Leichlingen – Wer bei „Ducato“ an Goldmünzen denkt, ist schon auf der richtigen Spur. Denn Geldsorgen sind der ständige Begleiter der Leichlinger Tafel – und zwar nicht nur bei der Kundschaft, sondern auch im Verein. Daher passt es gut zur Arbeit der Lebensmittelausgabe, dass sie einen neuen Transporter hat, der ein Fiat Ducato ist. Er ersetzt den 15 Jahre alten Vorgänger, einen Mercedes Vito, und konnte nur dank vieler Spender und Sponsoren beschafft werden.

Kühlwagen von Fiat

Bei Bestellung und Einbau des Kühlsystems half das Burscheider Autohaus Lauer & Süwer, bedankte sich die Tafel-Vorsitzende Helga Paul bei der Vorstellung des neuen Fahrzeugs. Rund 41 000 Euro musste der gemeinnützige Verein für den Transporter aufbringen. Dabei hat die Kreissparkasse Köln geholfen, die Erlöse aus dem PS-Sparen für den Ducato und zudem für eine neue Gefriertruhe zur Verfügung stellte. Und dabei soll Werbung auf der Karosserie helfen: Auf dem weißen Blech ist – abgesehen von dem Autohaus und Energieversorger Belkaw, die die Tafel beide mit Werbeverträgen unterstützen – noch Platz für weitere Sponsoren.

Stets willkommen sind bei der Tafel auch ehrenamtliche Helfer. Zwölf Fahrer sind zurzeit im Einsatz, um jede Woche bei aktuell sieben Lebensmittelgeschäften und Bäckereien Ware abzuholen und im Lager im Frese-Gewerbepark auszuladen. Und 18 Frauen gehören zu dem Team, das die Lebensmittel vorbereitet und verteilt. 70 bis 90 Stammkunden kommen aktuell zur Ausgabestelle an der Moltkestraße, nicht mehr 160 wie einst. Es sind seit dem Ende der hohen Flüchtlingszahlen weniger geworden und auch der Kreis der Bedürftigen, die auf Lebensmittelspenden angewiesen sind, habe sich verändert. Inzwischen kommen „immer mehr Einzelpersonen und ältere Leute“, sagt Paul und bestätigt damit den Trend, dass zunehmend Rentner in Notlage geraten.

Rückläufig sei aktuell auch das Warenaufkommen. „Gemüse, Tomaten und Gurken bekommen wir kaum noch“, bedauert die Vorsitzende. Auch Molkereiprodukte und Süßigkeiten geben die Discounter und Supermärkte nicht mehr so häufig ab wie früher. Das führt sie nicht auf eine versiegende Spendenbereitschaft der Läden zurück, sondern auf eine verfeinerte Waren-Disposition in den Geschäften, wodurch offenbar weniger überschüssige Artikel anfallen.

Gesammelt wird für die Tafel aber auch außerhalb des Einzelhandels. Paul nennt als jüngste Beispiele die Katholische Grundschule Kirchstraße, die bei ihrem Erntedankgottesdienst und Martinszug zu Lebensmittelspenden aufruft. Und die evangelisch-freikirchliche Gemeinde, die der Tafel ihre Kollekte anlässlich des Stadtfest es gestiftet hat. Erwachsene, die bei der Tafel einkaufen, zahlen für eine Tasche voll zwei Euro, pro Kind 50 Cent.

Anderen eine Freude machen kann man wieder bei der Weihnachts-Geschenkaktion (siehe „Weihnachts-Tüten“). Vorher ist die Tafel aber noch am 30. November und 1. Dezember beim Leichlinger Bratapfelfest aktiv, bei dem für den guten Zweck rund 1200 gefüllte Äpfel gefüllt, gebacken und verkauft werden.

Weihnachts-Tüten-Aktion

Schon jetzt können spendable Bürgerinnen und Bürger an die Bescherung denken: Die Tafel organisiert wieder eine Weihnachts-Paket-Aktion für bedürftige Mitmenschen, die sich kein Festmahl leisten können.

Ab 2. Dezember werden keine fertigen Geschenk-Pakete erbeten, sondern haltbare Lebensmittel angenommen, die von den Helfern der Tafel zu Geschenktüten zusammengestellt werden.

Erwünscht sind besonders Kaffee, Mehl, Zucker, Fischkonserven und weihnachtliche Süßigkeiten. Ausgeteilt werden die Überraschungen am Tag vor Heiligabend, Montag, 23. Dezember.

Die Ausgabestelle der Leichlinger Tafel im Gewerbepark Moltkestraße 25 (EG 4A) ist montags und donnerstags von 14 bis 15.30 Uhr geöffnet, das Büro (? 02175 / 88 81 77) von 11 bis 13 Uhr.

www.leichlinger-tafel-de