Neugierig spähen einige Passanten in das frisch renovierte Ladenlokal auf der Burscheider Hauptstraße. Es sticht aber eben auch heraus: Die Sonne scheint durch die großen Fenster hinein auf gemütliche Holzmöbel, die mit olivgrünen Kissen bestückt sind. In die Sitzbänke sind Steckdosen eingelassen, freies WLAN wird es auch geben. Das Café Mösch ist modern eingerichtet, Betreiberin Alexandra Zahlen sagt, sie habe sich an Studentencafés orientiert. Sie finde den „Lifestyle“ einfach schön. 

„Ich habe versucht, mit der Einrichtung eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder wohlfühlt“, berichtet Zahlen. „Eat – Work – Relax“ (auf Deutsch: Essen, Arbeiten, Entspannen) sei das Motto des Cafés.„Die Burscheider sollen einen Ort haben, wo sie alternativ hingehen können. Sie können ihre Mails checken, Schüler können ihre Hausaufgaben hier machen.“ In Zukunft soll das Café auch gemietet werden können, sowohl von Privatleuten als auch von Vereinen. 

Alexandra Zahlen arbeitet eigentlich für einen Chemiekonzern, hatte aber den Wunsch, noch etwas anderes in ihrem Leben zu machen, nachdem ihre Kinder erwachsen wurden. Zu der Gastronomie habe sie bisher keinerlei Verbindungen gehabt. „Ich hatte das Gefühl, nochmal etwas für die Stadt machen zu möchten. Ich möchte dem Trend entgegenwirken, dass jeder Laden kurz nach der Eröffnung schließt“, sagt Alexandra Zahlen. 

Dass diese Beobachtung nicht realitätsfern ist, zeigt schon die Vorgeschichte des Ladenlokals: In den vergangenen paar Jahren befanden sich in dem Geschäft bereits ein Reisebüro und ein Stoffladen.

Das Café Mösch setzt auf Nachhaltigkeit

Eine sehr viel längere Überlebensdauer will Zahlen mit ihrem alternativen Konzept schaffen: Die Möbel sind allesamt gebraucht, immerhin soll das Café vor allem nachhaltig sein. Kuchen, Suppen und Quiche macht die Betreiberin selbst. „Ich mache das erst mal alles frisch, ob ich das durchhalte, müssen wir mal schauen.“ Außerdem soll es in ihrem Laden nur regionale Produkte geben. Diese stammen zum Beispiel von der Burscheider Bäckerei Kretzer, dem Thomashof oder der Kaffee-Rösterei Riru. 

Für den Tag der Eröffnung hat Alexandra Zahlen auch ein kleines Geschenk für ihre Kunden: gleich zwei Stempel auf der Sammelkarte. Das besondere Angebot soll es auch noch an diesem Samstag geben. Bei zehn Stempeln auf der Karte erhalten die Kunden dann einen Kaffee gratis.

Heutzutage ist es laut der Inhaberin sehr wichtig, auch in den sozialen Medien vertreten zu sein. Damit spreche sie sowohl jüngere Menschen auf Instagram als auch Personen mittleren Alters auf Facebook an. Außerdem erhofft sich Zahlen von dieser Präsenz, schneller zu wachsen. „Am liebsten wäre mir natürlich, wenn die Leute extra für das Café nach Burscheid kommen“, hofft sie.

Alexandra Zahlen freut sich über die Eröffnung ihres Cafés, auch wenn sie natürlich etwas nervös ist. „Meine Gefühle verlaufen in einer Kurve: Da geht es erst mal ganz nach unten und dann hoffentlich wieder ganz nach oben. Momentan befinde ich mich auf dem aufsteigenden Ast, ich bin positiv gestresst“. Das sei auch durch das bisherige Feedback bedingt, das sehr positiv ausgefallen sei. In den sozialen Medien sind Kommentare wie „Ich freue mich drauf“ oder „Ein schönes Café (abseits von den Bäckercafés) hat in Burscheid noch gefehlt“ zu lesen. 

„Fällung unvermeidbar“

Baum an der Balkantrasse in Burscheid muss weg

Von

Thomas Käding

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Wenn das Feedback so gut bleibt wie bisher schon ohne die Eröffnung, dann wird das Café Mösch wohl sehr viel länger Bestand haben als seine Vorgänger. Das Café Mösch ist mittwochs bis samstags von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet.