In der Kategorie „Sinfonisches Blasorchester“ sind die Hilgener nahezu unschlagbar.
SpitzenorchesterOrchesterverein Hilgen gewinnt den Deutschen Orchesterwettbewerb

Der Orchesterverein Hilgen um seinen Leiter Timor Oliver Chadik belegte beim Deutschen Orchesterwettbewerb den ersten Platz.
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24,8 von 25 möglichen Punkten bedeuteten für die 80 Musikerinnen und Musiker des Orchestervereins Hilgen nicht nur erneut den Sieg beim Deutschen Orchesterwettbewerb, sondern damit erreichte das Orchester von Timor Oliver Chadik die höchste Punktzahl, die in der Kategorie „Sinfonisches Blasorchester“ jemals vergeben wurde.
Der Deutsche Musikrat veranstaltet den Deutschen Orchesterwettbewerb alle vier Jahre. Die besten Ensembles Deutschlands messen sich dort in verschiedenen Besetzungen. Der OVH hat seit 1996 die Kategorie „Sinfonisches Blasorchester“ immer gewonnen. Aber erstmals seit 2004 hat das Orchester wieder die höchste Punktzahl aller teilnehmenden Gruppen erreicht und ist damit nach 21 Jahren wieder Bundessieger.
Sie hatten sich für das Wertungsspiel im Wiesbadener Kurhaus das Stück „El Jardín de las Hespérides“ von José Suñer Oriola ausgesucht. Das Stück handelt vom Diebstahl des goldenen Apfels durch Herkules aus dem Garten der Göttin Hera. Das Stück ist technisch im höchsten Schwierigkeitsgrad eingestuft. Die OVHler meisterten alle Stellen aber offenbar mit Bravour. Das bescheinigte ihnen eine fünfköpfige Jury, die die Hilgener fast mit der Höchstpunktzahl auszeichnete.

80 Musiker gehören zum OVH.
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Die Darbietung eines solchen Stücks in einem historischen Festsaal sei auch akustisch herausfordernd, berichtet der OVH in einer Mitteilung. Die ersten 15 Minuten auf der Bühne nutzt das Orchester, um den Klang zu optimieren. Ein Orchestermitglied stellte sich dafür in fast 40 Metern Entfernung in den oberen Zuschauerrang und gab Timor Oliver Chadik Rückmeldung zum Klang, Hall oder der Lautstärke der einzelnen Register. Die Hilgener überließen nichts dem Zufall.
30 Minuten dauert das Stück, das dem OVH den Sieg eingebracht hat. Und dafür mussten die Musikerinnen und Musiker fleißig üben, ob zu Hause, in den Proben oder auch bei der Aufführung beim Landesorchesterwettbewerb in Bochum im vergangenen September.
Nach Wiesbaden war das Orchester mit zwei Bussen unterwegs, schließlich mussten nicht nur die 80 Leute und das große Instrumentarium untergebracht werden, sondern auch die eigene Fangemeinde, die für die zwei Nächte mitgekommen war. Der OVH spricht von einem „großartigen Konzerterlebnis“ und „Gänsehautmomenten auf der Bühne“.
Der Dirigent Chadik sagt: „Auch Tage nach dem großartigen Erfolg freue ich mich noch sehr darüber, dass sich die intensive Arbeit des Orchesters so schön ausgezahlt hat.“ Der OVH-Vorsitzende Marin Mudlaff: „Unser Stolz auf diesen Erfolg beruht nicht zuletzt auf dem hohen Leistungsniveau der anderen Orchester. Insofern geht unser Glückwunsch auch zum Beispiel an die Bläserphilharmonie der Stadtkapelle Wertingen, die uns mit 0,6 Punkten Abstand dicht auf den Fersen war.“
Sein nächstes Konzert gibt der OVH am Samstag, 6. September, 19.30 Uhr bei der Sommer-Serenade in der Burscheider Kirchenkurve.