EngagementZonta-Club Leverkusen zeichnet 16-jährige Paula Emilia Reimann aus
- Paula Emilia Reimann trägt jetzt den Preis des Zonta-Clubs für junge Frauen
Leverkusen – Paula Emilia Reimann bezieht zu den verschiedensten Themen selbstsicher Stellung. Die Rolle der Frau? „Sie hat sich in Deutschland sehr weit emanzipiert. Doch im internationalen Vergleich ist das einfach nur traurig“, findet die Leverkusenerin. Und die Frauenquote? „Die hat etwas Zwanghaftes“, ergänzt die Schülerin des Lise-Meitner-Gymnasiums. Mit ihren 16 Jahren hat sie sowohl eine ausgereifte politische Meinung, ist aber auch Klimabotschafterin, Sanitäterin und Sporthelferin. Dazu hat Paula Emilia Reimann musikalisches Talent – als Violinistin des Klezmerensembles der Musikschule Leverkusen. Ihr eigenes Streichquartett taufte sie „Taktlos“. Doch vor allem hilft Paula Reimann Flüchtlingen, hier eine neue Heimat zu finden.
Der Zonta Club Leverkusen zeichnete sie nun mit dem Young Women in Public Affairs (YWPA)-Preis aus. „Paula Reimann verbringt einen großen Teil ihrer Zeit im Dienste dieser Menschen und damit im Dienste unserer Gemeinschaft“, erklärte Geschäftsführerin Petra Schmidt in den Räumen des Kunstvereins Leverkusen im Museum Morsbroich. Die Schülerin leitet die Patinnen AG und möchte so ihre Mitschüler der zwei internationalen Klassen des Lise-Meitner-Gymnasiums besser in den Alltag integrieren. Hier lernte sie auch, dass nicht nur Frauen oft unfair behandelt werden, das geht auch umgekehrt: „Frauen, die hierherkommen, haben häufig ein sehr negatives Bild von Männern“, berichtete sie am Freitagabend – sie wolle auch daran arbeiten, diese Stereotypen abzubauen.
Lyrische Texte präsentiert
Neben der Organisation eines internationalen Fußballturniers gestaltete sie außerdem die Eröffnung der Flüchtlingsunterkunft Im Bühl mit. Sie präsentierte gemeinsam mit syrischen Mitschülern lyrische Texte, hielt Vorträge im Naturgut Ophoven und im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.
Um die Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement junger Frauen in Leverkusen hatten sich vier weitere Kandidatinnen beworben, die nicht minder beeindruckende Arbeit leisten, darunter drei Schülerinnen der Marienschule. Annalena Hinderer (19 Jahre) ist aktive Tierschützerin, hilft der Caritas und in der Schulbibliothek und ermöglichte durch selbst gebastelte Sterne den Kauf von vier neuen Beamern. Anna-Lena Krehut (16 Jahre) ist Kapitänin der Basketball-AG, hilft Mitschülern durch Nachhilfe und als Sanitäter, und engagiert sich im Altenheim und für Obdachlose. Rebekka Mattes (17 Jahre) ist Redaktionsmitglied bei den „Bücherkindern“, erhielt ein Stipendium zum Bayer Science Teens Camp und nahm am Comenius-Projekt „Schule der Zukunft“ teil.
Julia Richter schließlich ist 17 Jahre und hat große schulische Projekte organisiert. Sie ist Pressesprecherin ihres Jahrgangs an der Schülerin der Käthe-Kollwitz-Schule, hat Theater- und Zirkuserfahrung und leitet ebenfalls Arbeitsgruppen.
Der YWPA Preis ist mit 500 Euro dotiert und soll junge Frauen ermutigen, „früh mit ihrem Engagement dazu beizutragen, den Status der Frau zu verbessern.“