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MigrationLage in Leichlingen „nicht mehr so angespannt“

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Im Frühjahr hat die Stadt die Containeranlage für Geflüchtete in der Oberschmitte eröffnet.

Im Frühjahr hat die Stadt die Containeranlage für Geflüchtete in der Oberschmitte eröffnet.

Der angespannte Wohnungsmarkt in der Blütenstadt wirkt sich auch auf die Unterbringung von Geflüchteten aus.

Der strengere Kurs in Sachen Migration der schwarz-roten Bundesregierung macht sich auch in Leichlingen bemerkbar. „In Leichlingen ist aktuell auch eine Stagnation der Zuweisungsrate festzustellen, die Lage ist also nicht mehr so angespannt wie zu Hochzeiten Anfang des Jahres“, heißt es dazu aus dem Rathaus der Blütenstadt.

Von Januar bis September dieses Jahres sind 17.651 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden, das sind rund 20 Prozent mehr als in denselben Monaten im Jahr zuvor. Auch hat die Merz-Regierung mit ihrem Amtsantritt im Mai die Grenzkontrollen verschärft und mehr Menschen zurückgewiesen. Dieser Vorgang ist in Bezug auf Asylsuchende allerdings rechtlich umstritten.

Leichlingen: 70 Personen müssen noch aufgenommen werden

Das Land weist einer Stadt oder einer Gemeinde nach einem Verteilerschlüssel eine gewisse Zahl von Menschen zu, die sie unterbringen müssen. Das ist bei knapper werdenden räumlichen Kapazitäten für eine Kommune häufig eine Herausforderung, Leichlingen hatte Anfang des Jahres ein einmonatiges Memorandum erwirkt, in dem die Stadt keine neuen Menschen zugewiesen bekam. Im Frühjahr wurde in der Oberschmitte neben der bestehenden Unterkunft eine neue Containeranlage errichtet, an der Schützenstraße will die Stadt eine Villa kaufen, um dort Menschen unterzubringen. Das hat allerdings einigen Wirbel hervorgerufen.

Kopfschmerzen bereitet der Stadt trotz der derzeitigen leichten Entspannung, dass Geflüchtete, die anerkannt sind und einen entsprechenden Aufenthaltstitel haben, kaum „ein neues Zuhause auf dem freien Wohnungsmarkt“ finden. Sie dürften die Unterkünfte also verlassen, finden aber keine Bleibe. Der Markt sei „so angespannt, dass sich dies in der Praxis als äußerst schwierig gestaltet“, teilt die Stadt mit.

Die Folge ist, dass Menschen länger in den Unterkünften bleiben als vorgesehen. Deshalb können die Plätze, die in der Theorie frei werden, nicht neu zugewiesen werden „und so immer mehr Unterbringungsplätze benötigt werden“, so die Stadt.

70 Personen muss die Stadt nach eigenen Angaben auf Grundlage des Verteilerschlüssels der Bezirksregierung Arnsberg noch aufnehmen, dies beläuft sich auf den Stand vom 13. November.