Abfall in LeverkusenStadt soll extrem hohe Gebühr erklären

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Warum ist es nur so teuer? Die Stadtverwaltung soll die hohen Abfallgebühren erklären und mit Bergisch Gladbach und Bonn vergleichen.

Leverkusen – Deutscher Meister bei den Müllgebühren: Diesen zweifelhaften Titel hat Leverkusen einmal mehr erhalten. Nirgends zahlt eine vierköpfige Familie auch nur annähernd so viel für die Abfall-Entsorgung wie in dieser Stadt, nämlich gut 770 Euro im Jahr.  Zum Vergleich: In Bonn zahlt der Modell-Haushalt fast genau 600 Euro weniger für eine vergleichbare Leistung. Das sagt eine neue Studie des Vermietervereins Haus & Grund, die von der  Stadtverwaltung umgehend als methodisch fragwürdig und  nicht aussagekräftig kritisiert wurde.

Aus den Verlautbarungen des Rathauses in der Sache sind die Grünen nicht schlau geworden. Deshalb  fordern sie von der Stadtverwaltung eine Gebührenaufstellung, die den Vergleich mit anderen Städten erlaubt. Das muss gar nicht mal so aufwendig sein. Reichen würde den Grünen der Vergleich mit Bonn und Bergisch Gladbach.

Selber Entsorger, ein Drittel weniger Gebühr

Die benachbarte Kreisstadt ist wie Leverkusen eine Avea-Kommune. Trotzdem kostet die Müllabfuhr den Musterhaushalt dort nur gut 443 Euro im Jahr. Damit kommt die Stadt zwar immer noch auf die dritthöchste Gebühr in Nordrhein-Westfalen – aber eine Kostendifferenz von etwa einem Drittel beim selben Versorger und wohl vergleichbarer Leistung finden die Grünen äußerst  erklärungsbedürftig. 

Noch viel mehr Klärungsbedarf habe man im Vergleich mit der billigsten Stadt in Nordrhein-Westfalen, sagte am Montagabend Stefan Baake. Bonn biete zudem einen besonders guten Service. Ein Argument, mit dem die Stadt Leverkusen ihre exorbitante Abfallgebühr erklärt. „Wir müssen uns ernsthaft mit dieses Zahlen auseinander setzen“, forderte Baake im Finanzausschuss.   Wenn Leverkusen in solchen Gebührenvergleichen immer wieder als Kommune auftauche, die ihre Bürger mit ganz besonders hohen  Gebühren belaste, schade das dem Image – „und nützt nur den Leuten, die hier immer alles schlecht reden“.

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Erhard Schoofs (Bürgerliste) wies darauf hin, dass seine Fraktion schon vor einigen Jahren um einen nachvollziehbaren Vergleich der Abfallgebühren  gebeten  habe. „Davon haben wir nie wieder etwas gehört.“  Vielleicht stehen die Chancen jetzt besser: Der Antrag der Grünen, die Müllgebühren in Leverkusen mit denen in Bergisch Gladbach und Bonn zu vergleichen, wurde  einstimmig angenommen. Der Meistertitel wird erklärt.

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