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Neue TiefflugregelnKampfjets im extremen Tiefflug – Region Köln/Bonn indirekt betroffen

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Kampfjets in der Luft (Symbolfoto).

Kampfjets in der Luft (Symbolfoto).

Aufgrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage forciert die Luftwaffe Tiefflugübungen. Die Region Köln/Bonn ist indirekt betroffen.

Anwohnerinnen und Anwohner im Rheinland sind mit Flugzeuglärm vertraut. Auch Kampfjets am Himmel über dem Rhein sind kein seltenes Phänomen. In der kommenden Zeit könnte es jedoch deutlich öfter laut werden. Wegen der veränderten sicherheitspolitische Lage nutzt die Luftwaffe wieder besondere Tieffluggebiete. Durch den Stützpunkt in Nörvenich ist das Rheinland um Köln und Bonn zwar nicht direkt, aber doch indirekt davon betroffen.

Duch die neue Richtlinie setzt die Luftwaffe wieder verstärkt auf Tiefflüge. In den ausgewiesenen Tieffluggebieten könnten Kampfflugzeuge auf eine Mindestflughöhe von 250 Fuß oder etwa 80 Meter über Grund sinken, teilte die Luftwaffe mit. Zum Vergleich: Der Kölner Dom hat eine Höhe von 157,22 Metern.

Luftwaffe erläutert neue Tiefflugregeln

Allerdings gelte diese neue Tiefflugvorgabe „ausschließlich im geplanten Übungszielanflug und für maximal zwei Minuten“, erklärte die Armee weiter in einer Mitteilung.

„Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Reduzierung von Fluglärmemissionen und Berücksichtigung in den operativen Planungen wird es zu einer erhöhten Wahrnehmung dieser Flüge kommen“, hieß es. Die Bundeswehr bleibe aber dem Prinzip der Lärmemissionsreduzierung verpflichtet. Derartige Flüge würden auf das für die Auftragserfüllung erforderliche Minimum beschränkt. Die neue Regelung ist bereits am Mittwoch (26. November) in Kraft getreten.

Die Bundeswehr wies zur Durchführung der Tiefflugübungen vergleichsweise dünn besiedelte Regionen Deutschlands aus. Betroffen sind unter anderem Nordhessen, Niedersachsen an der Grenze zu den Niederlanden, die Region um Rothenburg an der Wümme, Neubrandenburg, Schleswig-Holstein um den Stützpunkt Jagel sowie in Bayern die Region um Ellwangen und Donauwörth.

Kampfjets im Tiefflug: Region Köln/Bonn indirekt betroffen

Die Region Köln/Bonn und das Rheinland sind von der Neuregelung nicht unmittelbar betroffen. Allerings liegt der größte Luftwaffenstandort der Region in Nörvenich nahe dem Rhein-Erft-Kreis. In dem Fliegerhorst sind die Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 Boelcke sowie für mehrere Jahre auch die Tornados aus Büchel in der Eifel stationiert.

Sobald diese Kampfjets in Nörvenich zu den neuen Übungszonen aufbrechen, werden sie voraussichtlich nordwestlich über den Rhein fliegen. Zwar werden sie dann nicht im Tiefflug unterwegs sein, dennoch müssen sich Bewohnerinnen und Bewohner auf mehr Flugbewegungen der Luftwaffe einstellen.

Dabei geht es um die Maschinen Eurofighter und Tornado. Die Militärexperten weisen auf Erfordernisse der Landes- und Bündnisverteidigung hin und sprechen von einer Hochwertausbildung des Tiefflugs in den speziell dafür vorgesehenen Gebieten. 

Die Luftwaffe hatte die Nutzung dieser Tieffluggebiete nach dem Ende des Kalten Krieges eingeschränkt. Ein großer Teil dieser Ausbildung von Kampfpiloten findet weiterhin in Nordamerika statt. (mit dpa)