Eigene HalleTuS Zülpich hat knapp 400 neue Mitglieder durch neues Fitness-Angebot gewonnen

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Mehrere Menschen sitzen auf Cycling-Bikes in einem großen Raum vor einem Spiegel.

Sehr beliebt sind die Cycling-Kurse beim TuS Zülpich.

Der TuS Zülpich hat eine neue Abteilung. Mit Fit & More will man sich breiter aufstellen. Dafür haben Verein und Stadt in eine eigene Halle investiert.

Marc Grospitz sieht zufrieden aus. Der Geschäftsführer des TuS Zülpich sitzt im Eingangsbereich der neuen Multifunktionssporthalle. An diesem Mittwochabend herrscht dort reges Treiben: Der Rücken-Fit-Kurs ist gerade zu Ende gegangen und gleich beginnen Jumping-Fitness sowie ein Cycling-Kurs.

Knapp 600 neue Mitglieder habe der Verein seit dem Ende der Corona-Einschränkungen 2022 hinzugewonnen, berichtet Grospitz. 370 davon kamen alleine durch das neue „Fit & More“-Angebot. Dabei können die Mitglieder an verschiedenen Fitness-Kursen teilnehmen und im Kraftraum an Geräten und mit Hanteln trainieren.

Drei Millionen Euro für neue Halle in Zülpich

Möglich wurde die neue Abteilung des Vereins durch die Multifunktionshalle am Schulcampus, die die Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem Verein für etwa drei Millionen Euro errichtet hat. Rund 2,5 Millionen Euro kamen dabei aus einem Fördertopf des Landes NRW.

Den Traum, eine eigene Halle zu haben, gebe es schon lange im Verein, sagt Grospitz. Jetzt ist er wahr. „Wir haben einfach ein paar Glücksfälle gehabt“, sagt er. Angefangen damit, dass die Stadt auf das Förderprogramm aufmerksam geworden sei. Dann habe er schnell einen Kontakt zum Architekten Frank Zurawski erhalten, der die Halle geplant habe, berichtet Grospitz weiter.

Marc Grospitz, Geschäftsführer des TuS Zülpich, lehnt an einem Fitnessgerät.

Marc Grospitz, Geschäftsführer des TuS Zülpich, steht im neuen Kraftraum.

Schließlich habe der TuS mit Markus Woocker einen Sport- und Bewegungstherapeuten als Trainer für den „Fit & More“-Bereich fest anstellen können, ohne lange nach einem passenden Kandidaten suchen zu müssen. Woockers Sohn spielt beim TuS Zülpich Fußball, so sei der Kontakt entstanden.

Und dann wurde der Verein noch mit einer Erbschaft bedacht. Mit deren Hilfe habe man einen Großteil der Fitnessgeräte für den Kraftraum kaufen können, berichtet Grospitz. Dennoch sei der Verein, der sich verpflichtet hat, die Betriebskosten der Halle zu tragen, mit den Investitionen ein Risiko eingegangen.

Eines, das sich bisher gelohnt hat. „Ich persönlich habe immer gesagt, wir müssen uns breiter aufstellen“, sagt Grospitz. Ziel sei für ihn, beim TuS ein Angebot zu schaffen, dass von zwei bis 99 Jahre attraktiv sei. Sein Vorbild: Der Brühler TV, der betreibe tatsächlich Fitnessstudios. In etwas kleinerer Form gibt es das jetzt auch in Zülpich.

Neuer Traum des TuS Zülpich: 2000 Mitglieder

Um die Kosten zu decken, sind die Beiträge für die neuen Angebote allerdings auch etwas höher als bei der Fußball- oder Handball-Abteilung. Beim TuS zahlt jedes Mitglied einen Grundbeitrag von sechs Euro im Monat – je nach Abteilung kommt dann noch ein weiterer Beitrag hinzu.

Bei Fit & More sind die Preise in drei Kategorien geteilt. Wer nur den Kraftraum nutzen möchte, zahlt zwölf Euro. Für ebenfalls zwölf Euro kann man die Basis-Kurse mit sieben verschiedenen Angeboten buchen. Und es gibt noch Plus-Kurse, die kosten pro Kurs noch einmal sechs Euro im Monat. Wer viel machen will, zahlt also mehr. Sollte allerdings jemand bei mehr als 30 Euro Mitgliedsbeitrag landen, suche er immer das Gespräch, sagt Grospitz. Und im Vergleich zu Fitnessstudiopreisen sei der Beitrag doch eher günstig.

Grospitz jedenfalls ist stolz auf das neue Angebot: „Ich glaube, wir sind ein Aushängeprojekt im Kreis.“ Der nächste Traum: mehr als 2000 Vereinsmitglieder. Dazu fehlen noch etwa 300, aber Grospitz ist sich sicher, dass das auch klappt.


Das Frauenberger Modell

Auch der SV Frauenberg hat gute Erfahrung mit einer Halle gemacht, die dem Verein gehört. „Wir haben aktuell 350 Mitglieder, drei Viertel davon Frauen. Vor Inbetriebnahme der Halle vor fünf Jahren waren es 120 Mitglieder, Frauen waren die Ausnahme“, berichtet Vereinsvorsitzender Heinz-Josef Schmitz. „Die Bleibachhalle hat den Verein gerettet“, ist er überzeugt. Er sei nun viel breiter aufgestellt.

Durch die Halle und das Kleinspielfeld könne man auch wieder Jugendfußball anbieten. Die Kurse in der Halle, vom Kleinkinder- bis zum Seniorenturnen, liefen sehr gut. „Bis auf wenige Tage im Jahr ist die Halle geöffnet, es gibt aber kaum noch freie Zeiten“, so Schmitz. Auch getanzt wird seit Jahresbeginn wieder. Jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr wird gelernt, sonntags von 14 bis 16 Uhr wird das Erlernte umgesetzt. Weitere Informationen bei Tanzlehrer Heinrich Schmitz unter Tel. 01 52/54 97 92 75. (ets)

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