Kirchenaustritte in NRW weiter auf hohem Niveau

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Düsseldorf – Die Zahl der Kirchenaustritte in Nordrhein-Westfalen bleibt hoch. Im zweiten Quartal dieses Jahres traten 53.019 Menschen aus der katholischen und evangelischen Kirche aus, wie das Justizministerium in Düsseldorf auf Anfrage der AfD hin mitteilte. Im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres waren es mit 42.125 Austritten deutlich weniger gewesen. Im ersten Quartal dieses Jahres verließen 58.216 Menschen die Kirchen.

Im vergangenen Jahr waren in Nordrhein-Westfalen insgesamt 155.322 Menschen aus der Kirche ausgetreten. Das waren so viele wie noch nie in der bis 2011 zurückreichenden Statistik des Justizministeriums in Düsseldorf. Der bisherige Höchstwert dort waren 120.188 Austritte im Jahr 2019. Im Jahr darauf, 2020, waren es 89.694, was im Allgemeinen mit der Corona-Pandemie erklärt wird. Es dauerte zum Beispiel einige Zeit, bis die Amtsgerichte etwa die Möglichkeiten für Online-Austritte ausgebaut hatten.

Bis der Austritt wirksam sei, muss weiter Kirchensteuer bezahlt werden, wie aus den Angaben des Justizministeriums hervorgeht. Die Kirchensteuerpflicht ende laut Gesetz „mit Ablauf des Kalendermonats, in dem die Erklärung des Kirchenaustritts wirksam geworden ist.” Die Wartezeit bis zu einem Termin beim Amtsgericht - dort muss die Austrittserklärung erfolgen - kann unterschiedlich lange sein. Bei kleineren Amtsgerichten betrage die Wartezeit zwischen einem Tag und wenigen Wochen. Bei den mittelgroßen Amtsgerichten müssen Austrittswillige mitunter ein bis zwei Monate warten, bei größeren Amtsgerichten auch bis zu drei Monate.

© dpa-infocom, dpa:220909-99-689863/3 (dpa)

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