Entlang der GleiseKilometerlange Lärmschutzwände für Leichlingen in Sicht

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In der Siedlung Ziegwebersberg sind Lärmschutzwände geplant. Besonders dicht stehen Wohnhäuser am Gravenberger Weg neben den Gleisen.

In der Siedlung Ziegwebersberg sind Lärmschutzwände geplant. Besonders dicht stehen Wohnhäuser am Gravenberger Weg neben den Gleisen.

  • Für viele Leichlinger war es in den letzten Tagen ein Rätselraten: Wofür werden die gesperrten Gleise der RB 48 umgebaut?
  • Nun haben wir erfahren, warum gebaut wird: Es geht um Lärmschutzwände, die die Lautstärke für Anwohner erträglich machen sollen.
  • Wir erklären, wo die Wände verlaufen – und wann mit der Fertigstellung zu rechnen ist.

Leichlingen – Für viele Anwohner der Bahnstrecke zwischen Solingen und Opladen geht ein Traum in Erfüllung: Die Deutsche Bahn AG will in Leichlingen neben den Gleisen Lärmschutzwände bauen. Auf beiden Seiten der Personenzugstrecke sind zwischen der Stadtgrenze bei Rupelrath im Norden und dem Haus Vorster Wald im Süden auf mehreren Abschnitten Schallschutzwände geplant. Auch beidseits der Güterzugstrecke am Bahnübergang Sandstraße ist Schallschutz in Sicht, der das Wohngebiet am Rothenberg abschirmen wird. Die ersten Vorarbeiten laufen bereits. Mit der Errichtung kann es allerdings noch dauern.

Bislang schien es aussichtslos, dass an solchen lange bestehenden Bahnlinien wie in Leichlingen nachträglich Lärmschutz angebracht wird. Nachbarn hatten nur an Neubaustrecken Ansprüche auf Schonung. Nun legt die Bundesbahn ein bundesweites Investitionsprogramm auf, um die Lärmbelastung an stark befahrenen Strecken zu mildern. Davon sollen auch die dicht neben den Zügen wohnenden Bürger der Blütenstadt profitieren. Auf mehr Ruhe können sich die Menschen in Ziegwebersberg und vom Bahnhof bis zur Siedlung Am Heidchen freuen.

Schutz auch bei Rothenberg

Das Bauvorhaben der Bahn ist bislang öffentlich nicht bekannt geworden. Nach Plänen, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegen, sind in Leichlingen aber Lärmschutz-Segmente in einer Gesamtlänge von 2,6 Kilometern vorgesehen. Dafür investiert die Bahn im Stadtgebiet 4,6 Millionen Euro. Gebaut werden sollen laut der internen Pläne Wände an folgenden Stellen:

■entlang des Gravenberger Wegs in Ziegwebersberg und auf der gegenüber liegenden Seite An der Glashütte,

■ab Bahnhof südwärts auf der Ostseite der Gleise durchgängig über den Tunnel Moltkestraße hinweg bis Friedensstraße,

■auf der Westseite ab Bahnschranke Im Tiergarten bis zum Frese-Gewerbepark und von der Opladener Straße bis Höhe Burgweg,

■an der Güterzugstrecke von der Hardter Straße bis zur Hochspannungsleitung.

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Weil entlang der Gleise momentan Rodungs- und Bauarbeiten zu sehen sind und der Betrieb der RB 48 dafür wie berichtet unterbrochen ist, schöpften Anwohner vage Hoffnungen, dass sie Lärmschutz bekommen würden. Die CDU-Ratsfraktion hat deshalb am Mittwoch in einer Anfrage Auskunft der Verwaltung darüber verlangt, was an der Bahnstrecke vor sich geht.

Am Freitag bestätigte ein Bahn-Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, ohne genauere Standorte zu nennen, dass die Arbeiten tatsächlich im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für eine Schallschutzwand stehen. Bei den aktuellen Baustellen handele es sich um Arbeiten für Kabelstränge, die bis Ende Januar 2020 dauern könnten. Wann die Wände gebaut werden, könne noch nicht gesagt werden. In der Projekt-Präsentation war von 2023 die Rede.

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