EhrungManfred Lichtenberg ist der „Burscheider des Jahres 2023“

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Ehrung Burscheider der Jahres: Manfred Lichtenberg (5.v.r.) sowie die Sportlerin, der Sportler und die Sportmannchaften des Jahres: Sabine Schwandt (links, Bogenschießen), Ulf Meiswinkel (Kung Fu), erste Damenmannschaft im Fußball der TGH 04 e.V. und RBS Sirens im Cheerleading des Rehabilitations  und Behindertensport Burscheid 1963 e.V.

Große Feierstunde: Erstmals wurde der Burscheider des Jahres (Manfred Lichtenberg) gemeinsam mit der Sportlerin, dem Sportler und den Sportteams des Jahres, die sich zum Gruppenbild aufstellten, ausgezeichnet.

Ehrung für ein halbes Jahrhundert voller ehrenamtlicher Tätigkeit zum Wohle von Burscheid.

Ohne das Ehrenamt geht nichts in unserer Gesellschaft. Nichts in den Städten. Nichts in den Dörfern. Und so war es nun wieder einmal Zeit, den Burscheider des Jahres zu ehren. Denn diejenigen, die diesen jährlich verliehenen Preis bekommen, sind genau jene, die sich seit Jahren schon um die Stadt und ihre Menschen verdient machen. Ehrenamtlich. 

Es ist Manfred Lichtenberg, der auf die vorherige Preisträgerin aus dem Jahr 2023,  Eva Scholand, folgt. Der 89-Jährige lebt bereits seit über einem halben Jahrhundert in Burscheid und investiert seine Freizeit und Energie bereits ebenso lang zum Wohle der Allgemeinheit seiner Heimatgemeinde – und in vielerlei Hinsicht. Über 25 Jahre lang war er alleine bei den „Kaltenberger Heimatfreunden e. V.“ aktiv gewesen, die sich im vergangenen Jahr, nach 90 Jahren, aufgelöst hatten.

Burscheid verliert ein Stück Kultur

Mit ihrem Ende war ein Stück Burscheider Geschichte, eine Institution, die sich um Mundart und alte Traditionen kümmerte, dahin. Nicht aber die Initiative und die Bereitschaft zum Engagement des Manfred Lichtenberg. Unermüdlich widmete er sich einfach anderen Aufgaben: Er reparierte Bänke im Eifgenbachtal und hielt Wege instand. Auch der dortige Teich lag ihm am Herzen: Er sorgte dafür, dass das Gewässer sowie dessen Wasserrad in gutem Zustand blieben.

Lichtenberg gehört überdies dem Verein zur Förderung der Lambertsmühle seit über 50 Jahre an. Wobei ihm nicht nur die Natur und Denkmale am Herzen liegen, sondern auch die Menschen, mit denen er lebt. Mit denen er seit Wochen, Monaten, Jahren und Jahrzehnten Zeit  verbracht hat.

Burscheid. Burscheider des Jahres 2023: Manfred Lichtenberg.

Manfred Lichtenberg, hier bei einem Familienfest, freut sich über seine Auszeichnung zum Burscheider des Jahres 2023.

Mensch und Natur liegen ihm geleichsam am Herzen

So trat Lichtenberg dem Arbeiter– Samariter-Bund im Regionalverband Bergisch Land bei – und zwar schon vor 30 Jahren. In dessen Umfeld sorgte er dafür, dass es den Menschen gut geht. In jeder Hinsicht – und was unter andere die Mobilität angeht, denn: Was wäre eine eher abgelegene Gegend auf dem Lande ohne die öffentlichen Fahrmöglichkeiten? Oft reicht der städtische Busverkehr nicht aus. Ein Bürgerbus schafft da Abhilfe. Und dieser Bus wiederum benötigt Menschen, die ihn steuern. Die Folge: Einmal mehr fühlte sich Manfred Lichtenberg berufen und nahm sich dieser Aufgabe über 20 Jahre lang an.

Das Alter zwang ihn zwar irgendwann, diese Tätigkeit aufzugeben. Doch das Leben hielt neue Dinge für ihn bereit. Neben all seine Vereinstätigkeiten ist Lichtenberg somit auch noch auf eigene Faust emsig dabei, die Welt ein kleines Stück besser zu machen. Im Privaten. Er bringt Freude und einen symbolischen Lichtschein in das Leben einer Flüchtlingsfamilie. Ein alleinerziehender Vater fand in ihm eine verlässliche Stütze, um den nicht immer leichten Alltag in der Fremde meistern zu können. Der Rentner unterstützt bei den alltäglichen Herausforderungen. Und nicht zuletzt fanden ukrainische Flüchtlingskinder Hilfe bei ihm: Er versorgt sie mit Schulsachen und Kleidung.  

Familienangehörige schlugen den Rentner als Preisträger vor

Dieses Leben im Dienste der Natur und der Menschen in Burscheid veranlasste Familienmitglieder Lichtenbergs zuletzt, ihn für die Auszeichnung „Burscheider des Jahres“ vorzuschlagen. Und die mehr als  beeindruckende Biographie überzeugte die Jury am Ende, sodass Lichtenberg nun auf der Aula-Bühne der Johannes-Löh-Gesamtschule stand und die Auszeichnung entgegennahm. Diese wird bereits seit 2002 verliehen. Standen in den ersten Jahren noch jeweils eine Frau und ein Mann im Focus, ist es seit 2006 nur noch eine Person. Wobei seit 2012 auch Gruppen vorgeschlagen werden können.

Bislang erhielten 20 Einzelpersonen und sechs Gruppen den Preis. In diesem Jahr wurde er zum ersten Mal gleichzeitig mit jenem Preis für die „Sportlerinnen und Sportler des Jahres“ verliehen. Mit dabei waren als Moderatoren und Laudatoren Ekkehard Rüger und Bürgermeister Dirk Runge, der die Preisträgerinnen und Preisträger ehrte. Für die musikalische Untermalung sorgten die Mitglieder der Orchesterschule Burscheid unter der Leitung von Simon Roloff mit Stücken wie „Coldplay on Stage“ , „A Klezmer Karnival“ und „Brassed Up Funk“. Und auch das Tanzstudio Grunwald leistete einen künstlerischen Beitrag: Unter der Leitung von Silvia Grunwald präsentierten die jungen Tänzerinnen drei Choreografien, die die Anwesenden begeisterten und zeigten, was in Burscheid möglich ist – womit sie gewissermaßen auf den Spuren Lichtenbergs wandeln.  

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