist, da die Bewohner bei einem Bruder des Mannes in Köln zu Besuch seien, habe man ihm gesagt. Vor Ort sei man dann aber doch überrascht worden und habe die Senioren bewusstlos geschlagen und gefesselt.

Eines der Opfer, ein Mann aus Zülpich, ist in der Zwischenzeit gestorben 

Die Anklage war bislang davon ausgegangen, dass die beiden Zülpicher, 76 und 77 Jahre alt, im Schlaf überwältigt worden seien. Der Mann ist in der Zwischenzeit gestorben. Ein Gutachten soll zeigen, ob der Tod eine Folge der schweren Verletzungen ist, die der Mann bei dem Überfall erlitt. Trifft dies zu, könnte es auch sein, dass der Angeklagte im Fall eines Schuldspruchs nicht nur wegen versuchten, sondern wegen vollendeten Mordes verurteilt wird.

Auf die Spur des Angeklagten war die Polizei durch DNA-Partikel am Tatort gekommen. Der Rumäne wurde im Rahmen einer internationalen Fahndung dann am 16. September an der griechisch-bulgarischen Grenze verhaftet und am 18. Oktober nach Deutschland ausgeliefert.

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