Bangen um verkaufsoffenen SonntagAktion „Heimat-Shoppen“ in Leichlingen

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Taugt der Trödelmarkt im Stadtpark am 11. Oktober als Anlass für einen verkaufsoffenen Sonntag? Der Wiv muss eine Klage befürchten.

Taugt der Trödelmarkt im Stadtpark am 11. Oktober als Anlass für einen verkaufsoffenen Sonntag? Der Wiv muss eine Klage befürchten.

  • Die Aktion "Heimat-Shoppen" kann Verdi nicht verbieten, denn sie findet nicht sonntags statt.
  • "Sternenzauber" ist schon abgesagt, das Bratapfelfest steht auf der Kippe.
  • Wiv muss eine Klage gegen den verkaufsoffenen Sonntag befürchten.

Leichlingen – Eine solche Pleite wie die Kollegen in Leverkusen will der Wirtschaftsförderungsverein Leichlingen (Wiv) nicht erleben. Dort hatte die Gewerkschaft Verdi den Kaufleuten der Wiesdorfer City den am 6. September geplanten verkaufsoffenen Sonntag mit einer Klage im letzten Moment vermiest.

Erst Freitagnachmittag hatte das Oberverwaltungsgericht Münster dem Eilantrag wie berichtet stattgegeben und den offenen Sonntag verboten. Das soll am 11. Oktober in der Blütenstadt nicht passieren. Denn für diesen Sonntag hat der Wiv einen Einkaufstag vorbereitet, an dem von 13 bis 18 Uhr die Geschäfte öffnen wollen. 20 bis 30 Einzelhändler haben sich bisher angemeldet. Aber: „Ein Restrisiko bleibt“, weiß Wiv-Vorstandsmitglied Lothar Feuser, dass man bei Verdi mit allem rechnen muss.

3000 Papiertaschen mit dem Logo der Aktion „Heimat-Shoppen“ werben wie bei der Premiere 2019  für die Kampagne am 1.und 2. Oktober.

3000 Papiertaschen mit dem Logo der Aktion „Heimat-Shoppen“ werben wie bei der Premiere 2019  für die Kampagne am 1.und 2. Oktober.

Die Gewerkschaft leistet seit Jahren strikt und kompromisslos Gegenwehr gegen alle Sonderöffnungen, die nicht mit publikumswirksamen Volksfesten am Ort verbunden sind. Deshalb mussten 2020 ja schon die in Leichlingen geplanten drei offenen Sonntage zum Frühlings-, Winzer- und Erntedankfest abgeblasen werden, weil diese Feste wegen der Corona-Epidemie ausgefallen sind. Die Stadtverwaltung hat daher eine neue Verordnung erstellt, die dem Ladenöffnungsgesetz standhalten soll und die der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Wahl noch beschlossen hat.

Der Obstmarkt-Sonntag kommt darin nicht mehr vor, weil die Balker Aue zu weit vom Geschäftszentrum entfernt ist. Auf Antrag des Wiv sind drei Termine zugelassen worden: Parallel zu den Leichlinger Trödeltagen am 10. und 11. Oktober, zum Bratapfelfest am 28./29. November und beim Witzheldener Weihnachtsmarkt „Sternenzauber“ am 12./13. Dezember.

„Sternenzauber“ abgesagt

Letzteres ist schon wieder hinfällig: Den Adventsmarkt im Höhendorf haben die Organisatoren wegen Corona soeben abgesagt. Und ob das Bratapfelfest, das der Wiv selbst ausrichtet, unter den geltenden Vorsichtsmaßnahmen tatsächlich stattfinden kann, steht noch in den Sternen. Lothar Feuser sagt, dass der Vorstand noch nicht darüber entschieden habe. Im gewohnten Ablauf wäre der Markt wohl undenkbar, denn die gemütlich bis drangvolle Enge auf dem Platz am Stadtpark ist geradezu das Markenzeichen der Veranstaltung. Ob die Stände entzerrt und das Bratapfelfest mit einem Hygiene- und Sicherheitskonzept ermöglicht werden kann, muss abgewartet werden.

Bleibt der 11. Oktober. Die vom Veranstaltungsbüro Georg Ott im Stadtpark nun schon mehrfach erfolgreich ausgerichteten Trödeltage werden stattfinden. Ob die Gewerkschaft sie als Volksfest anerkennt oder die Ladenöffnung auch in diesem Fall wieder im letzten Moment wegklagt, weiß niemand.

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Die Stadt ist der Ansicht, dass der Flohmarkt den gesetzlichen Bedingungen für einen offenen Sonntag entspricht. Verdi hat in einer Stellungnahme zur neuen Verordnung bereits eine Zustimmung verweigert. Insofern muss mit einer Klage gerechnet werden und müssen wohl Richter über den nächsten und einzigen verkaufsoffenen Sonntag 2020 in Leichlingen entscheiden.

Modeschau und Weinprobe

Vorher allerdings hat der Wiv eine Aktion im Programm, die Verdi nicht verhindern kann: Am Donnerstag und Freitag, 1. und 2. Oktober, wird zum zweiten Mal nach 2019 gemeinsam mit der IHK und Unterstützung durch VR-Bank und Stadtwerke das „Heimat-Shoppen“ gestartet. „Wir wollen den Bürgen erneut das breite Angebot Leichlinger Geschäfte und den Mehrwert bekannt machen, den das Einkaufen im Ort hat“, erklärt Lothar Feuser, dass die Unterstützung des Einzelhandels gerade wegen der durch das Coronavirus verursachten Umsatzeinbrüche wichtiger ist denn je.

54 Geschäfte machen mit, sieben in Witzhelden. Sie haben am Freitag bis 20 Uhr geöffnet und bieten an den Tagen Sonderaktionen, Modenschauen, Verlosungen, Vorträge, Kochvorführungen, Rabatte, Tests, Ausstellungen und Weinproben an. Prospekte mit dem Programm liegen in den Läden aus. 3000 Papiertaschen mit dem Heimat-Shoppen-Logo werden verteilt. Plakate und Bodenaufkleber weisen auf die Kampagne hin. Am Freitag wandert die Musikband Las Polkas durch die Stadt.

www.einkaufen-in-leichlingen.de

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