Nicht am Brunnen, sondern zum dritten Mal auf dem Raiffeisenplatz traf sich Hilgen zum Sommerfest.
„Hilgen lebt“Das Brunnenfest bringt das ganze Dorf zusammen

Das Brunnenfest auf dem Raiffeisenplatz brachte alle Generationen zusammen.
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Im strahlenden Sonnenschein feierten die Hilgenerinnen und Hilgener am vergangenen Wochenende ihr 14. Brunnenfest. Bürgermeister Dirk Runge bezog sich in seiner Eröffnungsrede auf die vergangenen Jahre und freute sich, dass man hier ein „Abo auf das gute Wetter“ habe.
Bereits zum dritten Mal fand das Fest auf dem Raiffeisenplatz in Hilgen statt und nicht wie zuvor am historischen Brunnen in der Ortsmitte. Grund dafür sind laut Norbert Hammerschmidt, dem zweiten Vorsitzenden des Initiativkreises „Hilgen lebt“, Sicherheitsprobleme. Der Dorfverein organisiert unter anderem das Brunnenfest, aber auch viele andere Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Maibaumsetzen und den Nikolausmarkt. In der Adventszeit bauen die Ehrenamtlichen auch einen großen Weihnachtsbaum auf dem Raiffeisenplatz auf.

Die Coverband "Six Seven" bei ihrem Auftritt.
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Der Brunnen, dem das Fest gewidmet ist, hat eine lange Geschichte. Er wurde im Ersten Weltkrieg zerstört und anschließend wieder aufgebaut. So diente er viele Jahre der Trinkwasserversorgung in Hilgen. „Nach dem zweiten Weltkrieg war der Brunnen verschwunden und wurde von einer kleinen Gruppe von Hilgenern neu gebaut. Daraus ist dann zwei Jahre später unser Verein erwachsen“, erzählte Angelika Hammerschmidt. Sie ist ebenfalls im Vorstand des 130 Mitglieder starken Vereins.

Bürgermeister Dirk Runge auf der Bühne des Brunnenfestes.
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Zu Beginn des Brunnenfests gedachte man kurz des Gründungsmitglieds Eggert Schiffler, der im Alter von 85 Jahren in der vergangenen Woche verstorben war. Er sei maßgeblich an der Organisation beteiligt gewesen, so Hammerschmidt. „Ganz Hilgen kommt jedes Jahr zum Brunnenfest zusammen“, berichtete sie. Der Schützenverein übernahm den Getränkestand, der Verein „Die Kette“ sowie der Turnverein beteiligten sich am Sonntagsprogramm und der Kindergarten „Kleine Strolche“ grillte Würstchen.
Verein „Hilgen lebt“ kann mehr Mitstreiter gut gebrauchen
Hammerschmidt hätte auch gerne die Feuerwehrleute dabeigehabt, das habe aber leider nicht funktioniert, weil schon sehr viele in Urlaub seien. „Aber vielleicht kommen die dann nächstes Jahr“, ist sie optimistisch. Sie erwähnte auch, dass sich der Verein über neue, jüngere Mitglieder freuen würde. „Wir können mehr Schultern vertragen, auf denen die Sache wächst.“
Junge und alte Menschen tummelten sich auf dem Raiffeisenplatz, Kinder, Jugendliche, Erwachsene. Es braucht nicht viel, um sie zusammenzubringen. Essens- und Getränkestände, Musik und Gemeinschaft reichen aus. „Die Leute warten darauf, sich nochmal zu treffen, deswegen ist die Veranstaltung so gut besucht“, weiß Hammerschmidt.
In der ersten Reihe vor der Bühne tanzte ein junger Mann mit Down-Syndrom gemeinsam mit vielen anderen Hilgenerinnen und Hilgenern zur Musik der Coverband „Six Seven“. Kinderwagen und Rollstühle werden über den Platz gefahren. Das Fest zeigt: Hilgen ist bunt und Hilgen lebt!