Dass auf dem Obstmarkt nur noch wenig Obst verkauft wird, ist vielen Menschen in Leichlingen aufgefallen.
Zu wenige Bauern aus der RegionGrüne wollen Konzept für Leichlinger Obstmarkt überarbeiten

Claudia und Carla verkaufen am Stand der Bergischen Bauernscheune Äpfel aus der Region (2025). Viele solcher Stände gibt es in Leichlingen auf dem Obstmarkt allerdings nicht mehr.
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Drei Bauern aus der Region waren in diesem Jahr beim Leichlinger Obstmarkt dabei. Das sind ziemlich wenige für die rund 130 Jahre alte Traditionsveranstaltung in der Blütenstadt. Ein Umstand, der die Grünen jetzt dazu bewogen hat, einen Antrag zu stellen, der „eine konzeptionelle Neujustierung“ der Veranstaltung vorsieht, bevor die Organisation des Obstmarktes 2026 vergeben wird.
Zuletzt hat Pan Ploenes den Markt organisiert. „Der Titel Obstmarkt repräsentiert nicht das, was hier stattfindet“, hatte er am Marktwochenende im Oktober im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“ gesagt. Denn die örtlichen Bauern hätten Personalprobleme, weshalb sie den Aufwand, den der Markt verursache, nicht stemmen könnten. Und Bauern aus ferneren Regionen wolle er nicht fragen. Schließlich gehe es um die Bauern aus der Region. Allerdings sind das eben nicht mehr viele. Zuletzt wurde das Thema auch im Stadtrat aufgegriffen.
Die Grünen schreiben in ihrer Begründung des Antrags, dass zudem einige Betriebe nicht mehr gefragt worden seien. Zudem sei das Angebot austauschbar und verwässert worden und es habe Kritik an zu hohen Eintrittspreisen gegeben. „Viele Menschen wünschen sich einen einladenderen, zugänglicheren Obstmarkt, der stärker die Vielfalt Leichlingens zeigt – von Höfen über Vereine bis hin zu nachhaltigen Initiativen“, heißt es im Antrag. Deshalb sollen Obstabbaubetriebe, Vereine, Direktvermarkter und Initiativen stärker in die Organisation eingebunden werden. Auch soll das Gebühren- und Zulassungskonzept überarbeitet werden, die Grünen fordern „insbesondere die Differenzierung zwischen kommerziellen und nicht kommerziellen Ausstellenden sowie Modelle zur Förderung lokaler Akteure“.
Außerdem werde ein Konzept für einen barrierearmen Zugang und familienfreundliche Eintrittspreise angestrebt. Grundsätzlich sollen die Organisatoren stärker auf Regionalität, Leichlinger Besonderheiten, lokale Kultur und Vereine setzen. Das Vorhaben ist es, die Attraktivität des Marktes ohne Kommerzialisierung zu steigern.

