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SPDWarum Burscheid Trinkbrunnen braucht

2 min
Trinkwasserbrunnen in der Wiesdorfer Fußgängerzone

Vorbild Leverkusen: In der Wiesdorfer Fußgängerzone steht der bislang einzige Trinkwasserbrunnen.

Die Sozialdemokraten starten einen neuen Vorstoß, um Hitzeinseln erträglicher zu machen.

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Burscheid hat einen überarbeiteten Antrag zur Installation von vier öffentlichen Trinkwasserbrunnen eingereicht. Die vorgeschlagenen Standorte befinden sich in der Montanusstraße, am Marktplatz, auf dem Sparkassenvorplatz neben dem Wallace-Brunnen sowie am Raiffeisenplatz in Hilgen, einem zentralen Knotenpunkt an der Balkantrasse. Die Installation dort ist aus Sicht der Sozialdemokraten technisch unproblematisch: Wasserleitungen seien vorhanden.

„Die aktuelle Hitzeperiode mit Temperaturen über 40 Grad Celsius zeigt deutlich: Klimaanpassung ist eine Pflichtaufgabe, keine Kür“, so Ralph Liebig, SPD-Bürgermeisterkandidat. „Öffentliche Trinkbrunnen verbessern den Gesundheitsschutz, fördern Nachhaltigkeit und erhöhen die Aufenthaltsqualität in unserer Stadt.“ Montanusstraße und Balkantrasse seien im Burscheider Hitzeaktionsplan als „Hotspots“ identifiziert worden, heißt es weiter. 

Kosten unter 5000 Euro im Jahr

Die Brunnen sollen als vandalismussichere Edelstahlsäulen mit automatischer Hygienespülung errichtet werden. Gefördert werden kann das Projekt mit bis zu 85 Prozent aus Bundes- und Landesmitteln. Die jährlichen Betriebskosten je Brunnen lägen unter 5000 Euro, habe eine Umfrage ergeben, heißt es weiter.

Jörg Berwe, Geschäftsführer der SPD-Ratsfraktion, betont: „Die Stadt hat sich bisher auf die freiwillige Refill-Initiative berufen. Doch seit Mai 2024 ist kein neuer Standort hinzugekommen. Wer Trinkwasserversorgung allein auf Öffnungszeiten von Geschäften stützt, lässt viele Menschen im Sommer buchstäblich im Trockenen stehen.“ Dass im Sommer 2023 bei einer Temperatur von 43 Grad spontan Wasserflaschen in der Stadt verteilt wurden, sei natürlich „ein lobenswertes Zeichen bürgerlichen Engagements, ersetzt aber keine dauerhafte, rechtskonforme Infrastruktur“, argumentieren die Sozialdemokraten.

Die SPD setze mit dem Antrag auf eine langfristige, verlässliche Lösung, die besonders auch Kindern, älteren Menschen und Passantinnen zugutekommt. Die Initiative gehe nun in die Ausschüsse; die SPD strebe eine breite Mehrheit im Stadtrat an.