Kommentar zum JugendzentrumEntscheidung im Leichlinger Ausschuss hat ein Geschmäckle

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Das Jugendzentrum in der Balker Aue.

Der Verein „Crew“ will das Jugendzentrum in der Balker Aue übernehmen.

Die Entscheidung im Jugendhilfeausschuss für den neuen Träger des Jugendzentrums bedarf einer genauen Überprüfung. Ein Kommentar. 

Die Mitglieder des Leichlinger Jugendhilfeausschusses waren hör- und sichtbar bemüht, den schwelenden Konflikt um eine mögliche Übernahme des Jugendzentrums in der Balker Aue in der Sitzung nicht zu hoch koch zu lassen. Stadt und Freizeit-Verein „Crew“ machten tolle Arbeit, es könne für die Stadt doch nur gut sein, wenn gute Institutionen kooperieren.

Niklas Pinner

Niklas Pinner

Niklas Pinner ist Leiter der Leverkusener Lokalredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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Das mag ja alles sein, geht aber am Thema vorbei. Der Verein „Crew“ will sich das Jugendzentrum holen und nutzt dabei offenbar auch Schlupflöcher. Denn es stand zwar nicht „Crew“ auf dem Antrag, aber es war ordentlich „Crew“ drin. Die SPD ist zu Recht sauer, dass ein „Crew“-Mitglied an der Abstimmung teilnehmen durfte. Rechtlich mag der Antrag so hieb- und stichfest sein, dass das zulässig ist. In Ordnung ist das Vorgehen aber nicht.

Der Verein macht gute Arbeit, das beteuern auch die Gegner des Plans, dass die „Crew“ das Jugendzentrum in der Balker Aue übernimmt. Umso fragwürdiger ist das Vorgehen der Gruppe, die offenbar fachlich einen guten Ruf genießt. Das Ganze ist nicht nur intransparent, sondern vermittelt auch das Gefühl von Kungelei.

Für die Leichlingerinnen und Leichlinger ist die ganze Diskussion eine Farce. Das Jugendzentrum ist beliebt, etabliert und startet sowohl konzeptionell als auch räumlich neu. Wenn die „Crew“ ein besseres Angebot hat, sollte sie andere Wege finden, Träger der Einrichtung zu werden, als Schlupflöcher in der Gemeindeordnung zu nutzen. 

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