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Neuer StandortTürenhersteller Hörmann wechselt von Weilerswist nach Zülpich

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Sechs Personen stehen auf einem sandigen Untergrund und schaufeln zu einem symbolischen ersten Spatenstich ein wenig Sand.

Bereits ein gutes Jahr nach dem Spatenstich in Zülpich soll die Vertriebsniederlassung von Hörmann im Gewerbegebiet der Römerstadt fertig sein.

Die Weilerswister Niederlassung wird geschlossen. Diese Pläne hat die Firma Hörmann im Gewerbegebiet Zülpich. 

Eine genaue Summe wollte Bernd Klein, Niederlassungsleiter von Hörmann, nicht nennen. „Wir sprechen aber locker von einem zweistelligen Millionen-Betrag, der investiert wird“, sagt er beim Spatenstich im Zülpicher Gewerbegebiet. Dort, genauer gesagt in der Nähe von Takasago, in Richtung Nemmenich, wird der Tor- und Türhersteller eine neue Niederlassung bauen.

Auf einer Fläche von knapp 20.000 Quadratmetern entsteht bis zum Sommer 2024 eine von bundesweit 14 Vertriebsniederlassungen. Nach Angaben des Unternehmens wird ein 1600 Quadratmeter großes Verwaltungsgebäude mit drei Geschossen errichtet. Zudem werden eine Lager- und Logistikhalle mit einer Fläche von 6300 Quadratmetern sowie eine Produktionsausstellung und Schulungsräume entstehen.

80 Hörmann-Mitarbeiter werden nach Zülpich umziehen

„Wir werden ein regeneratives Energiesystem verbauen“, sagte Architekt Stephan Meyer. Geplant sei, Heizung und Kühlung aus einer Luft-Wärmepumpe zu speisen. Zudem soll auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert werden. „Mit der PV-Anlage sollen 70 Prozent des eigenen Energiebedarfs gedeckt werden“, so Meyer. Dem Unternehmen zufolge soll auch eine mechanische Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet werden.

Wenn die Vertriebsniederlassung in Zülpich fertig ist, wird die in Weilerswist geschlossen, verkündete Klein. Für etwa zehn Hörmann-Mitarbeiter werde der Weg zur Arbeit damit deutlich kürzer – sie kommen laut Klein aus dem Zülpicher Stadtgebiet. Doch das ist nicht der Grund, warum Hörmann die Gemeinde Weilerswist verlässt und sich nach Zülpich verlagert.

Das Gebäude in Weilerswist sei energetisch nicht auf dem Stand der Technik. Zudem gebe es keine Schulungs- und Ausstellungsräume, so der Niederlassungsleiter, der die Zusammenarbeit mit der Stadt Zülpich lobte: „Das war völlig unkompliziert.“ Aktuell beschäftigt Hörmann nach eigenen Angaben in seiner Niederlassung in Weilerswist 80 Mitarbeitende. Zum Ausbildungsstart werde noch neues Personal gesucht, sagte Klein.

Die Gewerbeflächen in Zülpich sind begehrt

Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen freute sich über den Spatenstich. „Es ist toll, dass ein attraktiver Arbeitgeber wie Hörmann die Stadt Zülpich als Standort für die Niederlassung im Raum Köln/Bonn gewählt hat. Neben der Sicherung von Arbeitsplätzen ist die energieeffiziente Bauweise des neuen Hörmann-Standorts hervorzuheben“, sagte er. Zudem zeigte sich der Verwaltungschef zufrieden damit, dass durch den Tür- und Torhersteller der Branchenmix im Gewerbegebiet der Römerstadt erweitert wird.

Weitere Branchen dürften in diesem Jahr aber nicht mehr hinzukommen. „Wir sind ausverkauft“, sagte Zülpichs Beigeordneter Ottmar Vogt. Zumindest fast. Grundsätzlich sei die Fläche, die derzeit für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt wird, noch verfügbar. Und ein Bad Münstereifeler Unternehmen wird auch noch nach Zülpich kommen. Laut Vogt wird das Cateringunternehmen Lemonpie eine etwa 6000 Quadratmeter große Gewerbefläche bespielen.

Und auch das Logistikunternehmen Fiege wird laut dem Zülpicher Beigeordneten noch aktiv werden. Doch ausverkauft ist in Zülpich nicht gleich ausverkauft. Wie Vogt mitteilte, wird man noch in diesem Jahr alles daran setzen, jenseits der B 265, in Richtung Bessenich, die Erweiterung des Gewerbegebiets voranzutreiben. Ganz so lange wird es nicht dauern, bis die Industriestraße zwischen Nemmenich und dem Zülpicher Gewerbegebiet fertig sein wird. Laut Vogt befinden sich die Arbeiten in den letzten Zügen.


Fiege-Ausbau

Nach Angaben von Ottmar Vogt, Beigeordneter der Stadt Zülpich, wird das Logistikunternehmen im Spätherbst mit der Erweiterung des Betriebsgeländes beginnen. Dann werden noch einmal etwa 100.000 Quadratmeter im Zülpicher Gewerbegebiet verbraucht sein. (tom)

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