Leichlingen – „Bei uns ist die Situation noch ganz entspannt.“ Diesen Satz hört man in letzter Zeit seltener. Während Supermärkte von Hamsterkäufern leergekauft werden, ist im AS Unverpackt Laden in der Marktstraße weiter nahezu gewöhnlicher Betrieb.

Denn hier ist Nachhaltigkeit nicht nur in Hinblick auf die Produkte oberste Maxime. Es kämen hauptsächlich Stammkunden vorbei, die sich mit dem üblichen Bedarf eindeckten. Dass maximal drei Kunden zugleich im Laden sein dürfen, habe sich schnell durchgesetzt und auf Verständnis getroffen. Zu zweit haben die Inhaber Silke Hermanns und Andreas Neumann die Lage noch gut im Griff und bieten weiterhin ihr volles Sortiment an. Ob Nudeln, Reis, Mehl oder heiß begehrtes Toilettenpapier — „noch ist alles da“, so Hermanns.

Hygienischer Kompromiss

Das Geschäft, das sich dadurch auszeichnet, dass Kunden eigene Behälter wie Vorratsgläser oder kleine Säckchen mitbringen, in die sie die Ware aus Hähnen oder mit Schuppen einfüllen und zur Bestimmung des Preises wiegen, muss nun jedoch auch zu Maßnahmen greifen, die dem umweltfreundlichen Ideal nicht ganz gerecht werden.

„Ab voraussichtlich Donnerstag stellen wir auch um auf einen Abholservice. Die Kunden können ihre Bestellungen dann per Anruf oder Mail einreichen und wir reichen sie ihnen dann fertig abgepackt in Papiertüten“, so Silke Hermanns.

Sie hätten auch andere Optionen erwägt, doch würden sie auch aus hygienischen Gründen derzeit lieber nicht mit einem Pfandsystem arbeiten wollen. „Die Papiertüten sind aber wenigstens aus recyceltem Material und können von den Kunden ja wiederverwendet werden“, versucht sich die Inhaberin etwas zu entschuldigen.

In jedem Fall habe man bei ihnen einen dreifachen Gewinn: Man kauft umweltbewusst ein, findet alles was man braucht und hat ein viel entspannteres Einkaufserlebnis als gerade im Supermarkt.