„Wir ziehen das durch“Ein Ehepaar aus Leverkusen erkundet die Welt auf seinen Rädern

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Jasmin und Sebastian Podtschaske stehen mit ihren Fahrrädern vor einem Berg.

Jasmin und Sebastian Podtschaske aus Leverkusen sind seit Sommer 2020 mit ihren Rädern auf Weltreise.

Jasmin und Sebastian Podtschaske aus Leverkusen wollten auf ihrer Weltreise nichts auslassen.

Irgendwann mussten sie sich entscheiden. Den Entschluss hatten Jasmin und Sebastian Podtschaske schon länger gefasst. Seit 2016 hatten sie geplant, die ganze Welt mit dem Fahrrad zu bereisen. Weil aber Sebastian Podtschaske nicht früher aus seinem Job als Minentaucher bei der Bundeswehr raus konnte und wollte, vergingen noch vier Jahre, bis das aus Leverkusen stammende Ehepaar endlich losfahren wollte.

So zumindest der Plan. Doch dann kam Corona. „Nun gab es zwei Möglichkeiten. Erstens: Die Reise auf unbestimmte Zeit auf Eis legen. Oder zweitens: Komm, wir ziehen das jetzt durch.“ Inzwischen sind die Podtschis, wie sie sich selbst nennen, seit knapp drei Jahren auf ihren Fahrrädern unterwegs, und ein Ende der Reise ist nicht in Sicht.

Ein Zelt und Fahrräder stehen in der bolivianischen Hochebene.

25 Länder haben die beiden bereits bereist, aktuell befinden sie sich in Bolivien.

Jasmin (31) und Sebastian Podtschaske (32) sind in Leverkusen geboren. Aus beruflichen Gründen zog das Ehepaar 2012 nach Eckernförde an der Ostsee. Sie arbeitete als gelernte Malerin und Lackiererin in einem Baumarkt und Sebastian war Minentaucher.

Richtig konkret wurde ihr Vorhaben, die ganze Welt auf ihren Fahrrädern zu sehen, im Januar 2020. Sie kündigten ihre Wohnung und Jobs und lösten ihren kompletten Hausstand auf. Nachdem sie die Entscheidung getroffen hatten, trotz Corona loszufahren, brachen sie im Juli zu ihrem Projekt „Fahrradweltreise“ auf.

Der Plan war und ist, die ganze Welt auf den Rädern zu bereisen. „Alles selber zu fahren und nichts auszulassen“, sagen die Podtschis. Zuerst ging es durch das südöstliche Europa. Denn ihre Idee war: „Immer Richtung Osten fahren.“ Von Deutschland aus kamen sie bis nach Griechenland. Weil wegen Corona die Grenzen in Richtung Osten dort noch geschlossen waren, mussten sie ihre geplante Route – oder besser gesagt Richtung – ändern.

Leverkusener Ehepaar dreht nach Westen um

Oder besser gesagt: umdrehen. Ab jetzt ging die Reise weiter in Richtung Westen. „Aufgeben ist keine Option. Es gibt immer einen Weg“, sei ihr Motto gewesen, berichten sie. Der Weg in Richtung Westen führte sie nach Mexiko. „Der neue Plan sah nun vor, einmal im Zickzack durch Zentralamerika, weiter durch ganz Südamerika bis nach Ushuaia (Argentinien) zu radeln“, erzählt das Paar. Aktuell befindet sich das Paar in der Hochebene von Bolivien.

Zu Ende soll die Reise der Podtschis danach aber noch nicht sein. „Von dort aus nehmen wir dann ein Expeditionsschiff in die Antarktis.“ Die Tour steht schon fest, im Januar 2024 soll es losgehen. „Nach diesem einzigartigen Erlebnis geht es dann über die Ostküste Südamerikas wieder in Richtung Norden, über die Karibikstaaten, mit dem nächsten Ziel Alaska.“

Nach dem Besuch im US-Bundesstaat ganz im Norden ist dann wieder ein Richtungswechsel angesagt: Ziel sind Neuseeland und Australien mit Zwischenstopps auf Hawaii und in der Südsee. „Denn wir wollen ja die ganze Welt bereisen“, heißt es von den beiden. Nach dem Outback ist der Plan, in Richtung Asien und dann in den Nahen Osten und Afrika zu reisen. 25 Länder haben Jasmin und Sebastian Podtschaske inzwischen bereist. Es dürften noch einige mehr werden.


Die Podtschis im Netz

Seit ihrem Aufbruch halten die beiden ihre Erlebnisse in Videos fest, die sie auf Youtube und anderen Social-Media-Plattformen veröffentlichen. „Wir versuchen so, anderen Menschen die große weite Welt näherzubringen, und wollen zeigen, wie schön doch unser Planet ist.“ Die Podtschis haben auch eine eigene Website.

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