Arbeitslosigkeit in LeverkusenRasanter Anstieg im Januar

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Symbolbild.

Leverkusen – Sehr schnell steigt die Zahl der Arbeitslosen in diesem Winter. Für Januar meldete die Agentur für Arbeit am Freitag 7488 Jobsucher, das sind 415 mehr als im Dezember und gut 1000 mehr als im Januar 2020.

Die Quote steigt gegenüber Dezember um ein halbes, gegenüber dem Vorjahr um 1,1 auf nunmehr 8,5 Prozent. Nahezu die Hälfte der 1390 Personen, die sich im Lauf des Monats in der Agentur meldeten, hatten vorher eine feste Stelle, nämlich 603. Das ist, verglichen mit Dezember, ein deutlicher Anstieg um 252 Personen – oder knapp 72 Prozent. Der Vergleich zum Vorjahr fällt nicht so drastisch aus: Im Januar 2020 verloren 561 Menschen ihren Job und mussten sich an der Heinrich-von-Stephan-Straße melden.

Um ein halbes Prozent ist die Arbeitslosenquote im Januar gestiegen.

Um ein halbes Prozent ist die Arbeitslosenquote im Januar gestiegen.

Abmelden konnten sich dort im Januar 975 Personen. Eine neue, reguläre Stelle haben aber nur 279 gefunden, 71 oder gut 20 Prozent weniger als im Vormonat und sieben weniger als im Vorjahr. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung meldete die Agentur einen Zuwachs um 164 auf 2976 Personen. Zum Vorjahr ist das ein Plus von 744 Personen oder gut 33 Prozent. Im Bereich der Grundsicherung fiel der Anstieg – wie schon fast im gesamten Jahr – deutlich geringer aus: um plus 251 auf 4512 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 262 mehr. Auch in Leichlingen und Burscheid ist die Arbeitslosigkeit gestiegen, auf 765, beziehungsweise 728. Das ist ebenfalls ein klarer Zuwachs.

Deutlich mehr Stellen

Das Stellenangebot ist recht deutlich gewachsen. 315 Jobs bedeuten ein Plus von 54 oder gut 20 Prozent als im Dezember und 115 oder 57,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit sind aktuell 900 freie Arbeitsstellen gemeldet, so viele wie im Dezember. Im Vergleich zu 2020 sind das 134 Stellen oder 13 Prozent weniger.

Bei der Kurzarbeit steht Leverkusen bisher weit besser da als die Nachbarschaft. Während im Rheinisch-Bergischen Kreis nach Hochrechnungen die Quote bei knapp elf Prozent liegt, ist sie in der Chemie-Stadt mit nur fünf Prozent nicht mal halb so hoch. Wegen des langen Nachlaufs liegen tatsächliche Werte bisher für den vorigen Juli vor. Da hatten 486 Betriebe für 3238 Beschäftigte Kurzarbeitergeld beantragt. Eine Hochrechnung für August weist noch 418 Betriebe und 2475 Mitarbeiter aus. Die Anzeigen bis heute summieren sich auf 1810 Unternehmen mit 14 909 Mitarbeitern.

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Für Nicole Jordy entwickelt sich der Arbeitsmarkt nicht sehr überraschend. „Der Abbau der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten hat sich erwartungsgemäß nicht fortgesetzt“, sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur in Bergisch Gladbach. „Grund dafür sind die aktuelle Pandemielage und die auch sonst übliche saisonale Entwicklung.“ Die Arbeitslosigkeit liege nun wieder über dem Niveau des vorigen Septembers. Hohe Infektionszahlen und die Kontaktbeschränkungen ließen derzeit „keine belastbare Aussage zur weiteren Entwicklung zu“.

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