Logopädisches Zentrum in ZülpichBerufsfachschule für Logopädie in Zülpich eröffnet

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Mit Frauenpower die Logopaediefachschule innerhalb von nur 20 Monaten umgebaut und eröffnet: Kerstin (v.l.), Elke und Karin Schimkus.

Mit Frauenpower die Logopaediefachschule innerhalb von nur 20 Monaten umgebaut und eröffnet: Kerstin (v.l.), Elke und Karin Schimkus.

Zülpich – „Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren Patienten bedanken, die den Baulärm des vergangenen Jahres so geduldig ertragen haben“, eröffnete Karin Schimkus ihre Ansprache zur Eröffnung der Berufsfachschule für Logopädie in Zülpich, dem logopädischen Zentrum Zülpich (LZZ). In hellen, lichtdurchfluteten Räumen im neu aufbauten Dachgeschoss des alten Zülpicher Krankenhauses hat bereits zum 1. September der erste Jahrgang an der Berufsfachschule seine Ausbildung begonnen.

„Als wir 2009 hier in der Kölnstraße die Praxis für Logopädie übernahmen, war uns gar nicht bewusst, dass der Bedarf an Logopäden in unserer Region so groß ist“, berichtete die 31-Jährige. Erste Überlegungen, eine eigene Berufsfachschule zu gründen, habe es bereits 2012 gegeben, weil die Praxis einmal mehr mit ihrem Personal den Bedarf kaum abdecken konnte.

„Aber erst an Weihnachten 2013 griffen wir den Gedanken beim Familienessen wieder auf. Praktisch zwischen Rotkohl und Knödeln wurde der Entschluss gefasst, das Projekt Berufsfachschule endlich anzugehen“, erläuterte Karin Schimkus. Bei der Geschäftsführung der Kreiskrankenhaus GmbH Mechernich als Eigentümerin des Gebäudes stießen die Frauen auf offene Ohren. „Wir kooperieren mit der Praxis Schimkus bereits seit mehreren Jahren, sowohl im Krankenhaus als auch im geriatrischen Zentrum hier in Zülpich. In der Zeit habe ich die Mitinhaberin Elke Schimkus und ihre beiden Töchter als kompetente, anpackende Frauen kennengelernt, die ihre Ideen auch schnell umsetzen können“, sagte Manfred Hermann, Geschäftsführer der Kreiskrakenhaus GmbH.

Lobende Worte fand Hermann für die Eigeninitiative der Familie Schimkus, sich ein weiteres Standbein aufzubauen. „Sie bilden hier nicht nur theoretisch aus, sondern haben vor Ort auch alle Möglichkeiten, ihre Schüler in der Praxis zu unterrichten. Die Kreiskrankenhaus GmbH wird Ihnen auch in Zukunft ein zuverlässiger Partner sein.“

"Jede hat ihr Gebiet"

Dass die familiäre Zusammenarbeit so gut läuft, liegt nicht zuletzt daran, dass sich die drei Schimkus-Frauen in ihren Aufgabenbereichen nicht in die Quere kommen. „Jede hat ihr Gebiet. So ist Karin Geschäftsführerin und mit juristischer Ausbildung für alles Vertragliche zuständig. Ich bin sowohl therapeutisch tätig und führe die Verhandlungen mit unseren Kooperationspartnern und meine Tochter Kerstin ist die Fachfrau in der Logopädie“, erläutert Elke Schimkus. Nach einem Monat Ausbildung haben sich auch die ersten Schüler der Berufsfachschule schon ein Bild machen können. Ihr eindeutiges Votum: Die Ausbildung ist nicht einfach, aber sowohl mit den Dozenten wie auch untereinander ist es ein schönes und harmonisches Miteinander.

Während die älteste Schülerin, Renate Wölfl, mit dieser Ausbildung ihren Traumberuf ergreift (siehe Interview), hat Lena Bell aus Geich, mit 17 Jahren das Küken der Schülerrunde, durch ein Ferienpraktikum zum Beruf gefunden. „Früher wollte ich mal Meeresbiologin werden, dann ein Biologiestudium machen. Aber durch das Praktikum hier, bei dem ich die Therapeuten begleiten und ihre Arbeit kennenlernen konnte, war meine Entscheidung für diese Ausbildung schnell gefallen.“

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