AmtsgerichtJugendlicher in Leverkusen mit Messer bedroht und ausgeraubt

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Eine Person hält auf dem Hof einer Schule ein so genanntes Butterflymesser in seiner Hand.

Vier Jugendliche haben einen Jungen mit einem Messer bedroht und beraubt.

Vier Jugendliche sollen einen Jungen in einem Zimmer eines Leverkusener Hotels genötigt und ausgeraubt haben. Jetzt mussten sich zwei mutmaßliche Täter vor dem Amtsgericht Leverkusen verantworten.

Eigentlich waren am Donnerstag zwei junge Männer vor dem Amtsgericht geladen – einer blieb der Verhandlung allerdings fern und bekommt nun ein abgetrenntes Verfahren und einen gerichtlichen Vorführungsbefehl. Zum nächsten Termin wird er von der Polizei abgeholt und zum Gericht nach Opladen gebracht. Scheitert die Vorführung, wird im Folgetermin ein Haftbefehl erlassen.

Also wurden nur die Vorwürfe gegen den 21-jährigen Adil M. (Name geändert) verhandelt. Der junge Mann soll in einem Leverkusener Aparthotel im August 2021 mit drei anderen Gleichaltrigen einen Jungen bedroht und ausgeraubt haben. Aufgrund seines Alters zum Tatzeitpunkt wurde Adil M. unter das Jugendstrafrecht gestellt.

Mit Messer und Gardinenstange bedroht

Laut Anklageschrift wurde das Opfer in dem Apartment von der Gruppe mit einem Messer und einer Gardinenstange bedroht und aufgefordert, seine EC-Karte und die dazugehörige Pin zu übergeben. Angeblich hatte der Geschädigte Geldschulden bei einem der vier Aggressoren – dies konnte durch das Gericht allerdings nicht bestätigt werden.

Um den Jungen einzuschüchtern, habe man ihm deshalb Gewalt angedroht: „Du gibst mir jetzt deine EC-Karte oder ich stech dich ab“, soll einer der Begleiter von Adil M. zu dem Opfer gesagt haben. Adil M. beschrieb den Aggressor am Donnerstag als „Kopf der Gruppe“. Kurz darauf entriss dieser dem Opfer die EC-Karte und flüchtete.

Angeklagter: „Ich wusste, dass der Konflikt zu eskalieren drohte“

Adil M. sagte, er habe den Jungen nicht mit bedroht, sondern sich herausgehalten: „Aber ich war dabei und wusste, dass der Konflikt zu eskalieren drohte“. Vorstrafen hatte der 21-Jährige zuvor schon angesammelt: wegen Diebstahls, zum Beispiel, und dem Besitz von Betäubungsmitteln. Doch seit 15 Monaten habe sich der Mann unauffällig verhalten und sich nichts mehr zuschulden kommen lassen, sagte die Verteidigung.

Dies sahen auch der Richter und die Schöffen so – sie verwarnten den 21-Jährigen und setzten eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro fest, die er dem Geschädigten zahlen muss. Die beiden weiteren Mittäter in dem Fall sind von Gerichten in Leverkusen und Köln bereits zu Jugendstrafen verurteilt worden.

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