RestaurantSeit 50 Jahren verbreitet das „Korfu“ griechisches Urlaubsflair in Burscheid

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Argirios „Aki“ Papazoglou hinter der Theke seines Restaurants Korfu

Argirios „Aki“ Papazoglou führt seit 1996 das griechische Restaurant „Korfu“ in Burscheid.

Seit 1973 präsentiert das „Korfu“ in Burscheid seinen Gästen griechische Spezialitäten und gehört wohl zu den beliebtesten Burscheider Restaurants.

Betritt man das creme-farbene Gebäude gegenüber der Burscheider Montanus-Schule, fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Oder besser gesagt, wie in einem anderen Land: wie in Griechenland. Blauer Teppichboden, weiße Wände mit antik aussehenden Säulen und Bildern von der griechischen Küste sorgen für den perfekten Urlaubsflair. In dieser Idylle bietet Argirios Papazoglou, wie sollte es anders sein, mediterrane und griechische Speisen an. 

Die Geschichte des Restaurants beginnt im Jahr 1973. Papazoglous Eltern führten damals eine Imbissstube in Wermelskichen, wollten sich jedoch vergrößern und suchten daher eine Gaststätte. „Dieses Gebäude stand leer und so etablierten meine Eltern hier eine Gaststätte“, erinnert sich Papazoglou. „Früher fungierte der obere Teil des Gebäudes als Empfangssaal für Geflüchtete aus dem Zweiten Weltkrieg und im Erdgeschoss war eine Gaststätte und ein Pferdestall. Der Stall wurde später zu einer automatischen Kegelbahn umfunktioniert.“ 

Kegelbahn im „Korfu“ blieb Episode

Doch auch die vollautomatische Kegelbahn gibt es heute nicht mehr. „Der Anlaufbereich war zu kurz, um sie als ‚Bundeskegelbahn‘ bezeichnen zu dürfen und die automatische Kegelbahn wurde von den Leuten nicht so gut angenommen“, erzählt der Gastronom. Also gab das „Korfu“ seine Kegelbahn nach ein paar Jahren des Experimentierens auf. 

Argirios Papazoglous Familie kommt ursprünglich aus Preveza, einer Gemeinde an der griechischen Westküste. „Den Ort kannte aber kein Mensch“, sagt Papazoglou und so benannte seine Familie das Restaurant nach der Insel, die nahe Preveza liegt – Korfu. 1996 übernahm Papazoglou die Gaststätte von seinen Eltern und führt sie seither im Familienbetrieb weiter.

Sowohl seine Ehefrau als auch seine Kinder helfen regelmäßig im Restaurant aus. „Entscheidende Vorteile des Familienbetriebs sind Motivation, Vertrauen und auch der Kostenfaktor“, meint Argirios „Aki“ Papazoglou.

Außerdem hat Papazoglou noch drei Mitarbeiter in der Küche sowie drei bis vier im Servicebereich. Er selbst greift dabei auch gerne mal zum Kochlöffel. „Die meisten Gerichte stammen von mir“, erzählt Papazoglou, „ich habe die Mitarbeiter angelernt und wir bilden gemeinsam ein zauberhaftes Team.“

Papazoglou legt Wert auf regionale Lebensmittel

Während Papazoglous Eltern auch deutsche Gerichte in ihrem Restaurant anboten, legt der 67-Jährige seinen Schwerpunkt auf die griechische und mediterrane Küche. Dabei legt er großen Wert darauf, dass seine Zutaten aus der Region stammen. „Unser Schweinefleisch für den Gyros kommt aus der Eifel, das Lammfleisch aus dem Oberbergischen Kreis.“ In der Speisekarte des Restaurants finden sich auch vegetarische Gerichte, auf Anfrage kocht Papazoglous Team auch vegan. „Da wir die Gerichte frisch zubereiten, können wir auf die Wünsche unserer Gäste reagieren.“

Jeder Arbeitstag ist ein besonderer Tag für mich.
Argirios Papazoglou, Restaurant „Korfu“

Argirios Papazoglou liebt seinen Beruf und hofft, auch in Zukunft noch lange darin arbeiten zu können. „Ich bin immer motiviert, es macht mir großen Spaß. Jeder Arbeitstag ist ein besonderer Tag für mich“, sagt er. Das spüren die Gäste sicherlich und kommen auch gerne wegen des angenehmen Miteinanders wieder. Jeder Gast wird erst einmal begrüßt und es bleibt, trotz des stressigen Alltags, auch immer Zeit für ein kurzes Gespräch, das weiß auch Papazoglou. „Es ist für die Gäste einfach ein Erlebnis, wenn sie hierher kommen.“ 

Leider ist der Alltag in der Gastronomie auch immer mit sehr viel Stress verbunden. „Ich glaube, es gibt kaum einen Beruf, der so anstrengend ist wie die Gastronomie“, sagt Papazoglou, unter anderem, da man auch am Wochenende arbeiten müsse. Aus diesem Grund hören auch immer wieder Mitarbeiter aus seinem Team auf. Es sei jedoch auch aufwendig, immer wieder neue Mitarbeiter zu finden und sie anzulernen.

Hinzu kämen momentan noch finanzielle Belastungen. Die Hilfen aus der Coronakrise hätten beispielsweise zurückgezahlt werden müssen. „Es wird immer schwieriger, finanziell ein gutes Gastronomie-Geschäft aufrecht zu erhalten“, so Argirios Papazoglou. Die Kosten für Strom und Heizung seien gestiegen, ebenso wie die Personalkosten. Auch die Anhebung der Mehrwertsteuer sei ein großes Problem. „Man muss mit sehr viel Herzblut dabei sein und die Hilfe der Familie haben, um überhaupt noch existieren zu können“, erklärt Papazoglou. 

Letztere Faktoren werden aber sicherlich unverändert bleiben, in einem Restaurant, das vom Familienbetrieb mit sehr viel Liebe geführt wird.

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