Antrag für den StadtratLeichlingen soll eine Partnerstadt in der Ukraine bekommen

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Partnerstädte

Das Schild mit den Wappen der Partnerstädte vor dem Leichlinger Rathaus muss erweitert werden, wenn ein Ort in der Ukraine hinzukommt.

Leichlingen – Bekommt Leichlingen eine Partnerstadt in der Ukraine? Die Ratsfraktionen von CDU und Grünen und die FDP haben den gemeinsamen Antrag dafür am Donnerstag dieser Woche gestellt. Sie möchten eine vierte Städtefreundschaft begründen – und zwar ausdrücklich mit einer Kommune in der Ukraine, als Zeichen der Solidarität mit den unter dem russischen Angriffskrieg leidenden Menschen.

Mit ihrem Vorstoß folgen die Politiker einem Appell von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der gemeinsam mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zur Bildung deutsch-ukrainischer Städtepartnerschaften aufgerufen hat.

Akt der Solidarität mit der Ukraine

„Der Krieg in der Ukraine verursacht gegenwärtig enorme Schäden und Leid. Sie brauchen jetzt und in Zukunft unsere Solidarität und Unterstützung“, schreiben Maurice Winter und Helmut Wagner (CDU), Wolfgang Müller-Breuer (Grüne) und Thomas Richter (FDP) in ihrem Antrag an Bürgermeister Frank Steffes. „Erste Kommunen sind diesen Weg bereits gegangen. So hat die Stadt Bergisch Gladbach beispielsweise vor kurzem eine Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Butscha besiegelt“, heißt es.

Stadtrat muss über den Antrag entscheiden

Die Leichlinger Verwaltung solle die nötigen Schritte für eine Partnerschaft mit einer ukrainischen Stadt einleiten. Bei dieser Aufgabe könne sie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beziehungsweise die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) unterstützen, wird angeregt. Weil die Vertreter der drei Parteien im Stadtrat, der über den Antrag entscheiden muss, eine Mehrheit haben, dürfte das Ansinnen gute Erfolgsaussichten haben. Die Verbindung wäre die vierte Städtepartnerschaft, die Leichlingen einginge und die erste Richtung Osteuropa.

Marly, Henley und Funchal

  • Die älteste Freundschaft besteht seit 1964 mit Marly-le-Roi in Frankreich im Umland von Paris.
  • 1979 ist der Vertrag mit dem englischen Henley-on-Thames, 58 Kilometer nahe London in der Grafschaft Oxfordshire gelegen, besiegelt worden.
  • Und 1996 kam Funchal, die portugiesische Inselhauptstadt von Madeira, hinzu.

Um alle drei Städtepartnerschaften kümmern sich Fördervereine und „leisten einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Verständigung“, würdigen die Antragsteller: „Dank ehrenamtlichem Engagement und verwaltungsseitiger Unterstützung wird der Austausch seit Jahrzehnten gefördert. Neben dem kulturellen Aspekt entstanden auch neue Freundschaften und in Krisenzeiten konnte geholfen werden.“

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Auch für die Kontakte zur Ukraine sollen „ehrenamtliche Personen gefunden werden, die die Zusammenarbeit und den Austausch fördern und aktiv begleiten wollen.“ Dies könne neben dem deutlichen Zeichen der Solidarität „dazu beitragen, das gemeinsame Europa aufzubauen und zu stärken.“

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