Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

PCB-BelastungWie es mit dem Schulzentrum in Leichlingen weitergeht

Lesezeit 3 Minuten
Das Gymnasium Leichlingen im Schulzentrum Am Hammer muss wahrscheinlich saniert oder neu gebaut werden.

Das Gymnasium Leichlingen im Schulzentrum Am Hammer muss wahrscheinlich saniert oder neu gebaut werden.

Die Sekundarschule wird neu gebaut, das steht fest. Aber auch mit dem Gymnasium muss etwas passieren.

Am Ende hat sich die große Mehrheit der Leichlinger Stadtratsmitglieder zu einem Kompromiss durchgerungen. Es ging schließlich um keine Kleinigkeit, sondern um die Zukunft des Leichlinger Schulzentrums. Denn es wird in Zukunft einiges passieren am Standort, oder besser gesagt: passieren müssen.

Die Sekundarschule ist stark PCB-belastet, die Jugendlichen und Lehrkräfte sollen schnellstmöglich raus aus dem Gebäude. Darüber besteht Einigkeit in der Leichlinger Politik. Ein Neubau muss her. Verwaltung und SPD wollten die Schule auf dem Eicherhofsfeld errichten (Variante C), das Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP-Mann Thomas Richter will die Schule Am Hammer neu bauen (Variante B).

So wird es auch kommen, das hat der Rat jetzt erneut beschlossen, in Holzhybridbauweise mit Gold-Standard. Ein Sonderausschuss „Neubau Sekundarschule“ soll das Projekt politisch begleiten. So weit, so gut. Eine neue Richtlinie für Polychlorierte Biphenyle (PCB), die das Umweltbundesamt im Januar veröffentlicht hat und die wohl in wenigen Jahren Rechtsgültigkeit haben wird, schafft aber zusätzliche Probleme: Denn den neuen Werten nach muss auch mit der – geringeren – PCB-Belastung im Gymnasium etwas geschehen. Und überhaupt: Die Schule ist deutlich zu klein für eine dauerhafte Sechszügigkeit und G9. Das gilt für Fachräume, die Mensa und sogar für die Sportflächen.

Leichlingen: Schulzentrum soll im Ganzen betrachtet werden

Deshalb hat der Rat jetzt zusätzlich beschlossen, „das Schulzentrum (...) im Ganzen zu betrachten und zu untersuchen“. Dazu gehört zum Beispiel auch, die Schule hochwassersicher zu bauen. Also zum Beispiel zu schauen, wie hoch das Gymnasium errichtet werden kann, ohne dass die Jugendlichen eine unzumutbare Anzahl von Treppen zu Fuß gehen müssen, um in die oberen Stockwerke zu kommen.

Die Verwaltung soll jetzt alle Gebäude des Schulzentrums im Hinblick darauf untersuchen, ob sie sanierungsfähig sind und wie aufwendig das wäre. Für das Gymnasium sollte es ein Raumprogramm geben, ergänzend zum bereits bestehenden Programm der Sekundarschule. Sollte bei den Untersuchungen dann herauskommen, dass man mehr Platz für einen etwaigen Schulcampus brauche, sollen „angrenzende Flächen“ in die Überlegungen einbezogen werden. Eine Eingrenzung dieser Flächen auf das Grundstück der evangelischen Kirchengemeinde und das Eicherhofsfeld wurde auf Wunsch von Jamaika aus der Beschlussvorlage entfernt.

Für die Sekundarschule ist beschlossen worden, dass die Stadt damit beginnt, alles für eine Containeranlage auf dem Eicherhofsfeld in die Wege zu leiten, damit die Schulgemeinschaft schnellstmöglich aus dem belasteten Gebäude herauskommt. Wenn das geschehen ist, „soll umgehend mit dem Abriss begonnen werden, um möglichst schnell mit dem Neubau zu beginnen“.

Diesem Kompromiss vorausgegangen waren emotionale politische Debatten, in internen Runden und in den entsprechenden Gremiensitzungen. Auch die Schulleiter wurden mit einbezogen.