„Völlig überdimensioniert“227 Anwohnende beschweren sich über Baupläne in Alkenrath

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Die alten Bäume sollen weitestgehend erhalten bleiben, das Gemeindehaus wird abgerissen.

Die alten Bäume sollen weitestgehend erhalten bleiben, das Gemeindehaus wird abgerissen.

Leverkusen – Leverkusen braucht dringend Kitas. In Alkenrath soll eine neue entstehen, der Bebauungsplan liegt seit Mitte März und noch bis zum 14. April aus (wir berichteten). Jetzt haben sich 227 Anwohner der Geschwister-Scholl-Straße zusammengetan und eine Stellungnahme veröffentlicht. Ihre Eingabe verteile die Nachbarschaftsinitiative auch an die Parteien im Rat, erklärt Hanno Leonhardt am Mittwoch, der selbst in der Geschwister-Scholl-Straße wohnt.

Grundsätzlich werde die angedachte Nutzung des Geländes durch eine Kita und/oder einer Einrichtung für betreutes Wohnen nicht abgelehnt und sogar begrüßt, schreiben die Anwohnerinnen und Anwohner. „Allerdings ist das geplante Vorhaben völlig überdimensioniert und widerspricht damit den berechtigten Interessen der Anwohner“, betonen sie.

Vor allem kritisieren sie die Größe der neuen Einrichtung für betreutes Wohnen: Sieben Geschosse soll das Gebäude hoch werden, und damit mit 24 Metern Höhe an den Kirchturm mit seinen 27 Metern heranreichen. „Hier soll ein großer »Klotz« entstehen, der in keiner Weise mit dem Charakter der Siedlung, die in den 1950er-Jahren als Gesamtkonzept entstanden ist“, vereinbar sei, heißt es in der Eingabe der Anwohner, die für maximal fünf Geschosse plädieren. Auch die angespannte Parkplatzsituation macht den Anwohnerinnen und Anwohnern Sorgen.

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Sie bemängeln, dass die geplanten Parkplätze zu wenige seien. Schon allein für die Mieter in den Mehrfamilienhäusern sei die Zahl der Parkplätze nicht ausreichend. Verstärkt worden sei der „Parkdruck“ dadurch, dass die Vonovia als Eigentümerin die Stellplätze mit klappbaren Parkplatzsperren versehen und einzeln vermietet habe. Dadurch sei keine Mischnutzung mehr möglich, weder Besucher noch Dritte können die Stellplätze zwischenzeitlich nutzen. „Dementsprechend verstärkt sich der „Parkdruck“ in südliche Richtung, da die Parkplätze auf der Straße bei Weitem nicht ausreichen.“

Die Verkehrsbelastung generell macht den Leverkusenerinnen und Leverkusenern Sorgen: Sie fürchten noch mehr Stau auf der Alkenrather Straße. Und: „An den Tagen, an dem die wöchentliche Müllabfuhr stattfindet, führt diese Mehrbelastung zweifelsohne zum Verkehrskollaps“, sind sie sich sicher.

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